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Eine Nacht wie Samt und Seide

Titel: Eine Nacht wie Samt und Seide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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unterdrücken konnte.
    Etwas, das sie schwach machte.
    Er würde nie eine bessere Gelegenheit erhalten, sie dazu zu bringen, ihm alles zu verraten, was sie wusste. Absichtlich schob er sich fester zwischen ihre Schenkel.
    Ihr stockte der Atem; wütend zischte sie: »Gehen Sie von mir runter!«
    Das letzte Wort blieb ihr fast im Halse stecken.
    Er erstarrte. Fluchte innerlich. Sie war nur einen Schritt von unverhohlener Panik entfernt. Verdammt - das konnte er nicht tun.
    Er spannte gerade seine Muskeln an, um sich von ihr zu heben, als das Knacken von Ästen und Blätterrascheln aus dem Wald erklang. Sie lauschten beide.
    Er drehte den Kopf und sah Barnaby zwischen den Bäumen hervorwanken. Er hielt sich seine Seite, es war ihm offensichtlich nicht gelungen, den Iren zu überwältigen.
    Sichtlich mitgenommen ließ sich Barnaby gegen einen Baumstamm sinken. »Gott sei Dank.« Er holte unter Schmerzen Luft. »Du hast ihn.«
    Dillon seufzte. Ohne die Hände seiner Gefangenen loszulassen, stemmte er sich hoch, kam auf die Füße und stand auf. Er zerrte sie ohne viele Umstände vor sich in die Höhe.
    Er blickte über ihren Kopf zu Barnaby. »Nein. Ich habe sie.«

3
    Als Caxton sie in sein Büro brachte, hatte Pris sich längst wieder einigermaßen unter Kontrolle. Es half, dass er sie auf dem Weg durch das Wäldchen zum Jockey-Club nur am Ellbogen gefasst hatte. Selbst dieser geringe Kontakt war mehr, als sie sich wünschte, aber es war eine gewaltige Verbesserung gegenüber dem, was zuvor vor sich gegangen war.
    Der Augenblick, als sie unter ihm gelegen hatte, kam wieder in ihr Bewusstsein. Entschlossen verdrängte sie die Erinnerung, vergrub sie tief. Sie konnte die Ablenkung nicht gebrauchen.
    Er schob sie ins Zimmer, in Richtung des Stuhls vor seinem Schreibtisch, auf dem sie schon zuvor gesessen hatte.
    Nachdem er sie auf die Füße gezerrt hatte - mit einer Gefühllosigkeit, die für ihre überreizten Sinne stark nach Beleidigung geschmeckt hatte, hatte er ihr Halstuch gelockert, ihr die Arme auf den Rücken gezogen und sie gefesselt. Nicht fest, aber zu eng, als dass sie die Hände herausziehen könnte.
    Sie hatte diese Demütigung nur deshalb erduldet, weil sie noch nicht wieder ganz zu sich gefunden hatte, ihre verräterischen Sinne immer noch durcheinanderwirbelten, sodass sie ganz benommen war und zu schwach, um sich loszureißen.
    Aber die holperige Reise durch das Wäldchen hatte ihr Zeit gegeben, zu Atem zu kommen; jetzt fühlte sie sich wesentlich besser, war gefasster.
    Sie blieb neben dem Stuhl stehen und betrachtete Caxton aus eng zusammengekniffenen Augen, während er sich neben sie stellte. »Sie müssen mir jetzt die Hände losbinden.«
    Da sprach die Tochter des Earls aus ihr. Caxton erwiderte ihren Blick, überlegte kurz, griff dann hinter sie und zog den Knoten auf.
    Den Rest überließ er ihr, ging um seinen Schreibtisch herum und ließ sich in den Stuhl dahinter fallen.
    Hinter sich hörte Pris, wie die Tür zugezogen und abgeschlossen wurde. Als sie sich setzte und zur Kenntnis nahm, dass Caxton nicht gewartet hatte, bis sie saß, ehe er Platz nahm, schaute sie seinen Freund an. Er humpelte zum Lehnstuhl und ließ sich vorsichtig darauf nieder.
    Es gelang ihr, ein mitleidiges Zusammenzucken zu vermeiden. Ihr Vertrauen in Russ war berechtigt gewesen; da war ein blauer Fleck auf der Wange des Mannes, ein weiterer an seinem Kinn, und aus der Art und Weise, wie er sich bewegte, schloss sie, dass seine Rippen den Kampf nicht unbeschadet überstanden hatten. Er sah recht mitgenommen aus, aber dennoch stand in seinen Augen Scharfsinn - er war auf der Hut, ihm entging vermutlich nichts.
    Möglichst gelassen schüttelte sie das Tuch aus, rollte es zusammen und knotete es sich wieder um ihren Hals. Sie schaute zu Caxton, bemerkte, dass er die Stirn runzelte und sein Blick auf ihrem Busen ruhte, der sich unter dem Hemd deutlich abzeichnete, als sie die Hände zu ihrem Nacken hob.
    Sie dankte im Geiste den Heiligen, dass sie nicht leicht rot wurde, und senkte die Arme wieder. »Jetzt, wo wir hier sind, was kann ich da für Sie tun, meine Herren?«
    Sie war wild entschlossen, diese Befragung für die beiden hochnotpeinlicher zu machen als für sie selbst.
    Dillon blinzelte, dann richtete er seinen Blick fest auf ihr Gesicht, auf ihre faszinierenden Augen. »Sie könnten damit beginnen, uns zu verraten, warum Sie zu dieser Stunde im Wäldchen herumgeschlichen sind.«
    Sie riss ihre smaragdgrünen Augen

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