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Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Eisblumen - Ein Altmarkkrimi (Judith Brunners zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Schroll
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hier fertig. Danke, Herr Berger«, wandte sich Walter Dreyer ab, um Botho Ahlsens ins Gutshaus zu folgen.
»Konnten Sie schon etwas Neues herausfinden?«, wurde er ohne Umschweife gefragt.
Seit der Ermordung seines Bruders hatte sich zwischen Botho Ahlsens und Walter Dreyer ein recht direktes Verhältnis entwickelt.
»Wir konnten den Mann als Robert Wolff identifizieren. Sagt Ihnen der Name etwas?«
Botho Ahlsens schüttelte den Kopf.
»Er ist Freitagnacht im Teich versenkt worden und hat vorher unten im Reihenhaus in der linken Wohnung gelegen. Spuren haben wir genug.«
»Schlimm, das Ganze. Und wieder hier bei uns!«
Es war deutlich zu merken, dass auch Botho Ahlsens immer noch schwer an den letzten Verlusten trug.
»Der Mörder muss das Terrain ganz gut kennen, darauf deutet immer mehr hin. Fällt Ihnen dazu was ein? Oder haben Sie in letzter Zeit jemanden gesehen, der nicht hergehört?«
Ahlsens antwortete: »Nein. Ich hab mich darüber schon mit Leon unterhalten.« Nach einer kurzen Pause setzte er hinzu: »Gefällt mir, dass Leon endlich anfängt zu arbeiten.«
Arbeiten? Was hatte Leon seinem Onkel erzählt? »Ich hab auch den Eindruck, dass ihm das Ganze gut bekommt«, meinte Dreyer ausweichend.
»Leon hatte mir auch erzählt, dass Sie die Bauers rund um die Uhr bewachen lassen. Besser ist das wohl. Na ja, vielleicht hat Ihr Kollege da was Hilfreiches für Sie«, bestärkte Ahlsens den Polizisten und wies auf das Telefon.

»Dreyer hier.«
»Endlich! Wo treibst du dich nur rum? Ich habe dir im halben Dorf hinterhertelefoniert«, schimpfte Thomas Ritter.
»Sagst du mir bitte auch, was eigentlich los ist?«
»Also: Heute Morgen hatte ich mir vorgenommen, den Papierkram der letzten Tage etwas auf Vordermann zu bringen. Kam ja nie dazu.«
»Und?«
»Und? Na, ich sehe so meinen Stapel durch und da fällt ein Zettelchen runter, und als ich’s aufhebe, sehe ich doch die Abrechnung für meinen Tee in ›Feine Sache‹.«
»Ja, und? Warum muss ich mich für deine Spesenabrechnung interessieren, Thomas?«
Ritter ging auf die Frage nicht weiter ein. »Ich muss den Zettel ohne Beachtung zwischen meine Papiere geworfen haben, als es dann wieder losging. Du weißt schon, als ich auf dich und die Neue gewartet habe.«
»Thomas«, jetzt riss Walters Geduldsfaden, »komm zur Sache!«
»Na, das ist so ein Zettel von einem Kellnerblock.«
»Was denn sonst?«
»Und der sieht genauso aus, wie der Zettel mit den Notizen, den ich in Wolffs Wagen gefunden habe!«, triumphierte Ritter.
»Wie bitte?«
»Da staunst du, was? Beide Blättchen sind schon im Labor in der Mache, aber ich würde jetzt schon schwören, dass diese Euthanasie-Notizen in ›Feine Sache‹ aufgeschrieben wurden!«

Nachdenklich trat Dreyer den Rückweg vom Gutshaus in sein Büro an. Aus dem hinteren der Gewächshäuser war ziemlicher Lärm zu hören, Glas klirrte und Metall schabte. Die Tür stand wieder offen und Walter sah, wie Leon Scherben und Schutt in eine Schubkarre schaufelte. Zwei weitere größere Haufen zusammengefegten Unrats zeugten von Leons Fleiß an diesem Vormittag. Draußen, links neben der Tür, war Schrott aufgestapelt. Rechts davon standen leere Flaschen aller Art: Schnaps, Bier, Wein, seltsamerweise auch Milchpfandflaschen.
Leon schien in seine Arbeit vertieft und Walter nicht zu bemerken. Erst als der das Gewächshaus betrat, blickte Leon auf. »Super, dann brauch ich nicht extra los.«
Die Männer begrüßten sich und Walter fragte: »Was meinst du?«
»Vorhin hab ich in der Ecke dieses Messer gefunden. Schauen Sie mal. Ich hab überlegt, ob das wichtig ist, wegen der Mordgeschichte.«
Wollte Leon sich wieder mal wichtig machen? Doch das Messer, welches er Walter hinhielt, war wirklich interessant: neu, ziemlich groß, scharf und befleckt.
»Kannst du’s mal auf den Tisch da legen?« Walter wollte das Messer nicht anfassen.
»Ah, verstehe.« Leon nahm eine der herumliegenden alten Zeitungen und legte das Messer ab. »Ich habe es aber angefasst, beim Aufheben, als ich dort sauber gemacht habe.«
»Ist schon in Ordnung, Leon, kein Problem. Das bringt uns sicher weiter, falls es zum Mord gehört. Hast du wirklich gut gemacht. Wo genau hast du es gefunden?«
Leon zeigte auf die nun blitzblank geputzte Ecke des Glashauses, rechts vom Eingang. Ein wenig klang er schuldbewusst: »War ein riesiger Dreckhaufen da, alles Müll. Wenn ich nicht aufräumen würde, hätte ich das Messer gar nicht gefunden!«
»Ich

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