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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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freundlich.
    »Nein, das weiß ich noch.« Er schüttelte den Kopf und verzog gequält das Gesicht bei der Bewegung. »Aber viel von gestern Nacht ist, na ja, etwas verschwommen.«
    Veronica tat so, als verschlüge es ihr den Atem vor Erstaunen. »Na so was!«
    »Bist du verärgert?« Sie sah, wie er den Atem anhielt.
    »Weil du dich mit deinen Brüdern betrunken hast?« Sie zog eine Augenbraue hoch. »Tut ihr das gewohnheitsmäßig?«
    »Aber nein!«, erwiderte er so entrüstet, wie es ihm möglich war.
    »Nun, dann möchte ich wetten, dass du wesentlich schlimmere Qualen erleidest, als ich dir zufügen könnte«, beschied sie ihn und blickte zu den anderen Männern hinüber. »Du und deine Trinkkumpane seid alle ziemlich blass und ein bisschen grün um die Nase.« Sie schüttelte den Kopf. »Es wäre grausam von mir, dich zu schelten. Fast so, wie einen unbewaffneten Gegner anzugreifen. Das wäre wirklich nicht sehr unterhaltsam.«
    »Ich weiß dein Feingefühl zu schätzen.« Er war es nicht gewöhnt, sein Verhalten irgendjemandem erklären zu müssen. Das war nicht leicht, zumal ihm nicht ganz klar war, was genau er eigentlich erklären musste. Oder was vielleicht sogar eine Entschuldigung erforderte. »Ich fragte mich nur, ob ich etwas gesagt oder getan habe …«
    »Oh, du hast sehr viel gesagt.« Veronica suchte sich eine Scheibe Frühstücksspeck aus. »Sieht das nicht alles köstlich aus? Hast du die Eier probiert?«
    Er schüttelte sich.
    Sie warf ihm ein mitfühlendes Lächeln zu. »Ist es so schlimm?«
    »Nein«, murmelte er. »Nicht, wenn man das Hämmern im Kopf oder die Übelkeit im Magen ignoriert.«
    »Etwas zu essen wird da sicher helfen«, sagte Veronica und schöpfte eine große Portion scharf gewürzte gebratene Nierchen auf seinen Teller.
    Normalerweise aß er morgens gerne Nierchen. Heute allerdings …
    »Du erinnerst dich nicht mehr, was du gesagt hast?«
    »Nur bruchstückhaft.« Er schüttelte vorsichtig den Kopf und sah Veronica an. »Vielleicht könntest du mir bei den Lücken helfen.«
    »Aber gern, Sebastian. Lass mich überlegen«, bat sie und runzelte die Stirn. »Du wolltest mich verführen.«
    Er stöhnte. »Und?«
    »Und du hast mir auch angeboten, dich zu verführen.«
    »Großer Gott.« Er starrte sie an. »Und? Hast du es getan? Haben wir …?«
    »Du meine Güte, Sebastian.« Sie rümpfte die Nase. »Wenn du dich an so etwas nicht erinnern kannst …« Sie ging einen Schritt weiter am Büfett und blieb vor dem geräucherten Schellfisch stehen.
    »Veronica.« Sebastian folgte ihr. »Natürlich würde ich mich daran erinnern«, sagte er empört. »Und da ich es nicht tue, kann es auch keine Verführung gegeben haben«, fügte er mit mehr Sicherheit hinzu, als er empfand.
    Veronica beugte sich zu ihm. »Wenn du nicht leiser sprichst, Liebling, wirst du noch die Aufmerksamkeit deiner Familie auf dich lenken. Deine Brüder bemerken vielleicht nichts, aber ich würde nicht versuchen, Bianca oder deiner Mutter etwas zu verheimlichen.« Sie schaute zu den Damen hinüber und lachte leise. »Oder meiner Großmutter.«
    »Du hast recht.« Sebastian runzelte die Stirn. »Ich erinnere mich …« Er starrte sie an. »Du hast mir die Stiefel ausgezogen! Wie … wie eine Ehefrau.«
    »Ja, das stimmt. Ich habe dir aber auch gesagt, dass du ein solches Verhalten in Zukunft nicht erwarten solltest.« Dann nickte sie. »Obwohl es irgendwie der Höhepunkt des Abends war.«
    »Nicht für mich.« Er nahm sich eine Scheibe Toast und warf ihr einen Blick zu. »Was genau habe ich gesagt?«
    »Du erwähntest beispielsweise, wie sich die Frauen um dich reißen.«
    Er erschrak. »Nein, das habe ich nicht gesagt.«
    »Oh doch, mein Lieber. Und du sprachst auch davon, wie verantwortungsbewusst, respektabel und würdig du geworden bist.«
    »Würdig?«, fragte er ein wenig unbehaglich.
    »Aber ja. Du wolltest gar nicht mehr davon aufhören.« Sie nickte ernst. »Und in einem Versuch, deine neugewonnene Würdigkeit zu bewahren, hast du mir versprochen, Alkohol in jeder Form für den Rest deines Lebens aufzugeben.«
    »Ich habe was getan?«
    »Du hast mir dein Wort gegeben, dass kein Tropfen Alkohol mehr deine Lippen berührt. Kein Whisky, kein Brandy, kein Portwein.«
    Er starrte sie verdattert an.
    »… kein Wein, kein Champagner.«
    »Nicht einmal zum Abendessen?«
    »Nein, darin warst du sehr energisch. ›Veronica‹, hast du gesagt, ›ich werde von jetzt an Abstinenzler sein‹.«
    »Das habe ich nicht

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