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Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition)

Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition)

Titel: Elbenfürstin (Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Zörner
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wieder ein. Wieviele
Dämonen schleichen in der Stadt herum?
    Stille.
    Na?
    Das wissen wir nicht. Elin
glaubt, sicherlich einige Hundert.
    Mir blieb die Spucke weg. Ihr
lasst Elin allein auf hunderte von Monstern los?
    Ihre Macht und ihre
Intelligenz wiegen vieles auf.
    Mein Blut warf Kochblasen,
aber mein Hirn vollführte einen seiner berüchtigten Bocksprünge. Dann
müssten mir nachts doch ständig Dämonen begegnen!
    Elin wacht über dich, auch
wenn du sie nicht wahrnimmst.
    Wollt ihr damit sagen, der
berüchtigte Berliner Kloakengestank ist in Wahrheit…
    … die Dämonenbrut. Gut
erkannt, Lilia.
    Verstört angesichts der
Erkenntnis, den Dämonen bei meiner Verbrecherjagd quasi auf ihren Köpfen
herumzutanzen, verbrachte ich wortlos eine weitere Stunde mit Energie schöpfen.
    Ähem, sagt mal, aktivierte
ich die Verbindung nochmals: Was wünscht ihr euch denn zu Weihnachten?
    Sie ließen eine himmlische
Gesangswolke erklingen.
    Nanu?!
    Oh Lilia, bitte lege die
Fresken frei, die sich im Deckengewölbe befinden.
    Verblüfft schaute ich empor. Unter der schmutzig weißen Farbe?
    Ja, richtig.
    Wollt ihr euer Geschenk
sofort?
    Natürlich wollten sie, untermalt
von einem hymnischen Kanon. Vorsichtshalber marschierte ich nach draußen und
schloss die Tür hinter mir. Dann konzentrierte ich mich bis zum Anschlag auf
die Magie. Gespannt wie ein Flitzebogen riss ich die Tür wieder auf und lugte
hinein. Tja, die Fresken lagen frei, vielmehr der Rest davon.
    So lassen oder
vervollständigen?
    Die Sternelben sandten
umgehend Bilder in meinen Kopf, die von mir in das Gewölbe projiziert wurden.
Wenige Minuten vergingen, dann jubelten wir ausgelassen über das Kunstwerk. Es
stellte Kampfszenen zwischen „Engeln“ und „Teufeln“ dar. Mit Blitz, Feuer und
goldenem Himmelsstrahl.
    „Aber hallo, aktueller geht
es wirklich nicht“, entfuhr es mir laut.
    D as Wunder musste Raimund auf
der Stelle sehen! Ungeduldig läutete ich am Pfarrhaus.
    „Los komm, eine
Überraschung!“
    Im Sturmschritt zog ich den
Priester mit zur Kirchentür.
    „Augen zu. Mach schon.“
    Langsam führte ich ihn unter
das Deckengewölbe.
    „Sieh nach oben.“
    Er blinzelte mehrfach
angestrengt, wie um eine Fata Morgana zu vertreiben, dann schlug er sich die
Hand vor den sperrangelweit offenen Mund. „Aber wie – aber was, woher – warum?“
    „Weil sie“, ich deutete zum
Lichtfenster, „sich den Originalzustand gewünscht haben.“
    „Unglaublich!“ Und das
meinte er wörtlich. Denn Raimund starrte jetzt entgeistert zwischen den
„Engeln“ und mir hin und her, rauf und runter.
    Wann würde er endlich die
Schlüsselfrage stellen? Im Geist zählte ich bis zwanzig, als mein Magen vernehmbar
knurrte.
    „Tee und Kuchen?“
    Er starrte mich an wie eine
Außerirdische.
    Lilia, jetzt hast du
überzogen.
    Ja-a.
    „Gehen wir besser zum
Pfarrhaus zurück.“
    Widerstrebend ließ er sich
mitschleifen. Seine Haushälterin machte bereits Feierabend. So konnte ich
ungeniert, für Kuchen war es doch reichlich spät, Sandwiches, Milch und Tee
bereitstellen.
    Im Wohnzimmer drückte ich Raimund
auf einen Stuhl.
    „Greif zu, danach fühlst du
dich besser und wir können reden.“
    Erst nachdem ich ihm ein
Sandwich in die linke und das Milchglas in die rechte Hand gedrückt hatte,
begann er mechanisch mit der Mahlzeit. Seine glasigen Augen sahen dabei ins
Leere. Nach dem ersten Snack gab mein Magen seinen Gehirnterror dran. Freie
Bahn für den Kamikaze-Grundkurs in Magie.
    Raimund spannte mich über
Gebühr auf die Folter, bis er schlussendlich zu fragen wagte:„Lilia, was bist
du wirklich?“
    Ah, ein Hoch auf die
Intelligenz! „Ein Mischwesen, so ähnlich wie ein Muli.
Nein, nochmal von vorne. Elben sind dir ja ein Begriff.“
    In Zeitlupe senkte er zustimmend
seinen Kopf.
    „Elben und Menschen sind
grundverschieden. Aber vor Urzeiten kam es, zwar äußerst selten, aber dennoch
vor, dass sie sich miteinander verbanden. Meine Urahne war Elbe, ihr Gemahl entstammte
bereits einer Mischlinie. Das Resultat, also ich, beinhaltet seltsamerweise
noch heute einen Teil dieses Erbes, obwohl unendlich viele Jahrhunderte seitdem
verstrichen sind.“
    Ich ließ ihn verdauen.
    „Und Elben konnten, sie
konnten…“
    „Magie bewirken?“
    Raimund blickte mich
ängstlich an, also lenkte ich sein Augenmerk auf das Kirchengewölbe.
    „Hast du das Motiv der
Fresken noch vor Augen? Sie zeigen Blitz und Feuer, die Kampftechnik der Elben
und Dämonen. Von dieser

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