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Ender 4: Enders Kinder

Ender 4: Enders Kinder

Titel: Ender 4: Enders Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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darum ist es meine Liebe, die am kostbarsten für ihn sein wird, weil sie Peter gilt.
    Wenn überhaupt irgend jemand gewinnt, dann ich, dann Peter, nicht wegen der wunderbaren Reinheit unserer Liebe, sondern wegen der verzweifelten Begierde der Liebenden.
    Tja, unsere Lebensgeschichten werden nicht so edel oder gefällig sein, aber andererseits werden wir leben, und das ist genug.
    Sie wühlte ihre Zehen in den Sand und spürte den winzigen, köstlichen Schmerz, der von der Reibung winziger Silikonpartikel an dem empfindlichen Fleisch zwischen ihren Zehen ausgelöst wurde. Das ist Leben. Es tut weh, es ist schmutzig, und es fühlt sich wunderbar an, absolut wunderbar.
     
    Über den Verkürzer berichtete Olhado seinem Bruder und seinen Schwestern an Bord des Sternenschiffes, was mit Jane und den Mutterbäumen geschehen war.
    »Die Schwarmkönigin sagt, lange könne es nicht so bleiben«, sagte Olhado. »Die Mutterbäume sind nicht gar so stark. Sie werden nachlassen, sie werden die Kontrolle verlieren, und demnächst wird Jane ein Wald sein, Punkt. Kein sprechender übrigens. Nur ein paar sehr schöne, sehr kluge, sehr nährende Bäume. Es war ein wunderhübscher Anblick, versichere ich euch, aber so, wie die Schwarmkönigin davon spricht, klingt es trotzdem wie Tod.«
    »Danke, Olhado«, sagte Miro. »So oder so macht es keinen großen Unterschied für uns. Wir sind hier gestrandet, und darum werden wir uns jetzt, da Val nicht mehr von den Wänden zurückfedert, an die Arbeit machen. Die Descoladores haben uns noch nicht entdeckt – Jane hat uns diesmal in eine höhere Umlaufbahn gebracht –, aber sobald wir eine brauchbare Übersetzung ihrer Sprache vorliegen haben, werden wir ihnen zuwinken und sie wissen lassen, daß wir hier sind.«
    »Macht damit weiter«, sagte Olhado. »Aber gebt auch die Hoffnung nicht auf, eines Tages nach Hause zurückzukehren.«
    »Die Fähre ist wirklich nicht für einen Flug von zweihundert Lichtjahren geeignet«, sagte Miro. »So weit sind wir nun einmal entfernt, und dieses kleine Fahrzeug kommt nicht einmal annähernd auf Geschwindigkeiten, die für einen relativistischen Flug erforderlich wären. Wir würden die ganzen zweihundert Jahre Solitär spielen müssen. Bevor wir wieder zu Hause ankämen, wären die Karten längst abgenutzt.«
    Olhado lachte – zu geringschätzig und aufrichtig, dachte Miro – und sagte: »Die Schwarmkönigin meint, sobald Jane erst einmal die Bäume verläßt, und sobald der Kongreß sein neues System in Betrieb nimmt, werde sie vielleicht imstande sein, wieder hineinzuspringen. Zumindest soweit, um in den Verkürzerverkehr zu gelangen. Und wenn sie das schafft, dann kann sie vielleicht auch wieder ins Sternenfluggeschäft einsteigen. Unmöglich ist es nicht.«
    Bei diesen Worten wurde Val aufmerksam. »Vermutet die Schwarmkönigin das, oder weiß sie es?«
    »Sie sagt die Zukunft voraus«, sagte Olhado. » Niemand kennt die Zukunft. Nicht einmal wirklich schlaue Bienenköniginnen, die ihren Gatten die Köpfe abbeißen, wenn sie sich paaren.«
    Sie wußte keine Antwort auf das, was er sagte, und erst recht nicht auf seinen scherzhaften Tonfall.
    »Gut, wenn das jetzt alles klar ist«, sagte Olhado, »dann wieder alle zurück an die Denkarbeit. Wir lassen die Station auf Empfang und zeichnen jeden eurer Berichte in dreifacher Ausführung auf.«
    Olhados Gesicht verschwand aus dem Anzeigebereich des Terminals.
    Miro schwang sich mit dem Sessel herum und musterte die anderen: Ela, Quara, Val, den Pequenino Feuerlöscher und die namenlose Arbeiterin, die sie in immerwährendem Schweigen beobachtete und nur sprach, indem sie etwas ins Terminal eintippte. Durch sie jedoch, so wußte Miro, verfolgte die Schwarmkönigin alles, was sie taten, und hörte alles, was sie sagten. Und wartete ab. Sie, so wußte er, orchestrierte das alles hier. Was immer mit Jane geschah, die Schwarmkönigin würde der Katalysator sein, der es auslöste. Aber die Dinge, die sie sagte, hatte sie durch irgendeine Arbeiterin dort in Milagre zu Olhado gesagt. Die hier hatte bisher nichts als Ideen bezüglich der Übersetzung der Descoladores-Sprache eingetippt.
    Sie sagt deswegen nichts, begriff Miro, weil sie nicht will, daß wir sehen, daß sie die treibende Kraft ist. Daß sie … was antreibt? Wen antreibt?
    Val. Sie kann nicht zulassen, daß jemand sieht, wie sie Val antreibt, weil … weil die einzige Möglichkeit, Jane einen von Enders Körpern bekommen zu lassen, darin besteht,

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