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Eine von Zweien (German Edition)

Eine von Zweien (German Edition)

Titel: Eine von Zweien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Albrecht
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die richtige Reihenfolge zu bringen und zu verstehen, warum
die Dinge so gelaufen sind. Es war nur ein ganz kleiner schwacher Moment, in
dem sich der Weg zwischen mir und Beth geteilt hatte. Es machte keinen Sinn
diesem Moment nachzuweinen, aber trotzdem hinterließ er einen bitteren
Geschmack. Hätte ich die Situation erst mal auf mich wirken lassen und mich
nicht gleich in die rettenden Arme meines Dads gestürzt, dann hätte meine
Entscheidung ganz anders ausgesehen. Das wusste ich, ich musste nur neben mich
schauen. Nein, mit Sicherheit war jetzt nicht alles schlecht, aber ich musste
mich gerade schmerzhaft auf die Reise zur Vergangenheit begeben. Sonst hätte
ich wohl nie wieder eine Nacht durchgeschlafen. Wir kamen nach Hause und das
Lichte brannte nur noch im Wohnzimmer. Wir konnten das Flackern des Fernsehers
erkennen. Wir hatten die Wahl, entweder wir setzten uns dazu, ohne viel zu
reden -Dad hasste es über alles wenn beim Fernsehen geredet wurde- oder wir
setzten uns in die Küche, um uns weiter auszutauschen. Wir beschlossen, uns nur
schnell was zu trinken zu holen, um uns dann von der Glotze volldröhnen zu
lassen. Als wir in der Küche standen, erfuhr ich, was Beth bedrückte. Bei ihr
war es nicht die Vergangenheit, eher die Zukunft.
    „Lissi, meinst du ich sollte einen Management-Kurs machen,
damit ich meine Dinge besser unter Kontrolle habe? Ich habe in der ganzen
Aufräumaktion erkannt, wie viel Geld ich verloren habe, weil ich zum Einen
keine Verträge für mich aushandeln kann und zum Anderen weil ich oft dem Geld
nicht genug hinterhergelaufen bin. Meinst du ich sollte so einen Kurs machen?“
    „Beth, über wieviel Geld reden wir denn, das dir abhanden
gekommen ist?“
    „Ach naja, über eine Menge. Ich will mich nicht beschweren,
aber so in den Jahren hätte ich mir jetzt schon ein sehr gutes Polster anlegen
können, wenn ich alles nicht so larifari hingenommen hätte.“ Sie blickte
verschämt zu Boden.
    „Hattest du nie einen Manager oder Agenten?“ fragte ich sie
erstaunt.
    „Doch, am Anfang schon. Ich hatte ihm auch vertraut, also
vollkommen vertraut, bis er sich mit einem Teil meines Geldes davongemacht hat“,
sagte sie mit leicht erhobenen Kopf und senkte ihren Blick gleich wieder.
    „Was? Oh Gott, das ist ja schrecklich, was hast du
unternommen? Wurde er gefasst?“
    „Naja, das war so: Ich war so in ihn verliebt, dass ich erst
mal so gelitten hatte, dass ich mich wochenlang nicht regen konnte, bis ich es
entschieden von mir wegschob. Und dann dachte ich, es wäre sicher zu spät, deshalb
habe ich dann nichts mehr unternommen. Die Liebe kann ein ganz gemeiner Schuft
sein, Lissi, ganz gemein, aber dir muss ich das wohl nicht sagen. Wir wussten
das ja schon vorher. Wie gesagt, ich habe mein Herz noch ein paar Mal verloren,
aber nie wieder habe ich nach diesem Vorfall Geschäftliches mit Liebe
verbunden. Das war mir eine Lehre.“
    „Ich verstehe, ok, hast du denn eine Versicherung für deine
Werke und eine Rücklage für dich jetzt, auf die du zurückgreifen kannst, wenn
du älter wirst? Damit du später nicht mittellos dastehst?“
    „Ja, die Papiere habe ich schon länger bei mir herumliegen.
Ich kann mich nur nicht aufraffen, sie zu lesen und zu bearbeiten.“
    „Beth, das mache ich für dich, besser noch zusammen mit dir,
wenn wir nächste Woche wieder nach Berlin kommen, ok?
    „Oh ja, das wäre super! Du würdest mir damit einen großen Gefallen
tun. Es hängt wie eine schwarze Wolke über meinem Kopf und macht mir ein
schlechtes Gewissen, aber ich fühle mich unfähig, etwas dagegen zu tun. Ich
hatte es ja versucht, aber ich verstehe einfach nicht, was die von mir wollen.
Und wenn ich es nicht verstehen kann,   dann kann ich mich doch weder dagegen, noch dafür entscheiden, oder?“
    „Ja, das stimmt. Also: Deal! Wir machen das zusammen. Ich
freue mich doch, wenn ich dir auch ein wenig behilflich sein kann, das war doch
unser Ziel. Richtig? Warte besser noch, ich habe doch meine Computer dabei. Ich
kenne mich da ja auch ein wenig aus. Komm, wir machen die Anfänge schon jetzt.
Wir schreiben dem Versicherungsberater meines Vertrauens schon einmal eine
E-Mail. Der kümmert sich dann darum. Dann haben wir alles schon mal ins Rollen
gebracht. Ok?“
    Beth nickte mit weit aufgerissenen Augen. Ihre Schultern
nahmen langsam wieder   natürliche Haltung
an.
    Gesagt, getan. Die E-Mail war schnell formuliert und
abgeschickt.
    Jetzt konnte ich mitansehen, wie sich das bekannte

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