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Eine Braut muss her!

Eine Braut muss her!

Titel: Eine Braut muss her! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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läge.
    Russell freute sich, Mary so unvermutet wiederzusehen. “Das trifft sich gut”, meinte er vergnügt, verließ den Wagen und ging, leise vor sich hin summend, ins Haus. Kaum hatte er das Entree betreten, sah er sie auf einem Sofa sitzen, ihre Zofe neben sich.
    Verblüfft starrte Mary ihn einen Moment lang an, stand dann auf und äußerte verwundert: “Guten Tag, Mylord. Sie habe ich hier nicht erwartet. Ich dachte, nach dem Besuch bei Ihrem Bruder würden Sie nach London zurückkehren.”
    “Guten Tag, Madam”, erwiderte Russell höflich und verneigte sich. “Ursprünglich hatte ich vor, nach London zu fahren, habe dann jedoch meine Absicht geändert und beschlossen, nach Eddington zu reisen. Sie erinnern sich vielleicht, dass ich das Gut erwähnt habe.”
    Mary nickte. “Nun, wenn wir unser Ziel erreicht haben, werden wir nicht weit voneinander entfernt sein”, stellte sie fest, war jedoch nicht sicher, ob ihr das recht sein würde. Sie hätte indes nicht leugnen können, dass sie sich freute, Lord Hadleigh zu sehen.
    “Darf ich Ihnen einen Vorschlag machen?”, fragte er ruhig. “Ich habe mich in meiner Kutsche ziemlich gelangweilt und würde es als sehr angenehm empfinden, wenn wir die weitere Reise gemeinsam antreten.”
    “Warum nicht?”, fragte Mary und überlegte, ob ihre rasche Einwilligung nicht unklug sei. Doch dann hielt sie sich vor, es sei leichter zu beschließen, sich nicht mehr von Russell beeindrucken zu lassen, als diesen Beschluss in die Tat umzusetzen.
    “Außerdem möchte ich mir die Freiheit nehmen, Sie zum Abendessen einzuladen, wenn es Ihnen genehm ist.”
    Der Viscount lächelte Mary so gewinnend an, dass sie ihm die Bitte nicht abschlagen konnte. Schon als junger Mann hatte er sie mit seiner charmanten Art mühelos zu überzeugen vermocht, doch nun fühlte sie sich von seiner sympathischen Ausstrahlung förmlich überwältigt.
    “Gern”, erwiderte sie freundlich, bedeutete Jennie, sich ihr anzuschließen, und ließ sich von ihm in den Privatsalon führen.
    Das Essen, das aufgetragen wurde, war sehr schmackhaft. Man plauderte angeregt und bester Stimmung, und Russell fand, bis jetzt trübe nur ein kleiner Wermutstropfen seine Zufriedenheit, und das war der Umstand, dass Mary und er kein gemeinsames Zimmer hatten.
    “Miss Truman scheinen Sie nicht mitgenommen zu haben”, bemerkte er nach dem Mahl.
    “Nein”, bestätigte Mary. “Kurz vor meiner Abreise hat sie einen Brief vom Anwalt ihrer älteren Schwester erhalten, die offenbar lebensgefährlich erkrankt ist. Daraufhin ist sie unverzüglich zu ihr gefahren.”
    “Ich verstehe.” Russell lächelte Mrs Wardour an. “Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich entzückt bin, jetzt Ihre Gesellschaft zu haben, Madam.”
    “Sie scheinen sich wirklich auf der Fahrt hierher geödet zu haben, Sir.”
    “Ja, wenngleich ich die Zeit genutzt habe, über mein inhaltsloses Leben nachzudenken und darüber nachzugrübeln, welchen Sinn ich ihm geben kann.”
    “Haben Sie nicht vor, sich politisch zu betätigen? Normalerweise wird doch der älteste Sohn eines Aristokraten Parlamentsmitglied.”
    Russell mochte Mrs Wardour nicht anvertrauen, dass er dem Vater diesen Wunsch zwar mitgeteilt hatte, von ihm jedoch brüsk zurückgewiesen worden war. “Irgendwie ist es bis jetzt nicht dazu gekommen”, antwortete er ausweichend.
    “Weil Sie das nicht wollten, oder weil Ihr Vater dagegen war?” erkundigte Mary sich scharfsinnig und sah Lord Hadleigh sogleich an, dass sie indiskret gewesen war.
    “Wahrscheinlich lag es an beidem”, sagte er trocken. Mehr wollte er zu diesem Thema nicht äußern, denn er hatte nicht vor, sich bei ihr über sein ihn nicht befriedigendes Leben zu beklagen. Angesichts ihrer leicht skeptischen Miene hatte er jedoch das Gefühl, dass sie ihm diese Erklärung nicht vollends abnahm.
    Sie fand es ratsamer, nicht neugierig zu sein, erhob sich und ließ sich von Jennie die Bayadère um die Schultern legen.
    Auch Russell war aufgestanden, begleitete sie zur Tür und sah sie sich nervös die Lippen anfeuchten. Der Anblick erregte ihn, und impulsiv zog er sie, ungeachtet der Anwesenheit der Zofe, in die Arme. Er drückte ihr nur einen Kuss auf die Wange, weil er sie nicht in eine noch peinlichere Situation bringen wollte.
    Bestürzt wich sie einen Schritt zurück und äußerte leise, aber streng: “Bitte, unterlassen Sie das, Sir. Sie haben nicht mehr das Recht auf Vertraulichkeiten.”
    Er wusste, dass sie

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