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Elfenkuss

Titel: Elfenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aprilynne Pike
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es, doch dann wurde die schmerzende Wunde gekühlt und beruhigt.

    »Bist du noch irgendwo verletzt?«, fragte Tamani, nachdem er alle sichtbaren Wunden versorgt hatte.
    »Am Rücken«, sagte Laurel, drehte sich auf die Seite und hob ihr Hemd.
    Tamani ließ einen leisen Pfiff hören. »Das sieht ernster aus, ich muss es verbinden.«
    »Tut das weh?«, fragte Laurel. Die Wärme, die von der kleinen Kugel ausstrahlte, umschmeichelte ihren ganzen Körper.
    »Nein, aber du musst ein paar Tage aufpassen, damit es auch wieder zusammenwächst.«
    Laurel nickte und stützte sich auf.
    »Wie ist das gekommen, Laurel?«, fragte Tamani, während er mit sanften Fingern den tiefen Schnitt schloss. »Ungeschicklichkeit sagt man Elfen im Allgemeinen nicht nach.«
    Laurels Zunge fühlte sich schwer und unbeholfen an, als sie zu einer Erklärung ansetzte. »Sie haben versucht, uns umzubringen, David und mich.«
    »Wer?« Seine Stimme war sanft, aber Laurel spürte die Dringlichkeit der Frage.
    »Ich weiß es nicht. Etwas Hässliches, Unmenschliches. Männer, die meine Mom dazu überredet haben, das Grundstück zu verkaufen.«
    »Hässlich?«
    Laurel nickte. Sie schloss die Augen, als sie alles über ihren Vater und Jeremiah Barnes erzählte, bis sie nur noch nuscheln konnte.
    »Ein Giftstoff?«, drängte Tamani, obwohl ihre Lider
schwer wurden und seine Stimme immer weiter aus der Ferne zu ihr drang.
    »Morgen wird der Vertrag unterschrieben«, hauchte Laurel, die sich zwang, ihm diese höchst bedeutsame Information zu geben. Ihre Haut kribbelte, als läge sie in der Mittagssonne.
    Sekunden später spürte sie seine Arme und hielt sich daran fest, während Tamanis Wange auf ihrem Haar ruhte. »Schlaf jetzt ein«, flüsterte Tamani. »Ich werde es nicht zulassen, dass man dir noch mal wehtut.«
    »D-David … wartet …«
    »Mach dir keine Sorgen«, besänftigte Tamani sie und streichelte ihren Arm. »Er schläft auch schon. Shar passt auf ihn auf. Ihre beide müsst euch jetzt ausruhen.«
    Sie konnte nur noch nicken, schmiegte sich an Tamanis Brust und dachte an nichts anderes mehr.
     
    Sanfte Finger strichen durch Laurels Haar, als sie langsam aufwachte und sich auf den Rücken drehte. Mit flatternden Lidern öffnete sie die Augen und ihr Blick traf auf Tamani.
    »Guten Morgen«, sagte er mit einem Lächeln und setzte sich neben ihren Kopf.
    Sie grinste, schaute aber dann in den Sternenhimmel und zu der kleinen Lampe, die immer noch über ihr an den Zweigen hing. »Ist schon Morgen?«
    Tamani lachte. »Gut, es ist noch sehr früh, aber es ist Morgen.«

    »Hast du geschlafen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Zu viel zu tun.«
    »Aber …«
    »Mir geht’s gut. Ich habe schon Schlimmeres erlebt.« Er hörte auf zu lächeln und sah sie ernst an. »Wir müssen gehen.«
    »Wohin?« Sie setzte sich auf.
    »Wir müssen uns um die Orks kümmern, bevor sie deinen Vater endgültig ins Grab bringen.«
    »Orks?« Sie hatte sich wohl verhört. »Mein Vater? Du kannst meinem Vater helfen?«
    »Ich weiß es nicht«, gestand Tamani. »Aber wir müssen uns sowieso erst um die Orks kümmern.« Er neigte leicht den Kopf. »Komm schon raus, Shar. Ich weiß, dass du lauschst.« Ein Mann trat hinter einem Baum hervor, von dem Laurel geschworen hätte, dass er viel zu schmal war, als dass er sich dahinter hätte verbergen können. Er hatte die gleiche selbstbewusste Haltung wie Tamani und die gleichen grünen Augen. Auch seine Haarwurzeln waren grün, aber ansonsten hatte er hellblonde lange Haare, die er aus dem Gesicht gestrichen trug. Laurel hatte sich noch nicht mal an Tamanis Vollkommenheit gewöhnt, aber dieser Mann war ebenso perfekt, obwohl sein Gesicht rauer war, eckiger, wo Tamanis zart war. Er war auch größer als Tamani – fast so groß wie David -, mit langen drahtigen Gliedern und starken Armen, breiter Brust.
    »Laurel, Shar. Shar, Laurel«, stellte Tamani sie vor, ohne den anderen Elf anzusehen.

    Laurel starrte ihn mit aufgerissenen Augen an, aber Shar nickte nur und verschränkte die Arme. Er lehnte sich an den Baum, hinter dem er hervorgekommen war, und hörte zu, als Tamani weitersprach.
    »Ich hätte wissen sollen, dass es Orks waren, die euer Grundstück kaufen wollten. Die Wesen, die du beschrieben hast, können nichts anderes sein. Wir müssen etwas gegen sie tun, bevor dieser Vertrag unterzeichnet wird.«
    »Orks? Echte Orks? Meinst du das ernst? Warum sollten … Orks … unser Grundstück kaufen wollen? Nur weil ihr hier

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