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Eine Liebe wie Magie

Titel: Eine Liebe wie Magie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaclyn Reding
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Brummeis Diensten, bevor der sich aufs Festland absetzte? Guter Gott, halb London muß sich überschlagen haben, ihn zu engagieren. Wie hast du es geschafft?« Robert zögerte nur einen Moment, bevor er sich selbst die Antwort gab. »Natürlich. Er war Tonys Kammerdiener, oder? Tante Amelia hat erzählt, daß du einige seiner Diener übernommen hast, und ich erkannte Westman an der Tür.«
    Noah nickte. »Eigentlich hatte ich nicht geplant, in der Stadt zu bleiben, und hatte mich deshalb auch nicht um Personal bemüht. Nach Tonys Tod brauchten sie eine neue Stellung. Manchmal regeln sich die Dinge ganz von selbst.«
    »Der Spazierstock. Die feinen Sachen.« Robert hob eine Augenbraue. »Kann es sein, daß es da eine Dame gibt, die dich verführt hat, in der Stadt zu bleiben?«
    Noah dachte sofort an Lady Augusta, an ihren triumphierenden Blick, den sie ihm bei ihrem letzten Zusammentreffen durch ihre Brillengläser zugeworfen hatte, nachdem sie den umgestürzten Baum im Park übersprungen hatte. Verführung? Er schüttelte den Kopf um selbst die entfernteste Möglichkeit auszuschließen. »Ich habe meine Lektion gelernt. Ich habe schon einmal erfahren müssen, wie sehr man sich an der Versuchung verbrennen kann, Robert. Du kannst beruhigt sein; eine solche Dummheit werde ich kein zweites Mal begehen.«
    »Augusta, hör aut, die Augen zusammenzukneifen. Dein Gesicht sieht dann so verhärmt aus.« Eine kurze Pause, dann: »Und bring dein Haar in Ordnung. Es löst sich eine Strähne aus der Spitze.« Augusta kümmerte sich nicht um Charlottes Schelte und fuhr fort, den vollbesetzten Versammlungsraum zu studieren. Wie gerne wäre sie heute abend zu Hause geblieben. Sie wollte wirklich nicht hiersein und war nur deshalb mitgekommen, weil ihre Stiefmutter ihr versichert hatte, daß Almack’s der Ort war, an dem sich alles, was Rang und Namen hatte, jeden Mittwochabend traf. Sie hatte die Hoffnung gehabt, vielleicht eine Möglichkeit zu finden, mit Graf Belgrace zu sprechen. Aber sie waren schon eine Stunde hier, und sie hatte den Grafen immer noch nicht zwischen all den Samt-und Seidenfiguren ausmachen können, die krampfhaft darum bemüht waren, sich irgendwie vom Rest der Menge abzuheben. Sie blickte auf die Uhr an der Wand neben sich. Es blieb nur noch eine halbe Stunde Zeit, bevor sich die Türen um elf Uhr schließen würden. Und danach, so hatte Charlotte ihr erklärt, würde niemand mehr eingelassen werden — nicht einmal der Regent.
    Während Augusta in der Menge stand und an ihrer übersauren Limonade nippte, konnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, warum eine Zulassung zu diesem Ort der einzig verbindliche Gradmesser für die gesellschaftliche Stellung einer Person sein sollte. Was machte das Kopfnicken, durch das man die zwei Türen durchschreiten durfte, nur so bedeutsam? Sie konnte es einfach nicht verstehen. Das ganze letzte Wochenende hatte Charlotte auf glühenden Kohlen gesessen und dem Montag entgegengefiebert, um zu erfahren, ob sie ihre heißersehnte Einladung in diese heiligen Hallen bekommen würde. Gut, sie hatte die Unterstützung der Damen Trussington und Finsminster, und sie war die Frau eines hochgeachteten Marquis, aber damit war noch längst nicht garantiert, daß sie auch in den Genuß der berühmten Eintrittskarte kommen würde.
    Die Damen Schutzherrinnen, die in diesen Räumlichkeiten das Zepter schwangen, waren äußerst streng in ihrer Wahl, wer eingelassen wurde, hatte man Augusta gesagt. Niemand, so schien es, war immun gegen einen Ausschluß. Eine äußerst berühmte Herzogin war verstoßen worden, nur weil sie einmal nicht der Meinung einer der Schutzherrinnen über ein Bild zugestimmt hatte. Daher war Charlotte am Montag nachmittag einem Nervenzusammenbruch nahe und hätte beinahe den Botenjungen angeschrien, der ihr den erhofften Urteilsspruch überbrachte. Sie hatte ihn aufgerissen, mit zitternden Händen gelesen und - war sofort in Tränen ausgebrochen, bevor sie ihre Kutsche orderte, um allen die Neuigkeit der ihr erwiesenen Gnade mitzuteilen.
    Und nun waren sie hier, in den berühmten Almack’s-Versammlungsräumen. Charlotte strahlte mit den Brierley-Dia-manten, ihr hellblaues Kleid war mit Volants besetzt und mit silbernem Garn durchwirkt. Es stellte Augustas nachtblauen Seidentaft bei weitem in den Schatten, hatte Charlotte doch für diesen Abend alle Bescheidenheit abgelegt. Zwei Tage lang hatte sie sich mit ihrer Garderobe gequält und geschlagene vier Stunden

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