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Endless: Roman (German Edition)

Endless: Roman (German Edition)

Titel: Endless: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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von diesem Burschen, ich komme gleich wieder heraus.«
    Alaric verdrehte die Augen zum Himmel, dankbar dafür, dass er auf Holtzman gehört und sein Schwert nicht mitgebracht hatte.
    »Wir sollten jetzt zu Abraham hineingehen«, sagte Meena kleinlaut und löste sich von ihm.
    »Ja, das ist eine gute Idee«, antwortete Alaric. Er eilte voraus, um ihr die Tür zu öffnen. Den Blick, den Meena ihm zuwarf, verstand er nicht. Es war eine Mischung aus Schock, Dankbarkeit und etwas anderem, was er nicht identifizieren konnte.
    Aber besser fühlte er sich deswegen nicht.

9
    Dicht gefolgt von Alaric betrat Meena die tadellos saubere Hightech-Polizeiwache von Freewell. Unwillkürlich fragte sie sich, warum sich ihr nicht alle Köpfe zuwandten, denn ihr Herz schlug so laut, dass sie meinte, jeder müsse es hören.
    Doch anscheinend hörte nur sie es.
    Abraham Holtzman saß in dem Konferenzraum, in den ihn der höfliche Polizist am Empfang geführt hatte, und redete mit einer verschlafen aussehenden Frau in einem beigefarbenen Kostüm und Davids Eltern, die Meena um Jahrzehnte gealtert vorkamen, seit sie sie das letzte Mal gesehen hatte.
    Aber das war ja wohl auch normal. Ihr Sohn war tot. Obwohl sie es noch nicht wussten.
    Meena schluckte und rang sich ein Lächeln ab, als sie die Anwesenden begrüßte.
    Es fiel ihr schwer, vor allem, da Alaric Wulf so dicht hinter ihr stand. Sie würde nie vergessen, wie er sie angeschaut hatte, als er den Schal bemerkte, den sie sich um den Hals gebunden hatte, um die hässliche Bisswunde zu verdecken, die David ihr zugefügt hatte. Einen Moment lang hatte sie gedacht, er würde ihr den Kaffee ins Gesicht schütten.
    Und ihre Wangen brannten, weil sie Lucien tatsächlich gestern Abend gesehen hatte. Ob er es wohl bemerkt hatte?
    »Ah, da kommt ja Miss Harper, mit einem meiner Partner, Mr Wulf.« Abrahams Blick unter seinen buschigen Augenbrauen brannte sich wie Laserstrahlen in sie hinein.
    Und das bedeutete, dass sie in Schwierigkeiten steckte. Zwar hatte sie letztendlich ihre Pflicht getan und den »Vampir-Zwischenfall« von gestern Abend angezeigt, aber sie hatte nur einen erwähnt. Sie war entschlossen, Luciens Namen so lange wie möglich herauszuhalten.
    Doch sie war sich nicht sicher, wie lange es ihr bei Abraham Holtzman und Alaric Wulf – den hartnäckigsten Männern, die sie kannte – gelingen würde.
    »Es tut mir leid, dass ich zu spät komme«, sagte Meena nervös und blickte sich um. Sie kam sich vor wie in einem Fernsehkrimi, wo Verdächtige verhört wurden.
    Allerdings gab es im Konferenzraum der Polizeiwache in Freewell keine Spiegelscheiben, nur Fenster, aus denen man über den gepflegten Rasen vor dem Gebäude blickte. Auf dem Tisch lagen ein paar Fotos … Fotos von David und Brianna, die die Delmonicos wahrscheinlich mitgebracht hatten.
    Es waren Studio-Aufnahmen, auf denen das Baby erst ein paar Monate alt war. Das attraktive Paar wirkte glücklich und schaute strahlend in die Kamera. Jedes Haar und jeder Zahn waren an ihrem Platz.
    Davids Spezialität waren Veneers. Er hatte Meenas leicht schiefen Vorderzahn immer schon richten wollen, aber sie hatte dankend abgelehnt, als er ihr erklärt hatte, wie er dabei vorgehen würde.
    »Ich frage mich immer noch«, nörgelte Mrs Delmonico, »warum sie so viele Anwälte mitbringen musste. Sie wollte sich doch hier nur mit uns treffen …«
    »Wir sind alle nur hier, um zu helfen, Mrs Delmonico«, unterbrach Abraham sie beruhigend. »Miss Harper, darf ich Ihnen Detective Rogerson vorstellen …« Abraham wies auf die müde aussehende Frau, die den Eindruck machte, sie wolle lieber ganz woanders sein, als hier mit ihnen zu sitzen. Meena konnte ihr das nicht verdenken. »Und die Delmonicos kennen Sie ja.«
    Als Davids Eltern sie verwirrt anblickten, verlor Meena jede Kontrolle über ihren Mund. Ihr Lächeln erlosch. »Hallo«, murmelte sie und ließ sich auf den harten Plastikstuhl sinken, den Abraham ihr anbot. Beinahe hätte sie gesagt: Mein Beileid.
    Aber die Delmonicos wussten ja noch gar nichts von ihrem Verlust.
    Und sie würde es ihnen bestimmt nicht erzählen.
    »Also, Miss Harper«, begann die Polizeibeamtin geschäftsmäßig. Sie sah kurz zu Alaric rüber. Er lehnte an der Fensterbank, wo er alles gut im Blick hatte. Dann zog er sein Handy aus der Tasche und checkte seine Nachrichten. Anscheinend war er an den Vorgängen im Konferenzraum nicht im Geringsten interessiert.
    Die Polizeibeamtin schaute wieder weg und

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