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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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standhielt.
    Neunmal insgesamt mussten die Magier die ungeheuren Kräfte entfesseln und gegen das Tor schleudern, bis es schließlich von den lodernden Energien zerrissen wurde und glühend in sich zusammenbrach. Thalinuel sah die Magier taumeln, doch trotz der Anstrengung, die der Angriff erfordert hatte, schafften sie es, sogar die Dunkelwolke weiterhin in Höhe der Wurfscharten aufrecht zu erhalten.
    Der Eingang zur Mine stand offen, dennoch war ein Angriff noch nicht möglich. Selbst die Felswände daneben glühten noch, und bis hierher war das Knistern des nur allmählich abkühlenden Gesteins zu hören.
    Dennoch bereitete Thalinuel sich genau wie die anderen Reiter bereits gedanklich auf den Angriff vor. Trotz ihres verstauchten Knöchels hatte sie darauf bestanden, daran teilzunehmen. Beim Kampf im Sattel würde sie ihren Fuß nicht brauchen, hatte sie argumentiert.
    Plötzlich jedoch wurde ihre Aufmerksamkeit abgelenkt. Ein Horn, unzweifelhaft elbischer Herkunft, wurde in der Ferne geblasen. Als sie sich umwandte, sah sie eine Gruppe Reiter näherkommen. Sie trugen die blauen Umhänge der königlichen Garde und das königliche Wappen auf ihren silbernen Brustpanzern, wie Thalinuel erkennen konnte, als sie dichter herangekommen waren.
    Etwas Wichtiges musste geschehen sein, wenn König Lotharon eigens Boten aussandte. Sie ahnte, dass es Schwierigkeiten geben würde, und sie täuschte sich nicht.
    »Im Namen des Königs, haltet unverzüglich ein!«, rief der vorderste Reiter und zügelte sein Pferd vor Olvarian. »Mein Name ist Natalion. Ich bringe wichtige Botschaften.«
    »Dann sprecht, Natalion«, forderte Olvarian ihn auf. »Wie Ihr seht, sind wir gerade mitten in einer Schlacht.«
    »Und ich bin offenbar gerade noch rechtzeitig gekommen. Nachdem nicht zuletzt Euretwegen zahlreiche Landstriche und Ortschaften der Menschen und anderer Völker besetzt wurden, rüsten sie zum Krieg gegen uns. Im Norden wird ein Heer zusammengezogen.«
    »Damit berichtet Ihr nichts Neues. Wenn Ihr nur gekommen seid, um mir dies mitzuteilen, hättet Ihr Euch den Weg sparen können.«
    »Angesichts dieser Bedrohung hat sich König Lotharon entschlossen, das Kriegsrecht auszurufen und selbst ein Heer aufzustellen.«
    Lauter Jubel brach unter den Elbenkriegerinnen und -kriegern aus. Auch Thalinuel stimmte darin ein. Offenbar hatte selbst Lotharon endlich die Zeichen der Zeit erkannt und eingesehen, dass er nicht länger untätig bleiben konnte. Es war unglaublich, dass nicht der König auf die zahlreichen Übergriffe reagiert hatte, sondern nur die Verwalter vieler Städte. Einem großen Heer der Menschen konnten sich die Städte jedoch nicht einzeln stellen. Dafür war ein eigenes Heer nötig, das vom König angeführt wurde. Wenn es zu einer großen Schlacht kam und ihr Volk gewann – woran es für Thalinuel keinen Zweifel gab –, würde das den Widerstand der anderen Völker vielleicht endgültig brechen, und die vielen kleineren Kämpfe würden endlich aufhören.
    Aber noch in einer anderen Hinsicht war die gegenwärtige Situation schwer erträglich. Wie Natalion selbst gesagt hatte, standen zahlreiche Siedlungen der Menschen unter der lokalen Kontrolle verschiedener Elbenstädte, statt zentral dem König unterstellt zu sein.
    Nun würde sich alles ändern. Wenn Lotharon endlich eigene Maßnahmen plante, würde die Frage, wie man der Bedrohung begegnen sollte, nicht mehr ihr Volk vor eine Zerreißprobe stellen – und das war wichtiger als alles andere.
    »Als oberster Heerführer im Krieg befiehlt der König, dass sämtliche eigenmächtigen Kampfhandlungen und sonstigen Aktionen, die dazu führen, dass unsere Streitkräfte aufgesplittert und dadurch geschwächt werden, unverzüglich zu beenden sind«, fuhr Natalion fort, als der Jubel abgeebbt war. »Alle Krieger haben in ihre eigenen Städte zurückzukehren, um dort auf weitere Befehle zu warten.«
    Auch der letzte Jubel verklang nun schlagartig. Es dauerte einige Sekunden, bis Thalinuel in voller Konsequenz begriff, was diese Worte zu bedeuten hatten, und dann weigerte sie sich im ersten Moment, sie zu glauben. Ihr war, als hätte ihr jemand ins Gesicht geschlagen.
    Alle Kampfhandlungen unverzüglich beenden … Das allein klang schon keineswegs nach einem größeren Schlag gegen die Menschen, die sich inzwischen nicht mehr mit Übergriffen begnügten, sondern auf einen offenen Krieg vorbereiteten.
    Noch erschreckender aber war der zweite, damit verknüpfte Befehl, denn

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