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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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ihm zu Füßen. Oder folgten ihm nur allzu bereitwillig in sein Bett.
    Nicht, dass Veronica etwa nicht dazu bereit gewesen wäre, wie ihr unerhörtes Gegenangebot bewies. Seine Geliebte wollte sie sein. Es war schockierend. Skandalös! Es war richtig, dass er sich noch nie um Skandale geschert hatte, aber das hier war etwas anderes. Das hier war wichtig. Hierbei ging es um den Rest seines verdammten Lebens! Und des ihren. Er wollte nicht, dass die Frau, die er liebte, durch Skandale verletzt wurde. Egal, für wie stark sie sich hielt, sie liebte ihre gesellschaftliche Stellung viel zu sehr, um nicht unter Gerede zu leiden.
    Er hätte ihr sagen sollen, dass er sie liebte. Das wäre auf jeden Fall ein Punkt zu seinen Gunsten. Wie dumm von ihm, es nicht erwähnt zu haben! Und wahrscheinlich hätte er sie auch nicht beschuldigen dürfen, Liebhaber gehabt zu haben. Denn selbst wenn es so wäre, spielte es keine Rolle. Nicht für ihn. Genau wie er hatte auch sie ein Leben gehabt, bevor sie sich begegnet waren. Und was ihr unerhörtes Gegenangebot anging … Er schüttelte den Kopf, weil er nicht glauben konnte, dass eine Frau lieber einen Skandal riskierte, als sich an die Regeln des Anstands zu halten – nicht einmal Veronica. Er hatte nicht die Absicht, sie wie sein Eigentum zu behandeln. Oder als etwas Geringeres, als sie war. Und was die Frage anging, ob er ihr erlauben würde, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, so könnte er auch das in angemessenem Rahmen akzeptieren.
    Vielleicht packte er die ganze Sache nur falsch an. Vielleicht war der erste Schritt, sie dazu zu bringen, seine Frau zu werden, sie als seine Geliebte zu akzeptieren? Nein. Sebastian biss die Zähne zusammen. Er würde ihr gemeinsames Leben nicht damit beginnen, dass sie alle Regeln aufstellte. Auf keinen Fall. Veronica Smithson hatte keine Ahnung, mit wem sie es zu tun hatte.
    Sir Sebastian Hadley-Attwater hatte immer bekommen, was er wollte. Er hatte die Berge des Himalaya besteigen wollen, und er hatte es getan. Er hatte in die Fußstapfen Dr. Livingstones treten und den Sprühnebel der Victoriafälle in seinem Gesicht spüren wollen, und er hatte es getan. Er hatte den Rio Negro hinauffahren wollen, und auch das hatte er getan.
    Und was er jetzt wollte, war, diese enervierende, eigensinnige, unabhängige Lady Smithson zu seiner Frau zu machen, und genau das würde er auch tun. Aber zu seinen Bedingungen, nicht zu ihren.
    Er verschränkte die Arme über der Brust und lehnte sich an das Sitzpolster zurück.
    Er musste nur noch herausfinden, wie.
    Veronica widerstand dem Impuls, ihr Glas gegen die geschlossene Tür zu werfen, und ging stattdessen wieder durch das Zimmer zu der Brandykaraffe, schenkte sich nach und trank einen großen Schluck. Jetzt brauchte sie ihre fünf Sinne nicht mehr beisammenzuhalten. Es hatte ihr ohnehin nicht viel genützt. Vielleicht wäre es sogar besser gewesen, wenn sie ein bisschen angeheitert gewesen wäre. Zumindest wäre sie dann nicht so schockiert über Sebastians Antrag gewesen.
    Er hatte um ihre Hand gebeten! Sie stöhnte auf und ging mit ihrem Glas ins Schlafzimmer hinüber. Was war bloß in den Mann gefahren? Sebastian Hadley-Attwater war nicht der Typ, der an Heirat interessiert war. Hatte Portia das an dem Vortragsabend nicht auch gesagt? Warum musste er dann jetzt auf einmal heiraten wollen? Das änderte alles. Und Portia hatte recht – er war so sehr auf die Konvention bedacht gewesen, weil er eine Heirat ins Auge gefasst hatte.
    Veronica stürzte den Rest des Brandys hinunter, stellte das Glas auf den Nachttisch und ließ sich auf ihr Bett fallen. Vielleicht war sie ja tatsächlich besonders . Oder ernsthaft geisteskrank. Oder einfach viel zu leichtfertig für ihre Zeit. Was für eine Frau würde das Dasein einer Geliebten dem einer Ehefrau vorziehen? Doch allein schon der Gedanke, eine neue Ehe einzugehen, zog ihr den Magen zusammen.
    Sie drehte sich auf den Rücken und starrte seufzend zur Zimmerdecke hinauf. Bei Charles war es anders gewesen. Bei ihrer Heirat war sie zweiundzwanzig und selbst damals schon sehr willensstark und selbstständig gewesen. Und Charles … nun ja, er war nicht viel anders als Sebastian gewesen, obwohl ihr Ehemann vor ihr offenbar tatsächlich mit Legionen von Frauen zusammen gewesen war. Charles hatte ein frivoles, draufgängerisches Leben geführt, bevor sie sich begegnet waren, und seine Familie hatte nicht damit gerechnet, dass er überhaupt je heiraten würde. Er war

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