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Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Eldorin – Das verborgene Land (German Edition)

Titel: Eldorin – Das verborgene Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Wohlrab
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romantisch hier.« Fiona seufzte.
»Es wundert mich, dass nicht mehr Menschen in Eldorin wohnen.«
    »Normalerweise ziehen Elfen die Abgeschiedenheit
vor und leben gerne für sich«, erklärte Larin. »Aber diese Siedlung entstand,
als die Truppen des Schattenfürsten die
Städte verwüsteten und einige der Flüchtlinge sich in ihrer Not an die Ältesten
der Elfen wandten. Auch ein paar Zwergen wurde erlaubt, sich bei uns
niederzulassen.«
    »Gormack von Knockrock zum Beispiel.« Fiona
sprach den Namen sehr betont aus, sie fand ihn immer noch lustig.
    »Ja, der wohnt am Ende der Straße, dort hinter
dem Schulhaus.« Larin deutete auf ein größeres Gebäude, hinter dem man einen
runden Bau mit Spitzdach hervorlugen sah.
    »Ihr habt ein Schulhaus ?« Max klang erschüttert. Daran hatte er beileibe nicht
gedacht.
    »Ja, natürlich. Es wird aber auch als Versammlungsort
genutzt. Wilbur ist dort Lehrer. Er unterrichtet Deutsch und einige
Fremdsprachen, außerdem Geschichte und Erdkunde. Er kann ja schlecht sämtliche
Schüler bei uns ins Haus quetschen, dazu wäre es viel zu klein. Stellt euch
vor, sie würden alle in der Küche herumsitzen, das würde Waltraud verrückt
machen. Wenn du dich entschließt, bei uns zu bleiben, wirst du ebenfalls in die
Schule gehen.« »WAS?« Max fiel fast in Ohnmacht. Er hasste Schule und war froh,
ihr entronnen zu sein.
    »Wart’s ab, das meiste ist ganz anders als das,
was du kennst. Wenn ihr mögt, könnt ihr es euch morgen mal ansehen.«
    »Und der Tag fing so schön an«, ächzte Max.

 
    Lachend machten sie sich auf den Rückweg. Nur
Max lachte nicht, er musste die Sache mit der Schule erst mal verdauen.
Plötzlich vernahmen sie ein Rascheln unter den Farnblättern.
    »Psst, bleibt mal stehen!«, flüsterte Larin.
    Sie standen wie erstarrt da und warteten. Eine
Zeitlang tat sich gar nichts. Max wollte gerade erklären, dass er schon spürte,
wie seine Füße anwurzelten, als es erneut raschelte und sich ein kleiner
brauner Kopf durch das Farndickicht schob. Eine lange Nase schnüffelte
vernehmlich, und zwei schwarze Äuglein, ähnlich denen des Herrn Bombus, lugten
umher. Das Wesen sah genauso faltig aus wie der Helfelf, nur dass sein Gesicht
bis auf ein paar Borsten unbehaart war und wie braunes zerknautschtes Leder
aussah. Anstelle der Kohlblattohren besaß es spitze Öhrchen. Allmählich kam das
etwa kniehohe Kerlchen herausgekrochen und wuselte zwischen den niedrigeren
Storchschnabelblättern umher. Sein übriger Körper war dicht mit schwarzbraunen
Haaren bedeckt. Maya staunte über die Geschwindigkeit, mit der es mit seinen
kräftigen Schaufelhänden nach Käfern und Regenwürmern grub und sie sich in den
Mund steckte.
    »Normalerweise sind sie nachtaktiv.« Larin
sprach immer noch gedämpft, um den Farnwicht nicht zu erschrecken. »Sie sind
extrem scheu, sie galten bei den Trollen als Delikatesse.«
    »TROLLE?«, quiekte Fiona. Sie bemühte sich, ihre
Stimme wieder in den Griff zu bekommen. Der Farnwicht zeigte mit einem
fauchenden Geräusch eine Reihe spitzer Zähnchen und flitzte in sein
Blätterdickicht zurück.
    »Gibt es hier Trolle ?«, flüsterte sie.
    »Jetzt brauchst du auch nicht mehr zu flüstern«,
sagte Max enttäuscht, »jetzt isser weg.«
    » Hier gibt es bestimmt keine Trolle«, beschwichtigte
Larin, und als er Fionas angstgeweitete Augen sah, fügte er rasch hinzu: »Und
überhaupt sind die Höhlentrolle so gut wie ausgestorben.«
    »Entschuldigt bitte«, sagte Fiona kläglich.
»Aber die sind sicher riesig.«
    »Ooch …« Larin dachte nach. »Nicht über
vier Meter.«
    Maya warf ihm einen warnenden Blick zu.
    »Äh, ja«, sagte Larin sofort. »Dafür sehen sie
nicht gut. Man hat also ganz gute Chancen, dass sie einen übersehen, wenn man
sich auf den Boden kauert und nicht bewegt.«
    »Das würde ich hinkriegen«, sagte Fiona voller
Überzeugung.

 
    An der Wegkreuzung bogen sie zur Wiese ab. Am
Bachufer leuchteten gelbe Himmelsschlüssel mit Blausternchen um die Wette.
Fiona hätte gerne einen Strauß gepflückt, merkte aber, dass Maya schon ganz
hibbelig war und so schnell wie möglich zu den Pferden wollte. Sie folgten
Larin über die Brücke auf die Wiese, von wo ab der Weg nach rechts an Bach und
Waldrand entlang zu den Stallungen führte. Um sie herum summten Honigbienen und
dicke Hummeln, und Schmetterlinge flatterten umher. Als Maya genauer hinsah,
stellte sie fest, dass ein paar Glimmerfeen darunter waren. Sie taumelten
glücklich von einer

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