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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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dürfte nur Azash imstande sein. Er ist der einzige, der es wagt, solche Wesen zu rufen. Die Jüngeren Götter tun es nicht, und sogar die Älteren haben sich entschlossen, dies aufzugeben.«
    »Weshalb sollte Azash Kapitän Mabin und seine Mannschaft töten wollen?«
    »Das Schiff wurde vernichtet, weil die Kreatur glaubte, wir wären an Bord.«
    »Das will mir nicht in den Kopf, Sephrenia«, wehrte Kurik skeptisch ab. »Wenn sie so mächtig ist, weshalb hat sie dann das falsche Schiff versenkt?«
    »Die Kreaturen der Unterwelt sind nicht sehr gescheit, Kurik«, erklärte sie. »Unsere einfache List könnte sie getäuscht haben. Macht und Klugheit gehen nicht immer Hand in Hand. Viele der größten Magier waren strohdumm.«
    »Ich komme da nicht ganz mit«, gestand Sperber mit verwirrt gerunzelter Stirn. »Unser ganzes Unternehmen hat nichts mit Zemoch zu tun. Weshalb sollte Azash sich die Mühe machen, Annias zu helfen?«
    »Es könnte durchaus sein, daß es gar keine Verbindung gibt. Azash hat seine eigenen Beweggründe. Es ist nicht von der Hand zu weisen, daß seine Pläne überhaupt nichts mit Annias zu tun haben.«
    »Es paßt nicht zusammen, Sephrenia. Wenn Ihr recht habt, was diese Kreatur betrifft, dann arbeitet sie für Martel, und Martel arbeitet für Annias.«
    »Seid Ihr sicher, daß sie für Martel arbeitet und nicht umgekehrt? Azash kann die Schatten der Zukunft sehen. Einer von uns könnte ihm möglicherweise zur Bedrohung werden. Der scheinbare Pakt zwischen Martel und der Kreatur ist vielleicht nicht mehr als Zweckdienlichkeit.«
    Sperber kaute besorgt an einem Fingernagel. »Das hat mir gerade noch gefehlt«, brummte er, »noch etwas, worum ich mir Gedanken machen muß.« Da fiel ihm etwas ein. »Einen Moment! Erinnert Ihr Euch, was Lakus' Geist gesagt hat – daß die Finsternis am Tor stünde und Ehlana unser einziger Hoffnungsstrahl sei? Könnte Azash diese Finsternis sein?«
    Sie nickte. »Es wäre möglich.«
    »Wenn das der Fall ist, könnte es doch sein, daß es Ehlana ist, die er vernichten will! Sie ist zwar durch den Kristall geschützt, aber wenn uns etwas zustößt, ehe wir ihr Heilung bringen können, wird auch sie sterben. Vielleicht hat sich Azash deshalb mit Annias zusammengetan.«
    »Zieht ihr beide die Dinge nicht ein wenig an den Haaren herbei?« meinte Kurik. »Ihr deutet recht viel in einen einzigen Vorfall hinein!«
    »Es schadet nie, auf Möglichkeiten vorbereitet zu sein, Kurik«, entgegnete Sperber. »Ich hasse Überraschungen!«
    »Ich werde mal in die Kombüse schauen und euch was zum Abendessen bringen. Dann können wir uns weiter unterhalten, während ihr speist.«
    »Kein Schweinefleisch!« mahnte Sephrenia.
    »Dann vielleicht Brot und Käse?« schlug er vor. »Und Obst dazu?«
    »Das wäre fein, Kurik. Bringt davon auch genug für Flöte mit. Sie wird diese Fleischsoße bestimmt nicht essen.«
    »Schon gut«, erwiderte er. »Ich werde ihre essen. Ich habe keine solche Vorurteile wie ihr Styriker.«
    Unter einem bedeckten Himmel erreichten sie drei Tage später den Hafen von Cippria. Die Wolkendecke war hoch und dünn und ohne eine Spur von Feuchtigkeit. Die Stadt war flach, mit gedrungenen weißen Häusern und dicken Mauern, um die Hitze der südlichen Sonne abzuwehren. Die weit in den Hafen hinausreichenden Piers waren aus Stein, da Holz in Rendor rar war.
    Als Kapitän Sorgis Männer das Schiff an einem Pier festmachten, kamen Sperber und seine Begleiter an Deck. Alle trugen schwarze Kapuzenumhänge. Sie stiegen die drei Stufen zum Achterdeck zu Kapitän Sorgi hinauf.
    »Hängt ein paar Fender zwischen Seite und Pier!« brüllte Sorgi den Männern zu, die die Leinen abstoppten. Verärgert schüttelte er den Kopf. »Jedesmal, wenn wir anlegen, muß ich es ihnen aufs neue sagen«, brummte er. »Kaum laufen wir ein, denken sie an nichts anderes mehr als an die nächste Schenke.« Er blickte Sperber an. »Nun, Meister Cluff, habt Ihr es Euch nicht doch noch überlegt?«
    »Ich fürchte nein, Kapitän«, bedauerte Sperber und setzte das Bündel mit seiner restlichen Kleidung ab. »Ich würde Euch ja gern helfen, aber die Dame, um die es geht, hat sich offenbar auf mich versteift. Glaubt mir, es ist zu Eurem eigenen Besten. Wenn Ihr mit einem Empfehlungsschreiben von mir an ihre Tür klopft, könnte es sehr leicht sein, daß ihre Vettern auf die Idee kommen, Euch nach meinem Aufenthaltsort auszuquetschen. Und solcherart ausgequetscht zu werden würde Euch bestimmt keinen

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