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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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war nur noch
schemenhaft zu erkennen.
    „Wir
haben nur ein Bett“, bemerkte ich vorwurfsvoll, als ich mit der Inspektion des
Raumes fertig war. So hatten wir das aber nicht vereinbart.
    „Keine
Angst, ich werde schon nicht über dich herfallen! Hätten wir mehr Geld zur
Verfügung, hätte ich dafür gesorgt, dass du dein eigenes Bett bekommst. So
müssen wir das Beste aus der Situation machen.“ Ich ließ mich auf einem der
Stühle am Esstisch nieder und ließ meinen Kopf zwischen meine Hände sinken.
    „Vielleicht
sind wir ja schon vor Einbruch der Nacht wieder zurück!“ Optimismus war schon
immer mein zweiter Vorname gewesen. Wenn ich mir das nur lange genug einredete,
ging dieser Wunsch vielleicht auch in Erfüllung. Ein Blick in Phils grimmiges
Gesicht ließ diesen Traum jedoch sofort seifenblasenartig zerplatzen.
    „Wie
lange bist du denn in der Regel mit einem dieser Aufträge beschäftigt?
Normalerweise kann das doch kein großes Ding sein. Du weißt, was falsch ist,
gehst zurück und bringst alles ins rechte Lot und Bingo, ab die Fahrt, oder?“
Diese Frage war mir während meiner Wartezeit gekommen, denn so ganz wollte sich
mir das Prinzip der Zeitreisen noch nicht erschließen. Bevor er antworten
konnte, klopfte es an der Tür und ein junges Mädchen mit einem Tablett trat
herein. Sie stellte eine Schüssel, zwei Löffel, einen Korb mit Brot als auch
einen Krug und zwei Becher auf den Tisch. Phil holte einen Beutel hervor und
gab dem Mädchen ein paar Münzen, welche sie sofort nachzählte. Nach einem
pflichtbewussten Knicks verließ sie unser Zimmer wieder. Skeptisch beäugte ich
die auf dem Tisch stehende Schüssel. Optisch sah das alles andere als einladend
und lecker aus, aber der Geruch, der von der Schüssel zu mir wehte, ließ mir
das Wasser im Mund zusammenlaufen. Phil schenkte uns aus dem Krug ein. Gierig
griff ich nach einem der Becher und nahm einen großen Schluck, denn ich war
schon kurz davor zu verdursten. Ich verzog kurz das Gesicht, da das Ale bitter
und warm war. Mein Durst siegte aber über den Geschmack und ich nahm einen
weiteren großen Schluck.
    „Greif
zu“, forderte Phil mich auf. Das musste er mir nicht zweimal sagen. Ich griff
zu meinem Löffel und begann zu essen. Was es genau war, konnte ich nicht
ausmachen. Ich tippte auf eine Art Eintopf, denn ich entdeckte Fleisch und
verschiedene Gemüsesorten, aber das war auch schon das Einzige, was ich
erkennen konnte. Doch es schmeckte ausgesprochen gut und stillte meinen Hunger.
Und das war für mich in diesem Moment die Hauptsache.
    „Du
hast meine Fragen noch nicht beantwortet“, brachte ich das Gespräch auf unser
ursprüngliches Thema zurück. Wenn er mich schon hierher brachte, dann wollte
ich auch Antworten zum Thema Zeitreisen haben.
    „Die
Aufträge sind von unterschiedlicher Dauer. Das Büro teilt mir meistens nur mit,
in welche Zeit es geht und was falsch läuft. Vor Ort muss ich dann alleine
klarkommen. Klar manchmal dauern die Einsätze nicht allzu lange. Wenn ich zum
Beispiel nur jemanden schnell retten muss, damit er nicht von einem Wagen
überrollt wird, dann ist das schnell erledigt. Aber wenn ich jemanden
überzeugen muss, ihm eventuell eine Idee geben muss, dann muss ich das
Vertrauen der Person haben. Und das geht meistens nicht ohne Vorbereitung.
Manchmal habe ich sogar gefälschte Referenzen und Stammbäume, damit ich
überhaupt erst an eine Person herankomme. Ich kann wohl schlecht zu jemandem
gehen und sagen: „Hey übrigens, wie wäre es, wenn du jetzt das und das
erfindest?“ Das braucht gewöhnlich ein wenig, bis ich das erreiche.“ Länger
dauern? Das klang nicht gut, gar nicht gut. Ich wollte nach Hause, ich hatte
eine Verabredung mit Sven, die ich nicht sausen lassen wollte. Aber halt, ich hatte
eine Zeitmaschine, da würde ich es wohl doch bitte rechtzeitig zu meinem Date
schaffen. Das war ja wohl nicht zu viel verlangt, wenn man bedachte, dass ich
gegen meinen Willen hierher gebracht worden war.
    „Du
weißt normalerweise, was in Ordnung gebracht werden muss? Und bringt deine
Anwesenheit nicht irgendwie die Geschichte durcheinander?“ Bei dem Gedanken
daran, was unsere bloße Anwesenheit für einen Schaden anrichten konnte, wurde
ich langsam aber sicher immer panischer.
    „Keine
Angst, solange wir die Zeitlinie nicht bewusst ändern, wird es keine Folgen
haben und falls doch mal etwas schiefgeht, gibt es noch einen kleinen
Notfallplan. Mach dir keine Gedanken, bisher habe ich jeden

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