Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
Vom Netzwerk:
Sie seufzte tief auf. »Ich kann ja verstehen, dass dir die
Säuerlich zum Hals raushängt, besonders, nachdem sie das mit deiner Hand
gemacht hat. Es ist ja immer noch nicht richtig verheilt, aber Maya, du kannst
doch deshalb nicht gleich weglaufen …«
    Larin kam zu Maya herüber und hockte sich vor
sie auf den Boden. Instinktiv zog sie ihren Pulloverärmel über ihre verletzte
linke Hand. Er streckte seine Hand nach ihrer aus. »Zeig her.« Behutsam nahm er
ihre Hand und schob vorsichtig den Ärmel zurück. Dann sah er sie mit einem
merkwürdigen Gesichtsausdruck an. Maya zog ihre Hand weg. »Ach, es ist wirklich
nicht so schlimm.«
    »Das finde ich nicht«, sagte Larin und seine
dunklen Augen funkelten. »Wir sollten beraten, wie und wann wir von hier
fortkommen, wenn es wirklich das ist, was du willst.«
    »Ha!«, brüllte Max, dass alle zusammenfuhren.
»Ich bin auf jeden Fall dabei!«                
    »O nein! Ich will nicht ohne euch hierbleiben.
Das ertrage ich nicht«, flüsterte Fiona gequält und schluckte.
    Alle schwiegen betreten. Eine Träne rollte
Fionas Wange hinab und fiel in ihren Schoß.
    Maya nagte auf ihrer Unterlippe herum. Der
Kummer ihrer Freundin ging ihr sehr nahe. Es tat ihr weh, ihr das antun zu
müssen, und sie fühlte sich ganz elend dabei. Sie hatte das Gefühl, innerlich
zu zerreißen. Zum einen wollte sie sie nicht drängen mitzukommen, andererseits
aber konnte sie sich nicht vorstellen, ohne Fiona zu gehen. Sie waren immer wie
zwei Schwestern gewesen. Betroffen starrte sie mit glasigen Augen vor sich hin.
Larin beobachtete verlegen eine dicke Fliege, die laut summend unermüdlich
gegen die Scheibe dotzte, und Max fand plötzlich das Innenleben eines
herumliegenden Polsterkissens ungemein spannend.
    »Aber … wie soll das funktionieren?«, fragte
Fiona schließlich zaghaft in das Schweigen hinein. »Das Geld, das ich von
meinen Eltern geerbt habe, liegt auf der Bank und wird verwaltet. Das bekomme
ich erst mit 18. Das dauert noch über zwei Jahre, wovon sollen wir denn bitte
bis dahin leben?«
    »Soll das heißen, du kommst mit?«, flüsterte
Maya und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Fiona holte tief Luft.
Sie brachte ein verkrampftes Lächeln zustande. »Was bleibt mir denn anderes
übrig?« Niedergeschlagen ließ sie den Kopf hängen.
    Maya sprang auf und fiel ihr um den Hals. »Du
wirst sehen, es ist das Richtige!« Erleichtert quetschte sie sich neben ihre
Freundin auf den ächzenden Ohrensessel. Die Spinne floh empört auf die
Stehlampe zurück.
    »Mann, wir haben das nun wirklich oft genug bequatscht.«
Max klang eine Spur eingeschnappt. »Habt ihr vergessen, dass ich ebenfalls Geld
besitze? Und dass mein Papa jemanden kannte, von dem wir falsche Papiere
kriegen können? Oder habt ihr gedacht, ich erzähle Schrott?« Er wandte sich
Larin zu: »Fionas Eltern haben ein altes Ferienhaus am Fichtelsteiner See, da
könnten wir uns einnisten, es ist unbewohnt. Es ist sogar ‘ne größere Stadt in
der Nähe, wo man weiter zur Schule gehen kann.« Er rümpfte die Nase, als hätte
er den Geruch von faulen Eiern eingeatmet. »Die Mädels finden das ja wahnsinnig
wichtig.«
    Larin erhob sich. »Seid ihr alle völlig sicher,
dass ihr mit mir abhauen wollt? Für mich ist die Sache klar: Ich muss zum
Ausgangspunkt zurück.« Er blieb im Lichtkegel des Fensters stehen. »Ich muss dahin
zurück, wo ich meine Erinnerung verloren habe.«
    »Hm.« Fionas Blick wanderte zu Larin. Ihre
Augenbrauen zogen sich zusammen. »Es gibt einen Haken … nein, nicht wegen mir«,
beeilte sie sich zu sagen, als sie Mayas neben sich scharf die Luft einziehen
hörte. »Ich stelle es mir sehr schwierig vor, den Weg in die Berge
wiederzuerkennen, es war Nacht und schüttete wie aus Kübeln.«
    »Es gibt durchaus Anhaltspunkte«, beruhigte
Larin. »Ich weiß die Richtung, aus der mich der Reiter gebracht hat. Wir müssen
den südlichen Pfad in die Berge einschlagen. Zu Pferd kommt man im steileren
Gelände nur langsam voran. Demnach dürfte es zu Fuß in einer halben Tagestour
zu schaffen sein. Dann müssten wir auf den Wasserfall stoßen.«
    »Wasserfall? Aber es gibt nirgends einen«,
meldete sich Max. »Wir würden doch davon wissen, wir wohnen schließlich schon
länger hier.«
    Gedankenverloren strich Fiona sich eine Strähne
ihres roten Haares aus dem Gesicht. »Dass wir ihn nicht kennen, heißt nicht
unbedingt, dass keiner da ist.«
    »Als ich zu mir kam, lag ich quer über

Weitere Kostenlose Bücher