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Elbenschswert

Titel: Elbenschswert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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es ein Fehler war,
richtete er sich langsam auf, trat hinter seiner Deckung
hervor und machte zwei Schritte auf den Schemen zu, bevor er wieder stehen blieb.
»Wer seid Ihr?«, fragte er. »Was wollt Ihr von mir und
woher kennt Ihr mich?«
»Hier ist jemand, der Euch sehen möchte«, antwortete
der Schemen. Die Gestalt machte eine verschwommene
Bewegung und wie aus dem Nichts erschienen zwei weitere, massigere Schatten neben ihr. Lancelot sah das Blitzen
von Metall und hörte den charakteristischen Laut, mit dem
sich Männer in Rüstungen aus Leder und schwerem Eisen
bewegten.
Und noch bevor er wirklich begriff, was diese bizarre
Szene sollte, stürmten die beiden Männer auf ihn zu.
Lancelot war so überrascht, dass es diesmal eindeutig das Elbenschwert war, das ihn rettete, nicht seine eigene
Reaktion. Die Klinge ruckte in seiner Hand nach oben und
riss ihn vor, statt von ihm geschwungen zu werden, und in
dem Schauer greller Funken, die aufstoben, als sie gegen
das Schwert des Angreifers prallte, erkannte Lancelot für
den Bruchteil eines Atemzuges ein dunkles, fremdartig
geschnittenes Gesicht, schwarzes Haar und schwarze Augen, in denen ein Ausdruck von Hoffnungslosigkeit und
Fatalismus geschrieben stand, den er nur zu gut kannte.
Pikten! Der Mann war ein piktischer Krieger! Lancelot
blieb keine Zeit, sich über das Vorhandensein zweier
Krieger zu wundern, von denen er sich gerade selbst mit
Erfolg eingeredet hatte, dass sie gar nicht hier sein konnten. Und die beiden Angreifer verstanden ihr Handwerk.
Noch während der erste unter dem furchtbaren Treffer der
Elbenklinge zurücktaumelte und beinahe sein Schwert
fallen gelassen hätte, drang der andere von der Seite auf
Lancelot ein und traf mit einem gewaltigen Streich seinen
Oberarm. Hätte er eine normale Rüstung getragen, wäre
der Kampf jetzt schon vorbei gewesen. Lancelot schrie vor
Schmerz auf und taumelte zur Seite und wieder war es das
Elbenschwert, das seinen Arm führte statt umgekehrt. Die
Klinge schnitt zischend durch die Luft und hinterließ einen
kläffenden Schnitt im eisernen Brustharnisch des Angreifers, bevor sie zur Seite schwenkte und sein Bein traf. Aus
zwei schweren Wunden blutend stürzte der Mann zu Boden und Lancelot wirbelte herum und streckte auch den
zweiten Pikten nieder, der gerade mühsam sein Gleichgewicht wiedergefunden hatte. Der Kampf hatte nur ein paar
Sekunden gedauert.
Keuchend drehte er sich herum und war nicht überrascht,
neben dem Schemen, der immer noch lautlos dastand und
ihn anstarrte, zwei weitere Krieger zu sehen.
Ebenso schnell wie ihre beiden Kameraden drangen sie
auf ihn ein, hatten aber offensichtlich aus den Fehlern ihrer Vorgänger gelernt, denn ihre Bewegungen waren so
perfekt koordiniert, dass es Lancelot schien, als kämpfe er
gegen einen einzigen Gegner mit vier Armen, zwei
Schwertern und zwei Schilden. Es gelang ihm, die Klinge
des einen mit solcher Gewalt zu treffen, dass das Schwert
des Barbaren zersprang und er selbst rücklings zu Boden
geschleudert wurde, dann traf ihn ein Schildstoß des anderen, der ihn ebenfalls von den Füßen fegte, und das schartige Schwert des Barbarenkriegers zielte nach dem schmalen Schlitz in seinem Helmvisier.
In blinder Verzweiflung griff er mit der linken Hand zu,
packte das Schwert des Pikten und erinnerte sich erst
durch den grässlichen Schmerz, der in seiner Handfläche
explodierte, daran, dass er die Handschuhe ebenso wie den
Schild im Stall zurückgelassen hatte.
Aber so teuer er für diesen verzweifelten Abwehrversuch
auch bezahlte, er rettete ihm vielleicht das Leben.
Seine Hand fühlte sich an, als wäre sie in zwei Teile gespalten, aber die Schwertspitze des Pikten verfehlte auch
seinen Sehschlitz und fuhr mit einem hässlichen scharrenden Geräusch über das silberne Metall des Helmes darunter. Dann hatte Lancelot das eigene Schwert hochbekommen und führte einen Hieb gegen den Pikten. Der Krieger
fing ihn mit seinem Schild ab, aber Lancelot trat gleichzeitig wuchtig nach seinem Knie und dieser Attacke wich er
nicht mehr schnell genug aus.
Der Pikte stolperte mit einem zornigen Grunzen zurück
und kämpfte einen Moment lang um sein Gleichgewicht
und mehr Zeit brauchte Lancelot nicht. Er federte in die
Höhe, biss die Zähne zusammen und keuchte vor
Schmerz, als er das Schwert mit beiden Händen ergriff
und mit aller Gewalt herumschwenkte.
Die Zauberklinge zerschmetterte den Schild des Pikten,
den Arm, der

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