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Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKiernan
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Backbordfenster und dann zum Steuerbordfenster und starrte durch beide nach draußen, während die Wellen das Elfenschiff emporhoben. »Von hier aus nicht, Aravan. Wenn Durlok noch in der Nähe ist, dann nicht dort, wo ich ihn sehen könnte.«
    »Direkt hinter uns, Käpt’n?«, mutmaßte Boder.
    »Vielleicht«, räumte Aravan ein.
    »Herrje, diese seltsamen Farben«, hauchte Farrix. »Sogar die Wellen leuchten.«
    Wumm!, donnerte die Eroean ins nächste Wellental.
     
    Zeit verstrich, in der Boder gelegentlich auf Farrix’ Geheiß kleinere Korrekturen am Ruder vornahm, um Eisbergen in Fahrtrichtung auszuweichen. Aber jedes Mal schaukelte das Schiff gefährlich, und es schien, als ob die See selbst den Eindringling kentern lassen wolle. Schließlich öffnete sich die Falltür, und Rico kletterte nach oben ins Ruderhaus. Er schlug die Kapuze seines Mantels zurück, und sein Gesicht brannte rot von der Kälte. »Kapitän, wir haben alle Segel gesetzt, die wir setzen können. Aber der Mast ächzt und stöhnt. Ich fürchte, er wird auch brechen.
    Und, Kapitän«, fügte der Bootsmann hinzu, »Frizian sagt, dass die meisten Trümmer vertäut sind.«
    »Gut und schön, Rico.« Aravan ging zur Tür und trat hinaus in den heulenden Sturm. An eine Sicherheitsleine geklammert, ging er zur Reling, blickte durch den Schneesturm über die Seite und hielt sich eisern fest, während das Schiff die Wellenberge erklomm und in die Täler dahinter stürzte, um die Geschwindigkeit des Schiffs in Bezug auf die riesigen Brecher zu schätzen. Als er zurückkehrte, sagte er: »Boder, einen Strich backbord. Rico, lasst den Bugmast trimmen. Wir versuchen den Schutz des Kaps zu erreichen.
    Farrix, haltet nach Eis und der schwarzen Galeere Ausschau.«
     
    Zwei Stunden segelten sie so in dem Schneesturm weiter nach Nordosten, während das Schiff schlingerte und der Bugmast unter der Belastung ächzte. Die Meerenge des Silbernen Kaps tauchte vor ihnen auf, und sie zwängten sich mit Wind, Wasser und Schneegestöber in den engen Sund, während Farrix sie an riesigen Eisschollen vorbeilotste. Und als sie die Engstelle des Halses passierten…
    »Verdammte Hèl!«, rief Farrix, die Augen weit aufgerissen. »Was ist das?«
    Jinnarin schaute nach steuerbord, wohin er zeigte, doch sie sah nur dichtes Schneetreiben. »Was? Was hast du gesehen?«
    Farrix sah sie mit seinen schwarzen Augen an, und sie schauderte, weil sie so fremd waren. »Ich dachte, ich hätte…« Er verstummte.
    »Ja?«
    Farrix schüttelte den Kopf. »Ich dachte, ich hätte ein anderes Schiff gesehen.«
    Aravan trat vor. »Durlok?«
    »Nein, es war eine Galeone, glaube ich. Die Segel waren zerfetzt und flatterten im Wind, und in der Takelage brannten Elmsfeuer.«
    Boder am Ruder ächzte. »Die Graue Lady.«
    »Was?«, fragte Farrix.
    Boder sah Jinnarin an. »Habt Ihr ihm die Geschichte nicht erzählt, Lady Jinnarin?«
    »Nein«, antwortete die Pysk kopfschüttelnd. »Dazu bin ich noch nicht gekommen.«
    »Wozu bist du noch nicht gekommen?«, fragte Farrix, den Blick nach steuerbord gerichtet, während die Eroean den nächsten Wellenberg erklomm.
    »Dir von einer Seefahrer-Legende zu berichten«, erwiderte Jinnarin, »die Graue Lady – ein Geisterschiff.«
    »Aye«, fügte Boder hinzu. »Ein verfluchtes Schiff, das endlos durch die Nacht segelt, während Masten und Takelage in grünem Elmsfeuer leuchten, und dessen geisterhafte Besatzung für immer an Bord gefangen ist, um den über Bord gegangenen Sohn einer bösen Zauberin zu suchen.«
    Farrix sah Jinnarin an. »Den Sohn einer Zauberin?«
    »Eine Art Schwarzmagierin«, antwortete Jinnarin.
    »Pah!«, schnaubte Alamar. »Die meisten sind gar keine Schwarzmagierinnen.«
    »Aber diese war eine, Meister Alamar«, protestierte Boder. »Sie stammte aus Alkabar in Hyree und war eine so Schwarze Magierin, wie es eben möglich ist. Sie hat die Graue Lady dazu verflucht, über die Meere zu segeln, um ihren Sohn zu suchen, der in der Meerenge vor dem Silbernen Kap über Bord gespült wurde.
    Aber das ist noch nicht alles. Es heißt, während die Graue Lady umherfährt und den verlorenen Passagier sucht, ruft der Geisterkapitän immer wieder seinen Namen. Es heißt auch, wenn man den Namen verstehen kann, findet man sich plötzlich selbst an Bord der Grauen Lady wieder und muss auch auf ihr bis in alle Ewigkeit über das Meer fahren… oder bis der Verlorene gefunden ist.«
    »Humbug!«, murmelte Alamar.
    Aber Farrix sagte: »Ich glaube

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