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Ein verheißungsvolles Angebot

Ein verheißungsvolles Angebot

Titel: Ein verheißungsvolles Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Day Leclaire
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und verstand es. Denn auch sie war ein einsamer Wolf, genau wie er.
    Wenn ein Wolf seinen Partner gefunden hat … blieb er für immer bei ihm.
    Die folgende Woche war unglaublich schön. Alles war so anders, so wunderbar, seit sie miteinander schliefen. Dabei war es nicht einmal allein der Sex, es war auch die Vertrautheit. Ihre Beziehung war nun viel intensiver als vorher.
    Sie führten stundenlange Gespräche, redeten über jedes nur erdenkliche Thema: Kunst, Wissenschaft, Literatur, das Juwelengeschäft. Traumhafte gemeinsame Stunden.
    Ihr war unbegreiflich, dass alle anderen ihn für distanziert, abweisend oder sogar einschüchternd hielten. Zu ihrer großen Freude hatte er sich obendrein mit Kiko angefreundet. Ein paar Mal erwischte sie ihn sogar dabei, wie er mit der Hündin ein – wenn auch einseitiges – Gespräch führte.
    „Du verrätst mir aber, was sie antwortet, ja?“, fragte sie lachend, als er mit Kiko über die Vorzüge von rohem Fleisch gegenüber gebratenem diskutierte.
    „Ich weiß nicht, was mit ihr los ist, aber sie mag es lieber roh.“
    „Für Hunde ist es ja auch natürlicher so. Die haben keinen Kochtopf und keinen Herd. Für uns mag das nicht gesund sein – für sie schon.“
    Er stellte den Fressnapf auf den Fußboden. „Hast du schon für den See gepackt?“
    „Ja, so viel ist es ja nicht. Obwohl deine Mutter meine Garderobe schon ganz schön aufgestockt hat.“
    „Sie meint eben, du hättest Nachholbedarf.“
    Larkins Lächeln hatte etwas Gezwungenes. „Immer wieder kommt sie mit etwas Neuem an.“
    „Mach dir darüber keinen Kopf“, beruhigte er sie. „Sie tut es gern, es macht ihr Spaß.“
    „Das ist mir schon klar.“ Unruhig trat sie von einem Fuß auf den anderen. „Trotzdem ist mir unwohl dabei, weil sie nicht weiß, dass unsere Verlobung nur vorgetäuscht ist. Ich möchte einfach nicht, dass sie so viel Geld für mich ausgibt, wo ich doch niemals ihre Schwiegertochter werde. Das ist einfach nicht richtig.“
    „Diese Diskussion hatten wir doch schon.“ Rafe sah sie durchdringend an, mit einem Blick, der keinen Widerspruch duldete. „Ich habe keine Lust, das noch mal durchzukauen.“
    Es stimmt also doch, schoss es ihr durch den Kopf, manchmal kann er richtig Furcht einflößend sein.
    „Am besten trage ich nur ein paar von den Kleidern und ziehe den Rest gar nicht erst an“, schlug sie vor. „Dann könnt ihr sie zurückgeben, wenn ich fort bin.“
    Er ging auf sie zu. „Warum redest du dauernd von unserer Trennung?“
    „Na ja …“ Jetzt wurde es gefährlich, das war ihr klar, aber sie sprach trotzdem weiter. „Ich habe mir gedacht, wenn am See sowieso alle zusammenkommen … dann könnten wir dort gleich unsere Entlobung inszenieren.“
    „Vor all meinen Verwandten?“
    „Ist das keine gute Idee?“
    „Nein, sogar eine grottenschlechte. Jede Wette, wenn du da einen Streit vom Zaun brichst, stehen alle auf deiner Seite.“
    „An einen Streit hatte ich auch nicht gedacht“, erklärte sie und räusperte sich unsicher. „Mehr so … eine Bekanntmachung.“
    „Egal ob Streit oder Bekanntmachung, so etwas mache ich nicht in der Öffentlichkeit. Und schon gar nicht vor meiner ganzen Familie.“
    Er wirkte fast schon bedrohlich, als er sich vor ihr aufbaute. Kiko beäugte die Situation skeptisch. Wäre es jemand anders als Rafe gewesen, hätte sie sicher eingegriffen.
    „Langweilst du dich jetzt schon, Larkin? Ist das das Problem?“
    „Nein, natürlich nicht. Wie kommst du denn nur darauf?“
    „Ach, ich weiß nicht“, erwiderte Rafe sarkastisch. „Vielleicht, weil du schon nach einer Woche ständig von Trennung redest.“
    „Falls du es nicht gemerkt hast – ich habe mich in der vergangenen Nacht ganz sicher nicht gelangweilt.“ Bei dem Gedanken an das, was sie noch vor ein paar Stunden getan hatten, errötete sie. „Kein bisschen.“
    „Das beruhigt mich. Aber wenn es nicht Langeweile ist …“ Er zog eine Augenbraue hoch und wartete ab.
    Als sie das Schweigen nicht mehr ertragen konnte, brach es aus ihr heraus. „Ich habe Angst, verstehst du?“
    „Angst?“, fragte er schockiert. „Etwa vor mir?“
    „Nein!“ Sie flüchtete sich in seine Umarmung. „Wie kannst du so etwas nur denken?“
    „Verflixt noch mal, Larkin“, erwiderte er, während er sie fest an sich presste, „was soll ich denn sonst denken?“
    „Jedenfalls nicht das. Auf keinen Fall.“
    „Was ist es dann? Wovor hast du Angst?“
    Eigentlich wollte sie es ihm

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