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Elfenschiffe (Mithgar 03)

Titel: Elfenschiffe (Mithgar 03) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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weit sehen.«
    »Besondere Sicht hin oder her«, sagte Jinnarin, »was hat das damit zu tun, wohin wir fahren? Und wohin fahren wir denn nun, Aravan? Habt Ihr das bereits entschieden?«
    Aravan legte die Hände auf den Tisch. »Aye«, antwortete er. »Wir verlassen das Avagonmeer und segeln Westnordwest über den Westonischen Ozean bis zu den Küstengewässern des Westkontinents, denn dort will ich landen und Tarquin suchen.«
    Jinnarins Augen weiteten sich. »Tarquin? Warum Tarquin?«
    »Weil ich glaube, Jinnarin, dass wir an den Ort zurückkehren sollten, wo Farrix zuletzt war. Aber das will ich erst tun, wenn wieder das Nordlicht zu sehen ist und vielleicht Wolken in der Nähe Rwns ins Meer fallen. Aber wenn das der Fall sein sollte, müssen wir bis zum Winter warten. In der Zwischenzeit will ich Tarquin besuchen, um mit ihm zu reden und herauszufinden, ob andere Pyskaugen an anderen Orten gesehen haben, wie Licht vom Himmel fiel. Wenn nicht, jagt Farrix vielleicht einer Illusion hinterher. Aber wenn andere diese Wolken ebenfalls gesehen haben, ist Farrix vielleicht einer seltsamen Erscheinung im gesamten Gebiet des Westonischen Ozeans auf der Spur. Aber der Westonische Ozean ist groß, und ich würde die Suche gern eingrenzen. Wenn andere Fuchsreiter die Wolken gesehen haben, können sie uns vielleicht dabei helfen, das Gebiet einzugrenzen, wo Farrix sein könnte. Tarquin könnte der Richtige dafür sein.
    Außerdem besteht die Möglichkeit, dass Tarquin etwas über ein schwarzes Schiff, ein Kristallschloss oder ein hellgrünes Meer weiß.«

9. Kapitel
    DIE MEERENGE VON KISTAN
     
    Spätsommer-Frühherbst, 1E9574
    [Die Gegenwart]
     
    Nachdem sie alle Segel gesetzt hatte, entfernte sich die Eroean rasch von dem Kauffahrer, und der Rückenwind trug das behände Elfenschiff förmlich über das Avagonmeer. Das Schiff fuhr in südwestliche Richtung, parallel zur, doch weit vor der zerklüfteten Küste Hovens. Kapitän und Mannschaft waren zur Meerenge von Kistan unterwegs, wo zahlreiche Piraten ihr Unwesen trieben. Ihre Schiffe mit den kastanienfarbenen Segeln durchstreiften die Meerengen nördlich und südlich jenes wilden Landes, denn die große Insel sperrte die Verbindung zwischen Avagonmeer und Westonischem Ozean. Auf der anderen Seite des Kanals im Norden Kistans lagen die Reiche Vancha und Tugal, während sich auf der Südseite des südlichen Kanals die Weiten Hyrees erstreckten. Zu diesen gefährlichen Gewässern war das Elfenschiff unterwegs, das auf die nördliche Meerenge zuhielt, ein Weg, der gefährlicher, aber auch direkter war.
    Doch im Augenblick waren sie noch sechs oder sieben Tage davon entfernt, und Bokar und seine Zwergenkrieger nutzten die Zeit, um das Schiff auf einen Kampf vorzubereiten, falls es denn einen geben würde. Die Ballisten wurden ausprobiert und Probeschüsse abgegeben, und sowohl Speere als auch Feuerbälle rasten über die Wellen und fielen klatschend oder zischend ins Wasser. Die Deckbefestigungen der Bailisten wurden gesäubert und eingeölt, sodass sie in ihren Gelenken mühelos drehbar waren.
    Außerdem wurde auch jeder Corvus überholt, indem man Gelenke schmierte, Klauen schärfte und die Reling-Klammern reinigte und ölte.
    Die scheue Jinnarin betrachtete all das aus der Ferne, und Bokar sah sie nur aus dem Augenwinkel. Schließlich drehte sich der Waffenmeister zu ihr um und bedeutete ihr, zu ihm zu kommen und sich alles genau anzuschauen. Ein wenig zaghaft kam sie seiner Aufforderung nach, und Rux folgte ihr. Als sie ihn schließlich erreicht hatte, fragte er sie: »Wie wär’s mit einer Besichtigung, Lady Jinnarin?«
    Ihr Lächeln war Antwort genug.
    »Gut!« Bokar nahm seinen geflügelten Helm, setzte ihn auf und schnallte ihn fest, als wolle er Jinnarin damit bedeuten, der Rundgang auf dem Schiff sei ein offizieller Akt.
    Bokar und Jinnarin schlenderten über das Deck, und der Zwerg blieb ab und zu stehen, um irgendeine Feinheit im Zusammenhang mit der Bewaffnung und die Kampfstärke der Eroean zu erläutern.
    »Es gibt zehn Ballisten an Bord: je zwei in Bug und Heck, immer eine backbord und eine steuerbord, deren Hauptzweck darin besteht, weite Bereiche vorne und hinten abzudecken. Die restlichen sechs sind gleichmäßig längsseits verteilt, drei auf jeder Seite. Jede Bailiste kann Feuer, Fels oder Speer schleudern, es muss lediglich entschieden werden, was verschossen werden soll – ein Speer aus der Kerbe oder ein Stein oder Feuerball aus der Mulde.«
    Jinnarin

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