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Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Einsatzort Vergangenheit (German Edition)

Titel: Einsatzort Vergangenheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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immer noch in einem Gebäude, aber alleine die Tatsache, dass der Raum mit
elektrischen Lampen beleuchtet wurde, reichte schon aus, mich zu diesem
Gefühlsausbruch zu verleiten. Phil schaute mich belustigt an, für ihn mochte
das Routine sein, aber für mich war das komplett neu gewesen. Zwar hatte er mir
immer wieder versichert, dass alles gut ausginge und wir nach Hause kämen, das
hätte aber ebenso gut eine Lüge gewesen sein können, damit ich nicht Amok lief.
    „Phil,
Frau Simon, schön, dass ihr es geschafft habt.“ Ein weißhaariger Mann im
Forschungskittel kam freudig auf uns zu, ergriff unserer beide Hände und
schüttelte sie aufgeregt. Moment mal, woher wusste er, wer ich war? Ich hatte
ihn noch nie zuvor gesehen. Wieso kannte er mich dann?
    „Was
war hier los Richard?“, polterte Phil los, statt unser Gegenüber zu begrüßen.
Das war also besagter Richard. Obertüftler hatte Phil ihn genannt und damit
hatte er nicht unrecht gehabt, bei näherer Betrachtung hatte er eine gewisse
Ähnlichkeit mit Albert Einstein.
    „Immer
mit der Ruhe Phil, wir reden gleich in meinem Büro darüber. Du gehst jetzt erst
mal unter die Dusche. Frau Simon, darf ich mich vorstellen, ich bin Richard
Lermin und der Chef dieses Irrenhauses. Wenn Sie mir bitte folgen würden?“ Ohne
mir die Chance zu geben, ihm zu antworten, nahm er mich am Arm und ging mit mir
quer durch den Raum auf eine Tür zu. Hilfe suchend sah ich mich nach Phil um,
er nickte mir aufmunternd zu, bevor auch er sich in Bewegung setzte und auf
einen anderen Ausgang zusteuerte.
    „Was
machen Sie mit mir?“, fragte ich Herrn Lermin, der mich mit seiner
überschwänglichen und quirligen Art einschüchterte.
    „Entschuldigen
Sie, ich vergaß, dass Sie noch nicht wirklich zu uns gehören. Jeder
Zeitreisende muss nach seiner Rückkehr unter die Desinfektionsdusche, um
eventuelle Krankheitserreger abzutöten. Stellen Sie sich doch mal vor, was
passieren könnte, wenn Sie einen Erreger einer längst ausgerotteten Krankheit
in sich trügen. Die Folgen wären eine Katastrophe größten Ausmaßes“, erklärte
er, während wir durch scheinbar endlose Gänge des Gebäudes gingen. An einer
Glastür mit der Aufschrift „Nur für autorisiertes Personal“ blieb er stehen,
holte eine Keycard hervor und hielt anschließend noch einen Zeigefinger auf ein
Touchpad. Geräuschlos glitten die Schiebetüren zur Seite und wir betraten einen
Raum, der sich nicht viel von einem Ankleideraum eines Schwimmbads unterschied.
    „Gehen
Sie bitte in diese Kammer, ziehen sich aus, und lassen Ihre Kleidung dort
liegen. Wir werden sie später desinfizieren. Dann gehen Sie bitte in die
anschließende Duschkabine. Keine Angst, es ist eine ganz normale Dusche. Sie
werden dort Duschgel, Shampoo und was Sie sonst noch so brauchen finden. Danach
gehen Sie einfach von einem Raum zum anderen, Sie gelangen dann zu unserem
Labor, wo wir einen schnellen Blutcheck vornehmen und Sie, wenn nötig, impfen
oder medikamentös behandeln. Keine Angst, ich weiß, dass das alles sehr
verwirrend ist, aber Sie werden sich ganz schnell zurechtfinden.“ Verwirrend?
Ich wusste momentan noch nicht mal, wo rechts und links waren. Mit seinem
Geplapper und den Erklärungen hatte Herr Lermin mich total kirre gemacht.
    „Äh,
ja danke. Ich denke, dass ich das schaffen werde“, murmelte ich matt und ging
auf die Umkleidekabine zu.
     
    Nachdem
ich mich meiner Kleidung entledigt hatte, begab ich mich zur Dusche. Ich drehte
den Wasserhahn auf und stellte mich unter das warme, fast heiße Wasser. Was für
eine Wohltat! Ich hatte den Eindruck, dass sich der Dreck mehrerer Jahrhunderte
von meinem Körper löste. Ohne Zweifel handelte es sich hier um die beste Dusche
meines Lebens. Nie wieder würde ich eine Dusche als etwas Selbstverständliches
und Alltägliches hinnehmen. Mindestens eine Viertelstunde verbrachte ich unter
dem köstlichen Nass, ich schrubbte jede Stelle meines Körpers mit Hingabe,
sodass ich meine Haut beinahe zum Glühen brachte. Mit Shampoo und Spülung ging
ich so verschwenderisch um, wie ich es noch nie zuvor getan hatte. Wenn es nach
mir gegangen wäre, hätte ich ewig so weitermachen können. Da ich aber wusste,
dass Herr Lermin auf mich wartete, drehte ich bedauernd das Wasser ab. Ich stieg
aus der Dusche, nahm das bereitstehende flauschige Handtuch, trocknete mich ab
und föhnte meine Haare. Ein Blick in den Spiegel sagte mir, dass ich schon mal
besser ausgesehen hatte, wild standen meine

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