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Elfenschwestern

Elfenschwestern

Titel: Elfenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Sommersprossen. Schön.
    „Fertig.“ Lily trat zurück.
    „Danke, mein Engel“, sagte Kate und schenkte ihr ein etwas gezwungenes Lächeln. Mit energischen Bewegungen begann sie, vor dem Kommodenspiegel ihre Wimpern zu tuschen. „Heute ist die Weihnachtsfeier des Dekans.“
    Rose starrte ungläubig ihr Spiegelbild an. „Du willst da hin?“
    „Ich muss da hin, Rose.“
    „Du musst?“ echote Rose verächtlich.
    Sofort war der Abgrund wieder da.
    „Lily“, zischte Rose. „Sag doch auch was.“
    Aber Lily blieb stumm.
    Kate bürstete sich das schulterlange Haar aus dem Gesicht. Ganz ohne ihr Zutun fiel es ihr in einer geschwungenen Welle in die Stirn. Trotz der bläulichen Schatten unter ihren Augen und des angestrengten Zugs um den Mund war ihre Mutter eine sehr attraktive Frau, fand Lily.
    Kate stieg in ihre schwarzen Pumps, die sie zu Hochzeiten wie Beerdigungen trug, packte Handtasche und Mantel und drehte sich noch einmal um. „Versucht, euch nicht zu viele Sorgen um Gray zu machen“, sagte sie mit eindringlicher Stimme. „Wenn das Volk der Fey ihn zurückwollte, dann sicher nicht, um ihm Leid anzutun. Er ist schließlich einer der Ihren. Versteht ihr? Vertraut mir. Ich kümmere mich um alles. Wir sehen uns morgen, bevor euer Zug geht.“
    Rose starrte auf den leeren Türrahmen, in dem eben noch ihre Mutter gestanden hatte. „Weg ist sie“, murmelte sie. „Sagt so etwas und verschwindet. Sie kümmert sich? Und wir sollen hier herumsitzen und vor lauter Warterei verrückt werden? Nicht mit mir!“
    Lily sah, wie in die Augen ihrer Schwester das Raubtierfunkeln trat. „Rose“, sagte sie bittend.
    „Nein“, knurrte Rose und schwang mit einer entschlossenen Bewegung die langen schwarzen Haare zurück. „Das ist lächerlich. Können wir nicht irgendetwas tun, Lily?“
    Lily versuchte, sich zu konzentrieren. „Sie würde nur gehen, wenn sie denkt, es ist wichtig“, sagte sie.
    „Wichtig?“, echote Rose wütend. „Für was? Für ihre Universitätskarriere?“
    „Nein“, sagte Lily. „Für Gray.“
    Rose blinzelte verblüfft. „Aber wie kann es Gray helfen, dass Kate im kleinen Schwarzen ihren Dekan bezirzt?“
    Lily hob hilflos die Schultern. „Ich habe keine Ahnung“, gab sie zu. „Ich weiß es wirklich nicht, okay?“ Sie rieb sich die Stirn. Sie war furchtbar müde, erschöpft, zerschlagen.
    „Ich komme gleich wieder“, murmelte sie.
    „Lily“, fing Rose an, aber Lily war schon auf dem Weg ins Badezimmer. Sie schloss die Tür von innen und lehnte einen Moment den Kopf dagegen. Wenn man sie nur aussperren könnte, dachte sie. All die Sorgen, all die Furcht. Wo war Gray? Was erzählte Kate ihnen nicht? Was sollten sie nun tun?
    Lily trat ans Waschbecken und drehte den Hahn auf. Sie ließ Wasser in ihre hohlen Hände laufen, beugte sich vor und kühlte ihre Stirn und ihre Wangen. Immer und immer wieder. Als sie sich schließlich seufzend aufrichtete, sah sie es: ein fremdes Gesicht im Spiegel. Klein, mit glühenden Augen und spitzen Zähnen.
    Lily zuckte vor Schreck zusammen. Ein Knurren wuchs tief in ihrer Kehle. Wild klang es selbst in ihren eigenen Ohren. Wild und wütend, richtig wütend. Jetzt war es genug.
    Lily wirbelte herum.
    Das Gesicht verschwand.
    Lily sprang zum Fenster, wo der Spion gelauert hatte. Er war fort.
    „Rose!“, brüllte Lily und riss die Badezimmertür auf.
    Rose stand schon vor ihr. Blinzelte einmal, als sie sah, in welchem Zustand sich Lily befand. „Oh“, sagte sie. „Tiger. Was hat dich denn aufgeschreckt?“
    „Sie sind hier“, stieß Lily hervor. „Grays Glühwürmchen.“
    Roses Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Wo?“, fauchte sie, sich an ihrer Schwester vorbei ins Badezimmer drängend. „Wo sind sie?“
    „Ich habe einen draußen vor dem Fenster gesehen. Jetzt ist er weg.“
    Rose starrte Lily an. „Und? Wer war es?“
    „Pixies“, sagte Lily. „Es sind Pixies.“
    Rose stockte der Atem. „Nein“, flüsterte sie dann. „Das kann nicht sein.“
    „Rose, ich habe einem von ihnen in die Augen geschaut. Ich schwöre dir, sie sind da draußen.“
    Ihre Schwester schüttelte langsam den Kopf. „Nein, nein, nein.“
    „Rose, was …?“
    „Verstehst du denn nicht?“, stieß Rose hervor. „Es dürfte sie gar nicht geben!“
    Das verschlug Lily für einen Moment die Sprache. „Aber Rose“, sagte sie dann sanft. „Uns gibt es doch auch.“
    „Ja, aber wir sind …“ Rose stockte.
    „Was?“, bohrte Lily.
    Rose gab

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