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Elementarteilchen kuessen besser

Elementarteilchen kuessen besser

Titel: Elementarteilchen kuessen besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Regina Wall
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Verhalten schämte und flüsterte mit gebrochener Stimme: „Es tut mir wirklich sehr leid ...“
    Philipp blickte verwundert auf Lindas abgewandten Rücken. Was war nur mit ihr los? Verstand sie keinen Spaß oder was? Er hatte sie eigentlich nur etwas aufziehen wollen und wunderte sich nun, dass sie völlig am Boden zerstört zu sein schien.
    „Was ist los mit dir?“, fragte er neugierig und trat einen Schritt auf sie zu. Am liebsten hätte er ihr eine Hand auf die angespannte Schulter gelegt, traute sich aber nicht. „Weinst du etwa?“
    Sie blinzelte und schaute kurz in seine Richtung. „Nein, natürlich nicht ...“
    „Aber warum glaubst du dann, ich würde für den Rest der Reise nichts mehr mit dir zu tun haben wollen?“
    „Ich habe das schon zu oft erlebt. Immer diese Zurückweisung, wenn die Menschen bemerken, dass man vielleicht ein bisschen klüger ist als der Durchschnitt. Ich verstehe dich schon, mach dir keine Gedanken. Es ist für einen Mann sicher nicht angenehm, mit einer solchen Frau zusammen zu sein. Ist schon okay.“
    Er packte ihren Arm und drehte sie um. „Was soll das denn jetzt?! Du schmeißt mich raus? Du glaubst also, ich würde mit einer intelligenten Frau nicht zurechtkommen? Oder mich gar unterlegen fühlen, wenn ich das zwischen den Zeilen richtig verstanden habe? Das ist wirklich ein starkes Stück. Fast schon eine Beleidigung.“ Er begann, in der Kabine auf und ab zu tigern und sich die Haare zu raufen. „Ich weiß nicht, mit welchen Männern du zusammen warst, dass du solche Erfahrungen gemacht hast. Aber ich kann dir versichern, dass das ziemliche Schlappschwänze waren, wenn sie sich von einer Frau mit Format einschüchtern lassen, anstatt stolz auf ihre Leistungen zu sein. Ich fasse nicht, dass du mich in dieselbe Schublade steckst wie diese Idioten.“ Er blieb stehen und schaute in ihr überraschtes Gesicht. „Nach deinem Gesichtsausdruck zu urteilen, hast du wirklich geglaubt, du müsstest deinen Beruf vor mir verschweigen.“ Sie nickte leicht und senkte die Augen. „Weil ich dich dann nicht mehr so anziehend fände?“ Wieder bestätigte sie seine ungläubige Frage mit einem Nicken. Mit einem Kopfschütteln machte er einen Schritt auf sie zu und umarmte sie. „Oh Linda, ...“
    Sie schlang die Arme um seine Taille und vergrub ihr Gesicht an seiner Brust. „Es tut mir so leid ...“, schniefte sie.
    Er wiegte sie beruhigend in seinen Armen. „Sch-sch. Ist schon gut. Mir macht es nichts aus, dass du deine Habilitation schon fast in der Tasche hast, während ich nur ein kleiner Anwalt für europäisches Recht bin. Mit dem kann ich gut leben.“ Er lachte leise und vergrub seine Lippen in ihren Haaren. „Aber über deinen Vornamen müssen wir uns noch unterhalten.“
    „Oh Gott, ich weiß, er ist schrecklich!“ Vor Scham vergrub sie sich noch tiefer in seinem Hemd. „Meine Mutter ist ein Riesenfan vom Ring der Nibelungen .“
    Philipp lachte. „Meinst du, ich mag dich weniger, nur weil du Woglinde heißt?“ Er küsste sie auf die Schläfe und flüsterte zärtlich: „Woglinde.“ Ein Schauer rieselte durch ihren Körper. „Aber eins ist ganz klar“, fuhr Philipp wieder mit normaler Stimme fort. „Bei den Vornamen unserer Kinder habe ich das letzte Wort.“
    Als ihr Kopf zu ihm hochschnellte, grinste er sie nur frech an.

Neunter Tag – vormittags
    Schön, dass du da bist.
    Schön, dass du da bist.
    Gut, dass du da bist ... 1/11

    „Apropos Simon. Kannst du mir erklären, warum du heute Morgen beim Frühstück nur so ge strahlt hast? Gab es was Besonderes, von dem wir wissen sollten?“, fragte Linda ihre Freundin neugierig, als sie sich fertigmachten, Philipp und Simon für den Landausflug in ihren Kabinen abzuholen.
    Auf Bettys Gesicht erschien wieder dieses Grinsen, das man nach Lindas Meinung nur noch operativ entfernen konnte. „Er hat mir gestern im Pool gesagt, dass er mich mag, so wie ich bin.“ Sie blickte ihre Freundinnen bedeutungsvoll an.
    „Okay ... du meinst, so wie du aussiehst, wie du dich gibst ...?“, begann Anna erfreut.
    „Nein, besser. Er meinte die Betty, die hinter dem ganzen theatralischen Gedöns steckt, das ich jeden Tag zur Schau trage. Er hat es mir dreimal sagen müssen, bis ich wirklich geblickt habe, was er meinte.“ Versonnen lächelnd legte sie die Sonnencreme in ihren Rucksack, stellte ihn vom Bett auf den Boden und setzte sich auf die Bettkante. „Und bei Gott, ich schwöre euch, in diesem Moment hat er mir direkt

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