Eine Traumrolle fuer Madison
Madison auf und nahm ihre Handtasche.
"Wir verschwenden nur unsere Zeit, Gideon. Und ich habe nicht vergessen, dass deine Zeit besonders kostbar ist."
Auch Gideon war aufgestanden. "Madison…"
"Bitte, Gideon, lass es." Sie hatte nur eine Befürchtung - dass sie gleich anfangen würde zu weinen. Und diese Genugtuung wollte sie dem Mann ihr gegenüber nicht geben! Sie hatte in ihrem Leben schon viele Enttäuschungen erlebt, aber dieses grausame Katz-und-Maus-Spiel schlug dem Fass den Boden aus.
Sie wollte sich gerade umdrehen und das Restaurant
verlassen, als Gideon sie an beiden Armen packte und festhielt.
"Ich glaube, ich weiß, was du denkst", sagte er leise. "Und ich kann dir versichern, dass mir keiner vorschreibt, was ich zu tun und zu lassen habe."
Tränen stiegen Madison in die Augen. "Aber Edgar…"
"Und Edgar schon gar nicht", versicherte er ihr nachdrücklich. "Madison…"
Es traf sie völlig unvorbereitet, als Gideon die Lippen auf ihre presste und sie an sich drückte.
Ja, "unvorbereitet" war genau das richtige Wort. Nie im Leben hätte sie damit gerechnet, dass er sie küssen würde - und dann auch noch hier, in einem Restaurant in aller Öffentlichkeit, wenn auch hinter dem Schutz einer Trennwand.
Madison hatte das Gefühl, als hätte sie schon seit dem Augenblick, als sie Gideon das erste Mal im Schwimmbad gesehen hatte, genau darauf gewartet. Die knisternde Spannung, die zwischen ihnen herrschte… Ihre Lippen, die sich in perfektem Einklang fanden… Die aufflackernde Leidenschaft nahm Madison den Atem und ließ sie schwindelig werden.
"Was, zur Hölle, tue ich hier eigentlich?" Gideon riss sich von ihr los und schüttelte ungläubig den Kopf. "Nimm diesen verdammten Vertrag, Madison. Zeig ihn meinetwegen Edgar.
Aber du wirst feststellen, dass er daran nichts auszusetzen hat."
Die Verachtung in seiner Stimme war nicht zu überhören.
Und genau diese Verachtung verletzte Madison am meisten.
Immerhin hatte er sie geküsst und nicht umgekehrt. "Ich unterschreibe den Vertrag, also treffe ich die Entscheidungen", antwortete sie kühl.
Gideon ließ sie los, reichte ihr die Papiere und nahm den dicken Umschlag vom Tisch. "Das hier ist das Drehbuch. Nimm es. Vielleicht fällt dir dann die Entscheidung leichter. Ich brauche ja wohl nicht hinzuzufügen, dass du darüber absolutes Stillschweigen zu bewahren hast."
Das wie ein Schatz gehütete Drehbuch! "Danke für die Einladung", sagte Madison mühsam. Mehr brachte sie nicht heraus. Schnell drehte sie sich um und verließ das Restaurant.
Ihre Beine schienen den Dienst versagen zu wollen, aber Madison schaffte es gerade noch in ein Taxi. Dankbar ließ sie sich in den Sitz sinken und atmete tief durch.
Sie konnte es immer noch nicht glauben: Gideon Byrne hatte sie geküsst. Das Einzige, was sie beruhigte, war die Tatsache, dass auch er von seiner Aktion völlig überrascht gewesen war…
Verdammt noch mal, er hatte doch tatsächlich Madison
McGuire geküsst!
Und was noch schlimmer war, er hatte es tatsächlich
genossen. Es hatte sich so gut angefühlt, sie zu halten. Ihre Lippen waren so wundervoll weich, und ihr Kuss war so
sinnlich gewesen, dass Gideon vor Verlangen fast den Verstand verloren hätte.
Verärgert setzte er sich wieder hin. Was war bloß in ihn gefahren? Er konnte es sich nicht erklären. Ein Kuss in aller Öffentlichkeit, das war ja wohl ein Albtraum!
Er hatte gegen eine seiner eisernen Regeln verstoßen, denn er hatte eine Schauspielerin geküsst, mit der er in den nächsten Monaten eng zusammenarbeiten würde. Und er wusste ganz genau, dass dieser Kuss alles verkomplizieren würde. Immer vorausgesetzt, Madison unterschrieb den Vertrag.
Gideon war immer noch wütend, als er einige Stunden später ins Studio zurückkehrte. Claire arbeitete gerade am Computer und blickte auf, als er den Raum betrat.
Als sie sein Gesicht sah, konnte sie ein Lächeln nicht unterdrücken. "Gideon, Gideon, was hast du der wunderschönen Madison denn diesmal angetan?" fragte sie belustigt.
Seine Miene verfinsterte sich noch mehr. "Wie kommst du darauf, dass ich ihr überhaupt etwas angetan habe?"
"Ganz einfach. Edgar Remington hat vor einer Stunde hier angerufen und gedroht, dich einen Kopf kürzer zu machen."
Gideon schnitt ein Gesicht. "Das hätte ich mir denken können."
Claire lachte leise. "Ich habe ihm gesagt, er soll sich hinten anstellen."
"Danke." Gideon setzte sich an seinen Schreibtisch. "Was hat er sonst noch gesagt?"
"Das
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