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Emma - endlich vom Glück umarmt

Emma - endlich vom Glück umarmt

Titel: Emma - endlich vom Glück umarmt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: GEORGINA DEVON
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überschritt sie die feine Linie zwischen Schicklichkeit und Ungehörigkeit, ohne sich anscheinend etwas aus den Konsequenzen zu machen.
    Dann war da noch Emma Stockton. Es erheiterte ihn ungemein, Amys ältere Schwester vor Zorn schäumen zu sehen, wenn sie vergeblich versuchte, diesem Küken die Flügel zu stutzen.
    Er führte Amy zu einer hübsch verschnörkelten Bank noch nah genug beim Ballsaal, dass das Licht aus den Fenstern sie beleuchtete. An der steinernen Balustrade dahinter rankten sich Damaszenerrosen empor und verströmten ihren Duft in die warme Sommernacht.
    „Was kann ich für Sie tun, Ms. Amy? Anscheinend etwas sehr Geheimes, sonst hätten wir uns nicht hierherbegeben müssen.“
    Sie lächelte spitzbübisch. „Also … Sie sind ein Lebemann, und Sie missachten doch ständig die Konventionen …“
    Während er nickte, fragte er sich, wohin das führen sollte und ob er sich nicht besser höflich zurückziehen sollte, ehe diese Eskapade ausartete. Nicht einmal er würde ein Mädchen kompromittieren, das gerade aus dem Schulzimmer entlassen war.
    „Das stimmt natürlich, aber es heißt nicht, dass ich Ihr Schoßhündchen bin, das hüpft, wenn Sie pfeifen.“
    Sie setzte sich und klopfte mit der Hand einladend neben sich auf die Bank, doch er schüttelte den Kopf und stützte einen elegant beschuhten Fuß gegen den Sockel der Balustrade. „Nein danke, besser nicht.“
    Schmollend sagte sie: „Aber Sie müssen näher kommen, sonst können Sie mich nicht verstehen.“
    „Ihre Kühnheit erstaunt mich, Ms. Amy. Wissen Sie nicht, dass wohlerzogene junge Damen Männern meines Rufes fernbleiben sollten?“
    „Ach, pah! Als ob ich mich darum scherte! Ich bin nach London gekommen, um mich zu amüsieren.“
    „Und einen passenden Gatten zu finden.“
    „Sie kämen dafür hervorragend infrage.“
    Er schüttelte den Kopf, während er sich fragte, auf was er sich hier eingelassen hatte. „Ich denke nicht daran, zu heiraten, und schon gar nicht ein so junges Mädchen wie Sie.“
    „Sie sind nicht sehr galant!“
    „Ich bin nur offen und ehrlich.“
    „Und warum folgen Sie jedem meiner Winke?“
    Einen Moment überlegte er. „Aus reinem Vergnügen. Wissen Sie, so wie Sie bin ich ebenfalls sehr verzogen und daran gewöhnt, dass alles nach meiner Nase geht.“
    „Sehen Sie!“, rief sie triumphierend. „Darum weiß ich auch, dass Sie für das, was ich vorhabe, genau der Richtige sind!“
    Er hob fragend eine Braue.
    „Es ist nämlich so!“, rief sie aufgeregt. „Heute Nacht gibt es ein Maskenfest, und ich möchte unbedingt hin.“
    „Dann gehen Sie doch.“
    „Seien Sie nicht dumm. Ich brauche eine Begleitung.“
    „Bitten Sie Ihre Schwester.“
    „Um was?“, sagte Emma Stockton.
    So eisig war ihre Stimme, dass Charles sofort beschloss, zu sehen, wie weit er die junge Dame reizen konnte. Diesen Zeitvertreib genoss er stets nur zu sehr.
    Er wandte sich zu ihr um und musterte sie, während sie herankam. Die Stirn düster umwölkt, blieb sie kaum einen Fuß vor ihnen stehen. Zornig presste sie ihren sonst so vollen blassrosa Mund zu einem schmalen Strich zusammen. Charles war entzückt. Immer wieder wunderte er sich darüber, wie er auf sie reagierte. Sie war weder üppig noch eine ausgesprochene Schönheit, aber sie war auffallend, fand er, und aus irgendeinem ihm unbekannten Grund – den er auch gar nicht erforschen wollte – verlangte es ihn immer wieder danach, sie zu reizen und zu provozieren.
    „Ihre entzückende Schwester hat Pläne für den späteren Abend, und ich empfahl ihr, sich an Sie zu wenden.“ Er sprach bewusst leise und gelangweilt, denn das würde sie irritieren. Zumindest war es bisher immer so gewesen.
    Emma wandte sich an ihre Schwester: „Amy?“
    Die Jüngere warf ihr einen wütenden Blick zu, dann sah sie Charles flehend an. „Wirklich, Emma, es ist belanglos. Mr. Hawthorne macht aus einer Mücke einen Elefanten.“
    Beinah hätte Charles staunend den Kopf geschüttelt. Stattdessen lachte er. Er konnte einfach nicht anders. Dieses Mädchen war ein kleines Biest, und die Frau, die sie in Zaum halten sollte, war überfordert. Fast musste man Emma Stockton bedauern.
    „Was ist so amüsant, Mr. Hawthorne?“, fragte Emma mit gifttriefender Stimme. „Meiner Ansicht nach ist diese Situation an der Grenze des Schicklichen. Aber ich nehme an, das wissen Sie durchaus und tun trotzdem, was Ihnen gefällt. Das muss ein Familienmerkmal sein.“
    Ihr Sarkasmus, der ins Schwarze

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