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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Kellertür.
    »Dort unten.« Der Mann deutete auf die Tür.
    »Geht voraus«, befahl Sperber. »Ich will Euch nicht hinter mir haben, Freund. Ihr scheint mir ein Mann zu sein, der dazu neigt, Fehler zu machen, wenn es darum geht, andere einzuschätzen.«
    Mürrisch stieg der Untersetzte die schmutzigen Stufen hinunter und klopfte zweimal an die Tür. »Ich bin's!« rief er. »Sef. Hier sind zwei Edelleute, die mit Platime sprechen wollen.«
    Nach einer Pause rasselte eine Kette. Die Tür schwang einen Spalt weit auf und ein bärtiger Kopf schaute heraus.
    »Platime mag keine Edelleute«, erklärte er.
    »Ich werde seine Einstellung ändern«, antwortete Sperber. »Geht aus dem Weg, Mann.«
    Der Bärtige blickte auf das Schwert in Sperbers Hand, schluckte und öffnete die Tür.
    »Ihr geht wieder voraus, Sef«, wies Kalten ihren Führer an.
    Sef trat durch die Tür.
    »Begleitet uns, Freund«, wandte sich Sperber an den Bärtigen, als er und Kalten ebenfalls eingetreten waren. »Wir haben gern Gesellschaft.«
    Die Stufen führten zwischen modrigen Steinwänden hinunter, von denen Feuchtigkeit wie Tränen troff. Am Fuß der Treppe öffnete sich ein sehr großes Kellergewölbe. In einer Grube in der Mitte brannte ein Feuer, das die Luft verräucherte, und entlang den Wänden befanden sich einfache Pritschen und Strohlager. Etwa zwei Dutzend Männer und Frauen in verschiedenartigster Kleidung saßen auf diesen Pritschen und Strohlagern, tranken und beschäftigten sich mit Würfelspiel.
    In der Nähe der Grube lungerte ein großer dicker Mann mit struppigem schwarzem Bart in einem Sessel und streckte die Füße dem Feuer entgegen. Er trug ein Wams aus verschossenem orangefarbenem Satin mit vielen Flecken auf der Brust und hielt einen silbernen Krug in einer Prankenhand.
    »Das ist Platime«, erklärte Sef nervös. »Er ist ein wenig betrunken, ihr solltet deshalb vorsichtig sein, meine Herren.«
    »Wir kommen schon zurecht«, versicherte ihm Sperber. »Danke für Eure Hilfe, Sef. Ich weiß nicht, was wir ohne Euch gemacht hätten.« Dann führte er Kalten um die Feuergrube herum.
    »Wer sind all die Leute?« erkundigte sich Kalten leise und ließ den Blick über die Männer und Frauen auf den Liegestätten wandern.
    »Diebe, Bettler, ein paar Meuchler, vermutlich, und dergleichen eben.«
    »Du hast ja nette Freunde, Sperber.«
    Platime untersuchte sorgfältig eine Halskette mit Rubinanhänger. Als Sperber und Kalten vor ihm stehenblieben, hob er die trüben Augen und musterte sie. Besonders Kaltens Aufzug schien ihn zu interessieren.
    »Wer hat die beiden eingelassen?« brüllte er.
    »Wir ließen uns gewissermaßen selbst ein, Platime«, erklärte ihm Sperber. Er steckte sein Schwert zurück unter den Gürtel und schlug die Augenklappe hoch, damit sie seine Sicht nicht mehr behinderte.
    »Nun, dann könnt ihr euch auch selbst wieder hinauslassen.«
    »Das käme uns momentan nicht sehr gelegen, fürchte ich«, sagte Sperber.
    Der feiste Mann im orangenen Wams schnippte mit den Fingern, und die Leute an den Wänden standen auf. »Ihr seid bedenklich in der Minderzahl, Freund.« Platime blickte bedeutungsvoll auf seine Mannen.
    »So geht es uns in letzter Zeit ziemlich oft.« Kaltens Hand lag um den Griff seines Breitschwerts.
    Platime kniff die Augen zusammen. »Eure Kleidung und dieses Schwert passen nicht so recht zusammen!« stellte er fest.
    »Dabei bemühe ich mich so sehr, meine Aufmachung entsprechend abzustimmen.« Kalten seufzte.
    »Wer seid ihr beiden?« fragte Platime nun mißtrauisch. »Der da ist wie ein Höfling aufgeputzt, aber ich glaube nicht, daß er wirklich zu den wandelnden Schmetterlingen aus dem Schloß gehört.«
    »Was sagst du dazu? Er sieht den Dingen auf den Grund«, wandte Kalten sich an Sperber, dann blickte er Platime an. »Wir sind Pandioner.«
    »Ordensritter. Ich dachte mir doch so was ähnliches. Aber warum dann die vornehme Kleidung?«
    »Wir sind beide ziemlich gut bekannt«, erwiderte Sperber. »Wir wollten uns jedoch frei in der Stadt bewegen, ohne gleich entdeckt zu werden.«
    Platime warf einen unmißverständlichen Blick auf Kaltens blutige Seite.
    »Ich habe das Gefühl«, meinte er dann, »daß jemand eure Verkleidung durchschaut hat. Vielleicht besucht ihr auch bloß die falschen Schenken. Wer hat Euch verwundet?«
    »Ein Kirchensoldat.« Kalten hob die Schultern. »Er hatte Glück mit einem Stich. Dürfte ich mich setzen? Aus irgendeinem Grund fühle ich mich etwas wackelig auf

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