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eine Elfenromanze

eine Elfenromanze

Titel: eine Elfenromanze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manuela Forst
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hast.“
    „Selina ist nicht dein privates Spielzeug.“
    „Ach! Aber deines ist sie, ja?“ Er stieß abwertend die Luft aus. „Nun, wir werden sehen, Bruderherz, wessen Namen sie letztendlich voll Leidenschaft flüstern wird.“ Er wandte sich zu Selina um und rief ihr zu: „Ich wünsche Euch einen vergnüglichen Abend, Mylady! Doch, um Euch die Enttäuschung zu ersparen, rate ich Euch, überlegt Euch gut, in wessen Gesellschaft Ihr ihn zu verbringen gedenkt.“ Er warf seinem jüngeren Bruder einen giftigen Blick zu, dann ging er mit forschen Schritten davon.
    Liones stand einen Augenblick nachdenklich und mit gesenktem Kopf da.
    Selina trat zu ihm.
    „Was hat er damit gemeint?“, fragte sie zögernd.
    Der Elf nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas. „Arikor hat die Angewohnheit, sich zu nehmen, was ihm nicht zusteht. Er versteht sich darauf, die Tatsachen so zu verdrehen, dass ihm am Ende alles von ganz allein in die Hände fällt.“ Er sah sie direkt an. „Ihr solltet Euch im Klaren sein, was Ihr wirklich wollt, bevor Ihr Euch mit ihm abgebt.“
    „Na wunderbar!“, rief Selina aus. „Er warnt mich vor Euch, Ihr warnt mich vor ihm! Denkt Ihr nicht, ich hätte eine Erklärung verdient?“
    Liones trank sein Glas aus und stellte es auf den Fenstersims hinter sich. „Ihr kennt die Gerüchte, die man über mich erzählt?“
    Selina wusste nicht recht, wie sie reagieren sollte. Eine ehrliche Antwort schien ihr wenig taktvoll.
    „Sagt mir ruhig die Wahrheit. Ich kann sie ertragen.“ Er wandte sich um und sah aus dem Fenster in die dunkle Nacht. „Man sagt, ich sei ein Draufgänger, ein Weiberheld, der sich jede Frau nimmt, wie es ihm beliebt. Ich schmeiße mit Geld um mich, bin auf jedem Festgelage anzutreffen und trinke zu viel. Und wenn ich meinen Spaß gehabt habe, pflege ich meine Gespielinnen vor die Türe zu setzen. Ist es nicht so?“
    Als Selina nicht antwortete, fuhr er zu ihr herum und blickte ihr direkt in die Augen. „Ist es nicht so?“
    Sie nickte verschreckt.
    Er wandte sich wieder dem Fenster zu. „Aber keiner erzählt die ganze Geschichte.“ Er schwieg einen langen Moment, bevor er leise fortfuhr: „Ich habe keine Frau jemals zu etwas gezwungen, was sie nicht gewollt hätte. Sie haben gewusst, worauf sie sich einlassen, jede Einzelne. Ja, gut! Ich gestehe, dass sie mir nicht wirklich etwas bedeutet haben. Ich will mich amüsieren und mein Leben genießen! Was ist so schlimm daran? Ich habe niemals einer Frau das Gefühl gegeben, dass meine Liebe von Dauer sein könnte.
    Doch es ist jedes Mal das gleiche! In der Nacht geben sie sich mir bedingungslos hin und am nächsten Morgen zeigen sie mit anklagendem Finger auf mich und behaupten, sie seien betrogen worden. Und dann ist Arikor zur Stelle, um sie auf seine Art zu trösten.“ Er starrte mit säuerlicher Miene aus dem Fenster.

    „Warum erzählt Ihr mir das?“, wagte Selina zu fragen, völlig überrumpelt, da er plötzlich alle Fassaden vornehmer Höflichkeit fallen gelassen hatte.
    Liones drehte sich zu ihr um und blickte sie ernst an. „Ich will nicht, dass es mit Euch das gleiche Ende nimmt. Ich finde, dass Ihr etwas Besonderes seid. Ihr habt etwas Besseres verdient.“
    „Etwas Besseres als Euch?“
    „Etwas Besseres als eine halbherzige Affäre.“ Es entsprach nicht ganz der Wahrheit. Letztendlich hatte er sie eingeladen, weil er sie zur Geliebten gewollt hatte. Doch nun konnte er aus einem unbestimmten Grund die Vorstellung nicht ertragen, jene harten Worte aus Selinas Mund zu hören, die alle Mädchen sagten, wenn er ihnen erklärte, dass seine Liebe nur für eine Nacht währte. Er sah sich forschend nach einer Quelle um, wo er ein neues, volles Glas herbekommen konnte.
    „Warum habt Ihr mich auf dieses Bankett eingeladen?“, fragte Selina direkt.
    Liones angelte sich einen Weinkelch von dem Tablett eines Dienstmädchens, das gerade vorbeiging. „Weil ich Euch mag“, sagte er.
    Die Bedienstete blieb stehen und sah ihn überrascht an. Ihre Wangen nahmen eine rosarote Tönung an.
    Der Elf winkte ab. „Nicht Euch“, murmelte er. Das Mädchen ging weiter.
    Er wandte sich wieder Selina zu. „Mir gefällt Eure direkte Art. Eure Ehrlichkeit. Ihr seid nicht so eine Heuchlerin, wie die meisten hier.“ Er machte eine ausladende Handbewegung in den Saal. „Seht sie Euch doch nur an! Oh, liebe Herzogin, Ihr müsst mindestens zehn Kilo abgenommen haben! Derweil ist sie so fett, dass man zwei zusätzliche Pferde vor ihre

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