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Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1

Titel: Elbengift: Die Zwerge Von Elan-Dhor 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Rehfeld
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Hialdon und sprang von dem Fels auf, auf dem er gesessen hatte. »Diese finstere Magie ist ein Werkzeug der Chaosgötter. Es ist unsere Aufgabe, ihr Wirken überall zu bekämpfen, wo wir es antreffen. Wenn wir uns ihrer Magie bedienen, so verlockend diese auch erscheinen mag, werden wir selbst zu ihren Werkzeugen. Deshalb war ich schon gegen die Schaffung der Dunkelwolke, und ich lehne es strikt ab, noch stärkere Finsterzauber heraufzubeschwören. Wenn wir darauf zurückgreifen, demonstrieren wir den Völkern damit, dass die Kräfte des Chaos stärker sind als die des Lichts. Sie würden ebenfalls danach trachten. Gerade wenn sie sich nicht von selbst in diese verhängnisvolle Richtung entwickeln, würden wir sie den Chaosgöttern damit geradezu in die Arme treiben.«
    »Nein, genau das werden wir verhindern«, widersprach Olvarian. »Manchmal muss man Feuer mit Feuer bekämpfen. Wenn wir sie in Ausnahmefällen mit finsterer Magie angreifen, dann mag dies bei einigen von ihnen zunächst das Verlangen auslösen, diese ebenfalls anzuwenden, doch bis dahin stehen sie unter unserer Aufsicht, und wir werden das nicht zulassen. Das Ziel und der Weg dorthin sind manchmal verschieden, scheinen sich sogar zu widersprechen. Manchmal muss man durch die Dunkelheit wandern, um zum Licht zu gelangen, und dies ist so ein Fall. Die Magie des Lichts ist schöpferisch und bewahrend, finstere Magie hingegen täuschend und zerstörend. Uns bleibt nichts anderes übrig, als das Tor zu zerstören , deshalb müssen wir in diesem Fall ausnahmsweise auf solche Zauber zurückgreifen. Die Alternative wäre, entweder besiegt abzuziehen und dem Chaos seinen Lauf zu lassen, oder das Leben zahlreicher Elben bei weiteren Angriffen mit ungewissem Erfolg zu opfern.«
    »Es heißt, finstere Magie verdirbt denjenigen, der sie heraufbeschwört«, wandte ein anderer Elb aus einer der westlichen Städte ein, dessen Namen Thalinuel nicht kannte. »Insofern fürchte ich um das Seelenheil der Magier, wenn sie darauf zurückgreifen.«
    »Gefahr besteht nur, wenn man sie oft und mit Überzeugung anwendet«, behauptete der zweite Hüter der Türme. »Durch Meditation kann man sich anschließend wieder läutern, sodass kein Schatten zurückbleibt. Ich habe ja schon erwähnt, dass sich auch unsere Vorfahren im Zeitalter des Feuers ihrer manchmal bedienen mussten, um den Feind niederzuwerfen, und auch sie haben keinen Schaden genommen.«
    Thalinuel wusste nicht, was sie von alldem halten sollte. Sie verstand zu wenig von Magie, um sich selbst ein Urteil zu bilden. Aus dem Blickwinkel einer Kriegerin jedoch erschien auch ihr der Gedanke, das Tor ohne die Gefahr weiterer Verluste niederreißen zu können, überaus verlockend. Auch wenn es ein dunkler Weg sein mochte, so war es vermutlich doch der einzige, der den Verlauf dieser Schlacht noch wenden konnte.
    Olvarian blickte alle der Reihe nach an. Sein Gesicht war sehr ernst.
    »Meine Entscheidung steht fest«, sagte er und legte noch einmal eine kurze Pause ein. »Ich werde den Magiern befehlen, das Tor zu zerstören, und sobald das geschehen ist, werden wir die Zwergenmine erobern.«
    Die Atmosphäre, die sich im Vorfeld dessen, was kommen würde, des Elbenheers am Eingang der Schlucht bemächtigt hatte, war mindestens ebenso spannungsgeladen wie die vernichtenden Energien, die das Grüppchen von Magiern sammelte. Thalinuel hatte fast das Gefühl, als ob die Luft knistern würde.
    Ein Stück abseits von den anderen standen die Magier. Sie hielten sich weiterhin an den Händen, doch anstelle eines Kreises bildeten sie nun einen in Richtung der Schlucht offenen Halbkreis. Ihre Augen waren geschlossen, noch befanden sie sich in der Vorbereitungsphase vor dem Angriff. Die Luft um sie herum flimmerte leicht, wie an einem heißen Tag in der Wüste.
    Schließlich streckten die beiden Magier an den Außenseiten des Halbkreises ihre jeweils freie Hand in Richtung des Tores aus. Aus jeder von ihnen zuckte ein knisternder Blitz hervor, eine Lanze aus sengender, scharlachroter Energie. Die beiden Blitze fuhren in das Tor. Holz begann in verzehrender Glut zu lodern, eiserne Verstrebungen zerschmolzen zu rotglühender Schlacke.
    Schreckensschreie drangen aus der Mine.
    Wieder schlugen die Magier zu. Zwei weitere der unheimlichen Feuerstöße aus ihren Fäusten fraßen sich in das Tor. Die Berge selbst schienen unter der Wucht der verheerenden, tödlichen Energie zu stöhnen. Es war kaum vorstellbar, dass das Tor immer noch

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