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Elfenkuss

Titel: Elfenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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ein wenig bewegte, drückte sie kräftiger zu, bis der Stein auf einmal zur Seite glitt und
Laurels Füße abglitten. Die Strömung warf sie hin und her und drückte ihre Arme nach hinten, als sich das Seil plötzlich spannte.
    Davids weiße Gestalt schoss an ihr vorbei, gefangen in der Strömung und bereits außer Reichweite, bevor Laurel auch nur die Arme nach ihm ausstrecken konnte. Es dauerte keine Sekunde, da war er schon nicht mehr zu sehen und nur eine winzige Spur sich auflösender Luftblasen blieb von ihm zurück.
    David war fort und Laurel kam sich vor wie eine Idiotin. Das hätte sie besser planen müssen. Das Einzige, was ihr einfiel, während sie krampfhaft in die Dunkelheit starrte, war, dass die letzte Beatmung schon lange zurücklag.
    Die Panik nagte an ihr, aber Laurel kämpfte dagegen an. Aus Luftmangel brannte es bereits in ihrer Brust, aber alles andere war noch viel unangenehmer. Ihre Füße waren wund, weil sie damit versucht hatte, Davids Stein wegzutreten, und ihre Handgelenke schmerzten, wo das Seil noch immer einschnitt – und die ganze Zeit zappelte sie hilflos in der Strömung.
    Sie schloss die Augen und dachte an ihre Eltern, um den Anschein von Ruhe wiederzuerlangen. Sie musste verhindern, dass ihre Mutter ihre gesamte Familie verlor. Eine Hand über der anderen, hievte Laurel sich langsam an ihrem Seil entlang in die Tiefe zu ihrem Stein. Bei David hatte es funktioniert und es war ihre einzige Hoffnung. Nur waren ihre Finger jetzt vor lauter Kälte noch unbeholfener und Scarface hatte
seine Arbeit besser erledigt als sein Kollege. Die Knoten lösten sich noch langsamer, und als sie es endlich geschafft hatte, schrien ihre Lungen in bisher ungekanntem Schmerz nach Luft.
    Dabei lag das Schwerste noch vor ihr.
    Sie fand halbwegs Halt mit den Zehen und drückte gegen ihren Stein, flehte im Geiste, dass er sich leicht fortbewegen ließe.
    Er wackelte nicht einmal.
    Laurel fluchte innerlich und selbst im Wasser stiegen ihr jetzt die Tränen in die Augen. Sie verschwendete kostbare Sekunden damit, kleinere Steine aus dem Weg zu räumen, und drückte noch mal mit ihren wunden, brennenden Füßen. Sie schob mit aller Kraft, und als die Dunkelheit schon ihr Sichtfeld begrenzte, glitt der Stein langsam zur Seite. Laurel verlagerte ihre Hände und drückte weiter, stieß die letzte Luft aus ihren Lungen und brachte den Stein einen Zentimeter weiter. Und noch mal, und weiter, einmal noch.
    Auf einmal trug das Wasser sie fort wie eine kaputte Puppe. Sie wusste nicht mal, wo oben und unten war. Sie trat wie wild um sich und versuchte, in den trüben Fluten eine Art Kurs zu finden. Als ihr Zeh heftig gegen einen Stein stieß, beugte sie die Knie, stieß sich ab und streckte sich mit allerletzter Kraft nach oben. Als sie das Gefühl hatte, sie könnte es keine Sekunde länger aushalten, durchbrach sie mit dem Gesicht die Wasseroberfläche und schnappte nach Luft.
    Die Strömung zog sie weiter, und obwohl sie mit den
Beinen ausschlug, um zum Ufer zu gelangen, hatte sie keine Kraft mehr. Ihre Füße streiften über den Grund, sie wollte im seichten Wasser stehen, aber ihre Beine gehorchten ihr nicht. Die Wucht des Wassers warf sie um, und ihre Arme und Beine schlugen gegen die Felsen schlugen, während sie vergeblich versuchte, die Kontrolle zurückzuerlangen.
    Dann sauste etwas über ihren Kopf und drückte sie sekundenlang unter Wasser. Laurel winselte, weil sie kapierte, dass die beiden Verbrecher sie gefunden hatten und ihre böse Tat vollenden wollten. Doch als die schwere Schlaufe an ihrer Taille angekommen war, wurde sie hochgerissen und aus dem Wasser gezogen. Fort von den gnadenlosen Felsen.
    »Ich habe dich«, sagte David ihr ins Ohr, um das Rauschen der Strömung zu übertönen. Er hatte seine noch immer gefesselten Arme um ihre Taille geschwungen und schwankte durch das seichte Wasser zum Ufer. Er schleppte Laurel aus dem Wasser ins Uferschilf, bevor er zusammenbrach. Seine Zähne klapperten, als sie nach Luft schnappend nebeneinander lagen.
    »Danke, lieber Gott«, seufzte David, bevor seine Arme, die er noch immer um Laurel geschlungen hatte, erschlafften.

Zwanzig
    M inuten vergingen, bevor sie sich wieder bewegen konnten. David zitterte vor Kälte am ganzen Körper, als er seine Arme von Laurel löste. »Ich dachte, ich würde dich nie wieder sehen«, sagte er. »Du warst fast eine Viertelstunde da unten, und zwar nachdem ich meine Arme vor den Körper bringen konnte, um auf die Uhr zu

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