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Emmas Geheimnis: Roman (German Edition)

Emmas Geheimnis: Roman (German Edition)

Titel: Emmas Geheimnis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Balfour
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Gäste kümmern würden, sowie ein paar Schau spieler, die eine kleine Szene aus dem Sommernachtstraum bei Einbruch der Dunkelheit – also sehr, sehr spät in der Nach t – auff ühren würden. Sophie unterstützte mich bei allem, den n natürlich war ich auf ihre Kontakte und Ideen angewiesen, und Tina, die im Pub aushalf, stürzte sich ebenfalls mit Begeisterung in die Organisation. Der A usstatter brachte Szenenfotos von verschiedenen Somme rnachtstraum -Aufführungen mit, die jedoch alle eins gemein hatten: Sie zeigten die wundersam verrückte Traumwelt, in die man sich in dieser Nacht, wenn die Pforten zum Feenreich offen standen, angeblich verirren konnte …
    Wir planten außerdem ein kleines Feuer auf dem Parkplatz gegenüber. Wir hatten unsere Gäste gebeten, ihre Autos umzuparken, damit wir die Feuerstelle einrichten könnten. Ralph rannte draußen herum und überprüfte alles doppelt und dreifach, damit bloß nichts in Flammen aufgehen würde, was nicht brennen sollte, und Mary perfektionierte in der Küche ein selbst erdachtes Cocktailrezept, um den perfekten »Sommernachtstraum« (so wollte sie ihn tatsächlich nennen, obwohl sie keine Ahnung von meiner Dekoration hatte) hinzubekommen. Matt half dem Ausstatter und mir, und als wir fertig waren, rief ich Ralph und Mary herein.
    Die beiden erkannten ihr Pub nicht mehr wieder. Die Wände waren bedeckt mit täuschend echt wirkenden Zweigen und Blumenkränzen; die Pfeiler hatten wir zu Bäumen gemacht, von denen teilweise lange Äste wie die einer Trauerweide herabhingen. Wenn man genau hinsah, entdeckte man überall Details wie kleine, bunte Vögel und Eichhörnchen, die in den Zweigen saßen. Die Tische hatten wir unterschiedlich dekoriert. Einige sahen aus wie für eine Hochzeitsgesellschaft, es gab den Tisch der Handwerker und Schausteller, und mit Blumen hatten wir nicht gespart.
    »Moment, wo ist mein Pub? Ich hab’s eben noch gesehen, das ist … nur zwei, drei Stunden her!«, stammelte Ralph und betrachtete mit offenem Mund unser Werk.
    Mary ließ ihren Blick schweifen, nickte mir dann lächelnd zu und sagte: »Gut gemacht.« Dann drückte sie mir ein Cocktailglas in die Hand und ordnete an: »Trinken.«
    Ich gehorchte. »Gut gemacht«, sagte ich zu ihr. Ihr Mix schmeckte wunderbar frisch und fruchtig. Wie viel Alkohol er allerdings enthielt, merkte ich ein paar Sekunden später, als er mir unmittelbar zu Kopf stieg.
    Ich verriet den beiden, was sie später noch erwarten würde.
    »Und die Band«, flüsterte mir Matt zu. Die hatte ich fast vergessen in der Aufregung.
    »Die Band, genau!«, sagte ich. »Aber dann müsste jetzt alles so weit vorbereitet sein?«
    Mary seufzte. »Schön wär’s.«
    »Was ist los?«, fragte ich, und als ich ihr Gesicht sah, wurde ich nervös.
    »Sam hat noch nicht geliefert«, sagte sie.
    »Was? Ich hab ihn doch gestern angerufen und alles haarklein mit ihm abgesprochen! Ihm ist vielleicht nur was dazwischengekommen«, sagte Ralph.
    »Er kommt sonst nie so spät«, sagte Mary und klang langsam etwas giftig. »Es ist schon zwölf.«
    »Sollen wir hinfahren und die Sachen abholen?«, schlug Matt vor, der offensichtlich nicht mitbekommen hatte, was das Problem mit Sam war. Mary, Ralph und ich sahen ihn mit verkniffenen Gesichtern an, und Matt hob die Hände, als hätten wir ihn mit einem Gewehr bedroht. »Sorry, aber … was ist denn los?«
    »Sam hat … Schwierigkeiten damit, dass ich mich nicht mehr so für ihn interessiere, wie er es gerne hätte«, sagte ich ausweichend.
    »Er weiß, dass ihr zwei was miteinander habt«, sagte Mary.
    »Das ist der Grund, warum meine Frau nie Karriere im diplomatischen Dienst gemacht hat«, sagte Ralph und verdrehte die Augen.
    »Ist das etwa ein Geheimnis?«, sagte Mary. »Jedenfalls, Matt, ich denke, du würdest dir bestenfalls eine blutige Nase holen, wenn du zu Sam fährst, und davon hätten wir auch kein Gemüse. Ich hole es selbst ab. Sonst wird das ja heute alles nichts mehr.« Sie angelte sich die Autoschlüssel aus Ralphs Hosentasche und stapfte nach draußen.
    »Es ist unglaublich«, sagte Ralph, als sie gegangen war, und betrachtete wieder staunend die Dekoration. »Kann ich das behalten?«
    Der Ausstatter lachte. »Nur eine Frage des Preises. Aber im Ernst, das ist ausrangiertes Zeug, und heute Nacht wird wohl einiges nicht überleben. Ich rechne nicht damit, dass viel davon noch mal auf einer Bühne zum Einsatz kommt.«
    Wir bedankten uns bei ihm und verabschiedeten

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