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Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition)

Titel: Eine kostbare Affäre: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Ich hoffe, so sehen Sie mich jetzt nicht mehr.«
    »Ich kann Sie überhaupt nicht sehen, Charles. Es ist zu dunkel.« Sie öffnete den Mund, um ihn noch einmal aufzufordern, sich zu ihr auf die Bank zu setzen, aber dann besann sie sich eines Besseren. Der Sommerabend hatte eine seltsam sinnliche Wirkung auf sie, und es wäre keine gute Idee gewesen, wenn Charles sich neben sie gesetzt hätte. Nicht nachdem sie zu viel Wein getrunken hatte.
    Er kam zu ihr herüber und hockte sich auf die Armlehne der Bank. »Vielleicht sollten wir abräumen. Oder vielleicht sollte ich mich wenigstens darum kümmern.«
    »Nein, lassen Sie das. In der Küche ist kein Platz mehr, um irgendetwas abzustellen.«
    »Die kleine Küche ist auch eigentlich nicht dazu geeignet, Gäste zu bewirten.«
    »Nein. Möchten Sie vielleicht eine Tasse Kaffee oder irgendetwas?«
    »Nein, danke.«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen zwischen ihnen. Flora suchte verzweifelt nach einem Gesprächsthema. »Die anderen unternehmen aber einen ziemlich langen Spaziergang. Ich hätte nicht gedacht, dass Annabelle der Typ ist, der gern bei Dunkelheit durch den Wald stolpert.«
    »Stille Wasser sind tief.«
    »Wie lange sind Sie eigentlich schon verlobt?« Im Grunde wollte sie es gar nicht wissen, doch zumindest ergab sich auf diese Weise ein ungefährliches Gesprächsthema.
    »Offiziell sind wir seit etwa einem Jahr verlobt, aber wir sind schon immer davon ausgegangen, dass wir heiraten würden. Wir kennen einander von der Wiege an.« Er hielt inne. »Ich habe mich kurz in eine andere Frau verliebt, während ich auf Reisen war. Doch es war nicht von Dauer. Ich war sehr froh darüber, zu Annabelle zurückkehren zu können.«
    Jeden anderen hätte Flora wahrscheinlich gefragt, ob diese andere Frau ihm das Herz gebrochen habe, aber nicht Charles.
    »Werden Sie mir jetzt erlauben abzuwaschen?«
    »Nein ...«
    »Ich halte es nur für keine sehr gute Idee, hier im Dunkeln neben Ihnen zu sitzen.«
    »Ich bin kein Vampir, Charles«, sagte Flora, seltsam erfreut.
    »Sie sind erheblich gefährlicher als ein Vampir. Kommen Sie mit.«

 
    Charles und Flora trockneten noch immer Teller und Besteck ab, als die anderen zurückkamen. Sie wirkten alle ein wenig zerzauster als bei ihrem Aufbruch, und an Emmas Schuhen klebte Labkraut.
    Flora legte ihr Geschirrtuch beiseite und zupfte die anhängliche Pflanze ab. »Das nennt meine Mutter ›wilden Tesafilm‹. Habt ihr irgendwelche Nachtigallen gehört?«
    Annabelle seufzte. »Nein, doch es war auch so wunderschön. Wir sollten viel häufiger bei Nacht spazieren gehen, das ist ein in Vergessenheit geratenes Vergnügen.«
    »Ich denke, ich sollte euch jetzt nach Hause bringen«, schlug Charles vor. »Flora, danke für einen wunderbaren Abend.« Dann küsste er sie auf die Wange, in beunruhigender Nähe ihres Ohres.
    »Ja, es war einfach großartig«, bekräftigte Jeremy. »Und ein ganz hervorragendes Essen.« Sein Kuss fiel recht herzlich aus. »Emma? Ich melde mich dann.«
    »Ja, tun Sie das«, antwortete Emma mit einem Lächeln, das einem Grinsen gefährlich nah kam.
    »Flora!« Annabelle legte ihr die Hände auf die Schultern und küsste sie auf die Wange. »Das Essen war wirklich fabelhaft und alles andere auch.«
    »Ich habe das Essen nicht gekocht, Annabelle.«
    »Ich weiß, aber Sie haben die Einladung arrangiert, und es war alles super.«
    »Ich freue mich, dass es Ihnen gefallen hat.«
    Annabelle drehte sich zu William um. »Was soll ich sagen? Dieser Spaziergang war pure Magie.«
    »Ich freue mich, dass er Ihnen gefallen hat.«
    »Sie wissen so viel über die Natur und all diese Dinge.«
    »Nun, ich verbringe auch eine Menge Zeit im Freien.«
    »Kommt«, drängte Charles. »Es ist schon spät.«
    Endlich hatte Charles Annabelle und Jeremy im Wagen verfrachtet. Emma, William und Flora sahen den dreien von der Tür aus nach.
    »Ich finde, es ist wirklich gut gelaufen«, bemerkte Flora. »Was denkt ihr beiden denn?«
    »Jeremy war sehr nett«, gab Emma zurück. »Aber Annabelle fand ich ein wenig beängstigend.«
    »Ja?«, wunderte sich William. »Ich fand sie sehr freundlich, und sie hat wirklich interessante Gesichtszüge, streng und ... renaissanceartig. Ich würde sie gern einmal malen.«
    Flora verdaute diese Bemerkung einen Moment lang und überlegte, ob ihr Make-up vielleicht zu Annabelles strengen Gesichtszügen beigetragen haben könnte, verwarf diesen Gedanken dann jedoch wieder. »Hm, wie dem auch sei, du warst

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