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Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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Erzähl mir bitte noch mehr von ihr.«
    »Nun, du siehst ihr durchaus sehr ähnlich. Ihr habt die gleichen blauen Augen und auch sie hatte schulterlanges braunes Haar, wobei deines noch etwas mehr goldbraun ist, als ihres war. Sie hatte immer ein Lächeln im Gesicht und sie war ein sehr fröhlicher und hilfsbereiter Engel.«
    Er erzählte dies mit so viel Wärme in seiner Stimme und so ausführlich, dass ich mir vorstellen konnte, wie sie vor mir stand und mir zu lächelte.
    »Behalte dieses glückliche Bild deiner Mutter im Herzen,« sagte er dann und schaute mich mit einem vielsagenden Blick an.
    »Woher willst du wissen, welches Bild ich gerade vor mir sehe?«
    »Oh, ich musste deine Gedanken nicht einmal lesen, um es zu wissen.«
    »Was willst du damit sagen? Kannst du etwa ...?«
    »Deine Gedanken lesen? Ja, zumindest die meisten. Das können die anderen doch auch, wusstest du das nicht?«
    »Nein, also ja, ich weiß, dass sie das können, aber nicht meine. Keiner konnte dies bisher. Du bist der Erste.«
    »Oh, dann fühle ich mich besonders geehrt.«
    Er lächelte mich wieder an und in seiner Gegenwart fühlte ich mich einfach wohl. Wahrscheinlich, weil ich durch ihn meiner Mutter näher sein konnte, als jemals zuvor.
    Auf einmal bohrte sich ein Schmerz in meine Bauchgegend und hätte mich Sealtiel nicht aufgefangen, so wäre ich kopfüber einfach vom Küchenblock gefallen. Ich krümmte mich vor Schmerzen und meine Augenlider flatterten.
    »Was ist mit dir?« Er wurde unruhig und rief mit entsetzter Stimme nach den anderen, die binnen von Sekunden in die Küche gestürmt kamen.
    Jadon riss ihn fast um, als er sich neben mich hockte.
    »Enya, kannst du mich hören?«
    Es dauerte einen Moment, doch ich spürte Jadons kräftige warme Hand und seine Stimme drang immer stärker zu mir durch. Mit einem Ruck öffnete ich die Augen, setzte mich aufrecht hin und wischte mir mit der linken Hand einige Schweißperlen von der Stirn. Mit einem entsetzten Ausdruck schaute ich Jadon an, danach Sealtiel, von dem ich wusste, dass er meine Gedanken die meiste Zeit lesen konnte.
    Dieser wurde kurz darauf bleich und setzte sich ebenfalls auf den Boden.
    »Herr steh uns bei ...«, flüsterte er vor sich hin.
    »Enya, was hast du gesehen?«
    Jetzt kamen auch Francis und Annabelle um den Küchenblock herum und knieten sich zu uns herunter.
    »Ich habe Schmerzen gefühlt. So, als wenn mir jemand den Bauch aufreißen würde. Überall war Blut und dann habe ich große hässliche Zähne gesehen.«
    »Von einem Vampir?«, fragte Francis etwas verwirrt.
    »Mantikor«, hauchte ich mehr, als dass ich es sagen konnte. Alle wurden noch stiller. Nach einer gefühlten Ewigkeit brach Sealtiel als Erster das Schweigen.
    »Konntest du noch mehr erkennen?«
    »Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich habe einige Bäume gesehen. Dicke Tannen, glaube ich. Schon sehr groß, aber nicht so hoch wie die Bäume hier. Und ein blaues Shirt. Und eine dunkelblaue Hose mit schwarzen Turnschuhen«, ergänzte ich schnell.
    »Von den Bäumen her könnte es sich um Forest Hill handeln. Dort wachsen sehr dicke Tannen.
    Plötzlich überkam mich eine Übelkeit, wie ich sie zuvor noch nie hatte. Ich sprang auf und rannte zur Toilette, was ich gerade noch schaffte. Zurück blieben die anderen und schauten mir verdutzt hinterher, während Arthur und Clayton gerade das Haus betraten. Es dauerte nicht lange, als sie die anderen in der Küche fanden und das Entsetzen, was noch immer in ihren Gesichtern abzulesen war, auch diese beiden Erfahrenen zusammenzucken ließ.
    »Erzählt. Was ist passiert?«, fragte Clayton und Arthur ergänzte: »Und wo ist Enya?«
    »Ihr geht es gut. Also, einigermaßen zumindest«, beruhigte Francis ihren Mann.
    »Sie hatte gerade eine Vision«, erklärte Sealtiel an Clayton gewandt und erzählte, was Enya gesehen hatte. Sofort fingen alle an, die Informationen auseinanderzupflücken und teilten sich auf, wer los sollte und wer bei mir bleiben musste. Ich stand derweilen wieder in der Tür, lehnte mich an den Türrahmen und rang nach Luft. Die Übelkeit war etwas besser, aber mein Magen krampfte sich noch immer leicht zusammen und ein Gefühl, das mir eine ungeheuerliche Angst einjagte, übermannte meinen Körper. Ich hatte ein ähnliches Gefühl, wenn auch bei Weitem nicht so schlimm wie gerade, schon einmal gehabt und damals hatte es ein ganz schlimmes Ende gefunden. Mit Alice. Ich hatte in meiner Vision nicht alles sehen können, aber ich ahnte,

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