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Elfenbann

Elfenbann

Titel: Elfenbann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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über jeden Setzling in Avalon«,
fuhr Yeardley fort, als Katya den Kopf schüttelte. »Deshalb stellt deine Frage eine noch nie dagewesene Herausforderung dar. Doch es muss etwas dazu geben. Könntest du nicht einen eigenen Zaubertrank dazu brauen?«
    »Bin ich denn schon so weit?«, fragte Laurel hoffnungsvoll.
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach nicht«, antwortete Yeardley sachlich. »Andererseits führt auch nicht immer nur die Übung zum Erfolg. Ich glaube, es würde dir guttun, bald die Grundlagen der Herstellung zu lernen, und diese Aufgabe ist ein schöner Anfang. Es geht um ein Identifikationspulver wie Cyoan«, fuhr er fort. Laurels Lehrer bezog sich auf ein schlichtes Pulver, mit dem man Menschen und nichtmenschliche Wesen identifizieren konnte. »Allerdings müsstest du herausfinden, was die verschiedenen Kasten auf der Zellebene unterscheidet, und ich wüsste nicht, dass dazu viel geforscht worden wäre. Es führt einfach nirgends hin.«
    »Und was ist mit den Thylakoidmembranen?«, fragte Katya leise. Alle drehten sich zu ihr um.
    »Wie war das?«, fragte Yeardley.
    »Die Thylakoidmembranen«, erklärte Katya ein wenig lauter. »In den Chloroplasten. Die Thylakoidmembranen von Funklern sind wirkungsvoller. Damit sie ihre Illusionen in ein besseres Licht rücken können.«
    Yeardley legte den Kopf auf die Seite. »Tatsächlich?«
    Katya nickte. »Als ich jünger war, haben wir manchmal die phosphoreszierenden Seren für die Lampen geklaut und … äh, getrunken. Damit leuchtete man im Dunkeln.« Sie senkte die Wimpern, als sie von diesem albernen Kinderstreich
erzählte. »Ich … ich hatte eine Sommerfreundin, die eines Tages auch mitgemacht hat. Aber sie hat nicht nur eine Nacht geleuchtet, sondern gleich drei. Ich habe Jahre gebraucht, bis ich wusste, warum.«
    »Hervorragend, Katya«, sagte Yeardley hocherfreut. »Das würde ich im Laufe der Woche gerne im Unterricht näher besprechen.«
    Katya nickte eifrig.
    Yeardley wandte sich wieder Laurel zu. »Das ist ein guter Anfang. Konzentriere dich auf Pflanzen mit phosphoreszierenden Eigenschaften, die wirksamere Thylakoidmembranen aufweisen, und versuche, eine Art Reaktion zu produzieren, die man mit dem Cyoan-Pulver erreicht. Ich werde mit Katya hier in der Akademie ebenfalls daran arbeiten.«
    »Und wenn sie keine Sommerelfe ist?«
    »Dann wärest du deinem Ziel schon fünfundzwanzig Prozent näher gekommen, oder?«
    Laurel nickte. »Das muss ich aufschreiben«, sagte sie, weil sie vor Yeardley nicht zugeben wollte, dass sie keine Ahnung hatte, wovon Katya redete. Aber David wahrscheinlich. Laurel holte ein paar Karteikarten von ihrem Schreibtisch, die seit dem letzten Sommer von den Bediensteten stets aufgefüllt wurden, und setzte sich mit Katya zusammen. Die Elfe sagte ihr leise alles vor und Laurel schrieb sich die Grundlagen auf. Sie hoffte inständig, dass die biologische Fachsprache in Avalon der in der Menschenwelt entsprach.
    »Experimentiere, so viel es geht, und wir sehen, was Katya und ich herausfinden«, sagte Yeardley. »Ich fürchte,
mehr können wir heute Abend nicht für dich tun. Es war schön, dich wiederzusehen, Laurel.«
    Laurel versuchte, nicht allzu enttäuscht zu sein, und lächelte Yeardley zu, als er aus dem Zimmer ging. Nach dem Aufstand, den sie geprobt hatte, um hierher zu gelangen, kam ihr das Ergebnis dieses Besuchs recht mager vor.
    »Hast du das gehört?«, fragte Katya leise, aber aufgeregt. »Er wird persönlich mit mir arbeiten. Jetzt gehöre ich auch zu deiner Gefolgschaft.« Sie nahm Laurels Hand. »Ich werde dir mit einem Trank behilflich sein, der etwas in der Menschenwelt bewirken kann. Ist das spannend!«
    Sie packte Laurels Schulter, zog sie an sich und küsste sie rasch auf beide Wangen, bevor sie zur Tür lief. »Wenn du das nächste Mal kommst«, fügte sie hinzu, als sie den Kopf noch mal durch die Tür steckte, »besuch mich zuerst, ja?« Sie zog die Tür hinter sich zu und auf einmal war es still und leer in Laurels Zimmer.
    »Wir müssen uns beeilen«, sagte sie zu Tamani und ging an ihm vorbei, ohne ihm ins Gesicht zu sehen. Sie wollte ihm nicht zeigen, wie enttäuscht sie war.
    Nach einem kurzen stillen Spaziergang zum Tor näherten sie sich Jamisons Kreis strammstehender Am fear-faire . Jamison ließ sich davon in seinem leisen Gespräch mit Shar jedoch nicht stören. Kurz darauf nickten die beiden Männer und sahen Laurel und Tamani an.
    »Hat euer Besuch in der Akademie Früchte getragen?«,

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