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Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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Gliedmaßen des Opfers. »Und hier?«
»Diese postmortalen Hautabschürfungen stammen von Ihrer Leichenbergung, die ja etwas unkonventionell erfolgt ist, wie mir Thomas Ritter zu berichten wusste«, er sah seine beiden Zuhörer nicht an, »und hier war der rechte Unterarm hinter die Fahrradkette gerutscht.«
Judith konnte den Abdruck einiger Kettenglieder erkennen. »Was ist mit den Unterschenkeln?«
Deutlich waren dort kurz unter den Knien horizontale Streifen von Blutergüssen zu sehen.
»Ja, das ist nun wirklich interessant. Sieht nach einem typischen Autounfall aus. Hier hat ihn eine Stoßstange erwischt, und zwar bei verhältnismäßig niedriger Geschwindigkeit. Die Höhe deutet auf einen Pkw oder kleinen Lieferwagen hin. Im Röntgenbild ist rechts ein kompletter Bruch von Schien- und Wadenbein und links nur vom Schienbein zu sehen. Also wird ihn das Fahrzeug zuerst am rechten Bein erwischt haben.«
»Ein Unfall?« Judith sah Walter Dreyer fragend an.
»Ich kann mich nicht erinnern, in den letzten Wochen hier einen Autounfall mit Personenschaden gehabt zu haben.«
Wo kam der Mann nur her?
»Wieso eigentlich bei niedriger Geschwindigkeit?«, fragte Judith nach.
»Weil es keine weiteren zu einem Unfall passenden Verletzungen gibt. Wäre die Geschwindigkeit hoch gewesen, wäre der Körper noch auf die Motorhaube, gegen die Windschutzscheibe oder zur Seite geschleudert worden. All das würde man sehen können. Aber hier ist nichts.«
»Gibt es Hinweise auf eine sexuelle Manipulation?« Judith Brunner überlegte in alle Richtungen.
»Nein, ich habe Derartiges nicht finden können. Weder an den Körperöffnungen noch an der Haut, nichts in den Haaren.«
»Wo sind seine Sachen?«
»Die hat schon Ihr Labor. Die Fingerabdrücke auch.«
»Danke, Dr. Renz. Wenn ich Sie nicht hätte«, verabschiedete sich Judith herzlich, »Sie melden sich bitte, wenn Sie mit Ihren Untersuchungen weiter gekommen sind. Ich fahre jetzt ins Büro.«
»Einen guten Start wünsche ich Ihnen, Frau Brunner.« Es hatte herzlich geklungen.

Walter brachte Judith zu ihrer neuen Dienststelle und fragte förmlich: »Und was mache ich inzwischen?« Er fühlte sich durch die Vertrautheit von Dr. Renz und Judith mit einem Mal ausgeschlossen.
»In Waldau sind noch allerhand Leute zu befragen, die sollten alle ihre Beobachtungen aufschreiben, nicht?«, und einfühlsam fuhr Judith fort: »Und jemand hätte alle Hände voll zu tun mit dem Schlachten eines riesigen Schweins, wenn ihm nicht eine Leiche dazwischen gekommen wäre.«
Versöhnt fuhr Walter davon.
     
     
    ~ 16 ~
     
    Lisa Lenz bereitete ihrer neuen Chefin einen begeisterten Empfang. »Es stimmt also! Ich bin so froh, dass wir nicht wieder so einen alten ...« Erschrocken hielt sie inne. »Ich meine, wenn Sie irgendetwas benötigen, oder ich wieder helfen kann, sagen Sie es bitte.« Die junge Frau sah wie ein Model aus einem Katalog für Ferien auf dem Lande aus: Sie strotzte vor Gesundheit, Frische und Enthusiasmus. Trotz der wenig kleidsamen Polizeiuniform kam ihre dralle Figur hervorragend zur Geltung. Mit ihren bläulich schimmernden schwarzen Haaren und der hellen Haut stand sie Schneewittchen in nichts nach. Ob Lisa Lenz sich ihrer Schönheit bewusst war? Judith Brunner hatte ihre gute und zuverlässige Unterstützung bei den Ermittlungen im letzten Jahr kennengelernt und schätzte ihre aufmerksame Arbeit.
»Danke, Lisa, ich komme sicher darauf zurück. Doch erst möchte ich zu Dr. Grede. Sie wissen sicher, wo er ist?«
»In seinem Zimmer. Er war gerade im Labor.« Lisa Lenz entging so gut wie nichts. Ihr Arbeitsplatz am Empfang bot hervorragende Informationsmöglichkeiten, sowohl im Haus als auch nach draußen, da hier die Post, die Telefondienste, die Registratur und der Besucherdienst zusammenliefen.
Dr. Grede, der Abteilungsleiter für die Technik und die Laboratorien , begrüßte Judith Brunner aufrichtig seufzend. »Heute hatte ich Sie noch nicht erwartet. Aber nehmen Sie bitte Platz«, wies er auf einen kleinen Lehnstuhl inmitten seines Büros hin, das mit irgendwelchen Kleinmöbeln, auf denen stapelweise Papiere, Tüten und Laborutensilien lagen, übervoll ausgestattet war.
Als Stellvertreter der Dienststelle hatte Dr. Grede in den letzten Monaten das Haus leiten müssen, da der eigentliche Chef schwer erkrankt war. Nach dessen Ausscheiden aus dem aktiven Dienst war nun Judith Brunner als neue Leiterin der Kreisbehörde auf dessen Posten versetzt worden.
»Es tut

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