Einladung zum Mord - Reunion in Death (Death 14)
die Pathologie. Ich brauche die Überwachungsdisketten aus dem Gebäude, die Zeugin, die ihn gefunden hat, die, hmm … Bürovorsteherin. Und dann brauche ich Informationen über seine nächsten Angehörigen.«
»Zu Befehl, Madam. Dallas?« Peabody schien kurz zu zögern, dann aber meinte sie: »Sie hätten es nicht verhindern können.«
»Sicher hätte ich das. Ich hätte einfach den richtigen Schlüssel im richtigen Schloss herumdrehen müssen. Aber das ist mir nicht gelungen, also fahren wir von hier aus mit der Arbeit fort.«
Nachdem Peabody gegangen war, zog Eve ihren Handcomputer aus der Tasche und gab eilig ein paar Daten darin ein.
»Entschuldigen Sie. Lieutenant Dallas?«
Sie blickte über ihre Schulter und entdeckte eine elegant gekleidete Frau mit rabenschwarzem, perfekt gewelltem Haar. »Ich muss Sie bitten, diesen Raum nicht zu betreten.«
»Ich verstehe. Man sagte mir, dass Sie die Leiterin des Polizeiteams sind. Ich bin Olivia Fitch, eine von Henrys Partnerinnen. Und seine zweite Frau.« Ihr Blick fiel auf den Leichnam und ihre Lippen fingen an zu zittern. Dann aber presste sie sie aufeinander und fuhr mit ruhiger
Stimme fort: »Ich hatte gehofft, dass Sie mir … etwas sagen könnten. Irgendetwas.«
»Gibt es einen Ort, an dem wir miteinander reden können, Ms Fitch?«
»Ja, natürlich. Vielleicht mein Büro? Ich möchte den Angestellten etwas sagen können«, begann sie und ging vor Eve den Korridor hinab. »Und ich muss es um meinetwillen schaffen, diese ganze Sache in irgendeinem rationalen Licht zu sehen.«
Sie öffnete die Tür eines zweiten Eckbüros, ähnlich groß wie das von Mouton, das jedoch statt nach Norden Richtung Osten ging und etwas wohnlicher und weniger spartanisch eingerichtet war.
»Dies ist ein schwerer Augenblick für Sie.«
»Ja, sehr.« Statt hinter dem Schreibtisch oder auf dem Sofa Platz zu nehmen, trat Olivia vor die breite Fensterfront und sah hinaus. »Henry und ich wurden vor vier, nein fünf Jahren geschieden. Er hat wieder geheiratet und das hier wird ein schwerer Schlag für Ashley sein. Sein Tod wäre schon schwer genug für sie gewesen, aber dass er ermordet worden ist … Ich habe noch nie ein Mordopfer gekannt.« Sie wandte sich Eve wieder zu. »Ich bin zutiefst erschüttert.«
»Wissen Sie von irgendjemandem, der Mr Mouton hätte schaden wollen?«
»Wir sind Anwälte.« Olivia zuckte mit den Schultern. »Wer würde uns nichts Schlechtes wünschen? Aber nein, mir fällt beim besten Willen niemand ein, der Henry hätte ermorden wollen sollen. Er kann einem ziemlich auf die Nerven gehen und mit ihm zusammen zu leben ist meiner Meinung nach unmöglich. Er ist - er war schnurgerade, absolut fixiert darauf, nie von seiner Routine,
von dem Weg abzuweichen, den er einmal eingeschlagen hatte. Hin und wieder hätte man ihm deshalb in den Hintern treten wollen, aber so weit, ihn zu ermorden, ginge man ganz sicher nicht.«
»Nicht viele Menschen, die einmal miteinander verheiratet gewesen sind, würden nach der Scheidung weiter zusammen arbeiten.«
»Auch das war einer der ärgerlichen Wesenszüge meines Ex-Manns.« Tränen schimmerten in ihren Augen, doch sie hielt sie zurück. »Er war immer entsetzlich logisch. Weshalb hätten wir die Firma in Aufruhr versetzen sollen, nur weil unsere Ehe irgendwann vorbei war? Schließlich hatte unsere Zusammenarbeit auch vorher schon hervorragend geklappt. Allerdings waren wir beide uns in dieser Sache durchaus einig. Wir haben als Geschäftspartner einfach besser zueinander gepasst. Ich weiß nicht, ob wir Freunde waren. Wahrscheinlich sollte ich inzwischen darum bitten, dass ich mit meinem eigenen Anwalt telefonieren darf.« Ihr entfuhr ein leiser Seufzer. »Aber dafür habe ich im Augenblick ganz einfach nicht die Energie.«
»Weshalb war er überhaupt schon so früh am Morgen im Büro?«
»Egal, ob Regen, Sonne, Sintflut oder Hungersnot, Henry nahm jeden Morgen um Punkt sieben hinter seinem Schreibtisch Platz. Was auch immer man von ihm behaupten kann, er hatte eine hervorragende Arbeitsmoral. Er hat sich wirklich für sein Unternehmen, seine Arbeit, Recht und Ordnung interessiert.«
Sie geriet ins Stocken und hob eilig eine Hand an den Mund. »Verdammt. Verdammt, verdammt, verdammt.«
»Kann ich Ihnen etwas bringen? Vielleicht ein Glas Wasser?«
»Nein. Ich breche nicht so leicht in Tränen aus.« Und tatsächlich riss sie sich zusammen und fuhr mit leiser Stimme fort. »Ich interessiere mich ebenfalls für
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