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Ellin

Ellin

Titel: Ellin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Millman
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Nuelia. »Seid ihr tatsächlich Kylians Gefährten? Wenn ja, dann weiß ich, dass ihr Söldner seid.«
    Nuelia nickte. »Das sind wir. Doch wir haben kein Interesse an einer entflohenen Sklavin, wurden auch nicht geschickt, um eine einzufangen. Mich interessiert nur, was dich hierhergeführt hat.«
    Yasu reckte den Kopf und blickte plötzlich trotzig drein. »Ich weiß genau, auf wen ihr es abgesehen habt.«
    Amüsiert hob Nuelia die Augenbrauen. »Ach ja? Auf wen denn?«
    »Auf Ellin«, stieß sie hervor.
    »Ellin?« Überrascht hob Nuelia die Augenbrauen. »Wohl kaum, denn dann wären wir in Huanaco und nicht hier.«
    Yasu presste die Lippen zusammen und schaute zu Boden. Sie antwortete nicht, doch ihre schuldbewusste Miene verriet, dass sie etwas verheimlichte.
    »Wir sind Ellins Freunde«, beteuerte Jesh. »Wäre sie mit dir geflohen, wäre das die beste Nachricht seit langem.«
    Misstrauisch beäugte Yasu die beiden. »Sprecht Ihr die Wahrheit?«
    »Das tun wir«, versicherte Jesh und ließ Yasu los. »Um sie zu schützen, hat Kylian sich auf einen Handel mit Nosara eingelassen, der sein Leben fordern wird. Wäre Ellin bei dir, könnten wir ihn retten.«
    »Also sprich! Befindet sie sich in Kismahelia?«, drängte Nuelia.
    Yasu nickte. »Wir sind gemeinsam geflohen, nachdem Ellin den Herrn von Veckta entdeckt hat.«
    »Nosara, diese hinterhältige Schlange«, zischte Nuelia.
    Geräuschvoll stieß Jesh den Atem aus. »Wo ist sie?«
    Yasu deutete auf das fensterlose Gebäude. »Sie ist im Gefängnis.«
    Ungläubige Gesichter starrten auf sie hinab.
    Yasu erzählte ihnen von ihrem Verhängnis und ließ auch den Teil mit der Bestechung und der Vereinbarung mit dem Schiffskapitän nicht aus. Als sie geendet hatte, schlug Jesh vor, zuerst Ellins Restschuld zu begleichen und sie aus dem Kerker zu befreien. Gemeinsam begaben sie sich zu dem Schiff und überreichten die fehlenden Prasis. Der Kapitän wirkte nicht glücklich darüber, doch ein Blick auf den gut bestückten Waffengurt der Uthra ließ ihn schnell zur Vernunft kommen.
    Der Büttel unterschrieb die Entlassungspapiere, jedoch erst nach einer kleinen Drohung seitens Jesh, der ihm mit einem lässigen Schwung seines Schwertes zeigte, dass er ausgesprochen gut mit der Waffe umzugehen wusste. Dann war Ellin frei. Schmutzig und zerzaust fiel sie ihnen in die Arme und schwor ewige Dankbarkeit für die Hilfe. Sie schluchzte und lachte vor Freude und Erleichterung und bemerkte erst auf der Straße, dass Kylian fehlte.
    Auf ihre Frage nach seinem Verbleib antworteten Jesh und Nuelia nur ausweichend und schlugen ihr naserümpfend vor, sich zuerst einmal zu waschen und etwas zu essen, bevor sie die Freude über ihre Freilassung wieder trüben würden. Sie führten sie in ein kleines Gasthaus, wo sie sich eine Kammer teilten. Nuelia untersuchte Ellins Gesicht und verstrich eine Heilsalbe auf den blau unterlaufenen Stellen. Anschließend befreite Ellin sich notdürftig vom Schmutz des Kerkers, entwirrte ihr Haar und zog frische Kleidung an.
    Nuelia bat sie, sich auf das Bett zu setzen und berichtete ihr dann schonungslos von Nosaras Intrige und Kylians Vorhaben. Als sie geendet hatte, saß Ellin mit tränenfeuchten Augen da und starrte an die Wand. »Wir müssen ihn aufhalten«, wisperte sie.
    »Das versuchen wir seit Tagen, bisher jedoch ohne Erfolg. Jeden Moment könnte er den tödlichen Streich gegen Fortas führen.«
    »Wir könnten zum Palast gehen und dem Herrscher die Wahrheit berichten«, schlug Ellin vor.
    »Man kann nicht einfach in den Palast marschieren. Fortas ist sehr vorsichtig. Fremde werden nur im Hof und im öffentlichen Teil des Palasts geduldet. Es ist ein langer Weg bis in seine Privatgemächer«, gab Yasu zu bedenken.
    »Können wir nicht einfach nach Kylian fragen?« Ellin blickte von einem zum anderen.
    Yasu schüttelte den Kopf. »Die Wächter sind keine Laufburschen. Sie werden keine Nachricht überbringen, zumindest nicht für uns.«
    »Was ist mit Bestechung?«, fragte Nuelia.
    »Wären die Palastwächter bestechlich, würden sie nicht lange leben«, erwiderte Yasu.
    Nuelia lief nervös in der Kammer umher. »Irgendetwas müssen wir tun. Uns rennt die Zeit davon.«
    »Wir brauchen eine Lüge, die uns schnellen Zugang verschafft«, sagte Yasu.
    »Die Wahrheit würde uns gewiss schneller zum Herrscher bringen«, fügte Ellin hinzu.
    »Die Wahrheit bringt uns alle auf das Blutgerüst«, prophezeite Jesh.
    Nach diesen Worten verfielen sie in

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