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Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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Allein unterwegs? Siehst müde aus.«
    Dank der nahestehenden Laterne, denn es wurde bereits wieder dunkel, konnte ich ihn jetzt deutlicher sehen und ich erkannte ihn als den Mann, den ich kürzlich angerempelt hatte. Der Mann hatte dunkelblonde lockige Haare, die fast schulterlang waren. Seine Augen hatten ein faszinierendes Grün und alles in allem sah er groß und kräftig aus. Er hatte ein markantes Gesicht mit harten Zügen und weichen Formen. Ich war so fasziniert von seinem gegensätzlichen Gesicht, dass ich ihn nicht gleich verstand.
    »Bitte?« Ich schüttelte mich kurz, um wieder zur Besinnung zu kommen.
    »Ich habe dich nur gefragt, ob ich dich vielleicht irgendwo hinbringen kann?«
    »Oh, also, das ist sehr nett, aber nein danke.«
    »Du hast recht, mit Fremden sollte man nicht mitfahren. Mein Name ist William Strightler. Und mit wem habe ich die Ehre?«
    »Enya. Freut mich.« Ich erwiderte seinen Handschlag, und ehe ich es richtig verstand, saß ich auch schon hinter ihm, hatte einen Motorradhelm auf und wir fuhren los. Ich hielt mich an ihm fest und konnte die Stärke, genau wie bei Jadon, die von ihm ausging, spüren. Als wir bei mir zu Hause ankamen, stieg ich schnell ab, bedankte mich und ging so schnell ich konnte, ins Haus. Ich war dankbar, dass ich die Haustür gleich aufbekam, und schloss sie hinter mir auch schnell wieder ab. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich noch seinen Helm aufhatte, doch als ich aus dem Fenster schaute, war von William nichts mehr zu sehen. Warum nur war ich so leichtsinnig gewesen? Aber etwas an ihm, auch wenn es scheinbar nur ein Gefühl war, sagte mir, er würde mir nichts antun.
    »Schwachsinn, als wenn man das mal eben an einem Gefühl ausmachen könnte«, sagte ich laut vor mir her, als ich die Treppe nach oben ging.
    Ich hatte ein schlechtes Gewissen Jadon gegenüber, obwohl ich doch nichts getan hatte, was dies rechtfertigen würde, oder?
    Während ich mich für die Nacht fertig machte, dachte ich an diesen William Strightler zurück. Ich fand ihn sehr nett, obwohl ich ihn nicht kannte und er war, das musste ich zugeben, äußerst attraktiv. Bei diesem Gedanken überkam mich allerdings wieder ein schlechtes Gefühl Jadon gegenüber, obwohl es keinen Grund dafür gab. Es war merkwürdig gewesen, als ich so nah bei William saß. Ich hatte ein Gefühl, das ich nicht zuordnen konnte. Dennoch verspürte ich alles andere als Angst bei ihm. Ich fühlte mich sicher. Ja, das war es und womöglich war das der Grund, weshalb ich vorhin so panisch ins Haus gelaufen war. Dieses Gefühl hatte ich sonst nur bei Jadon gehabt und es bei einem anderen zu fühlen, war, so fand ich, alles andere als gut. Ich schüttelte meine Gedanken an William ab, dachte an Jadon und die anderen, und kaum dass ich im Bett lag, schlief ich auch schon ein.

    Ich träumte gerade von einer Kuh, die unten im Haus stand, sich verlaufen hatte und wie blöd am Muhen war. Dann machte ich meine Augen auf und stellte fest, dass es nur mein Wecker war, der mich erneut pünktlich zurück ins Leben rief.
    Ich saß gerade in der Küche und trank meinen Tee, als das Telefon klingelte. Es war Claire, die sich nach Patrick erkundigen wollte. Ich erklärte ihr kurz, worüber ich mit ihm gesprochen hatte und dass ich ihn heute Abend wieder träfe. Sie tat sich schwer, alles wirklich zu verstehen, gab sich aber damit zu frieden, dass ich es nun in die Hand nahm. Ich gab ihr außerdem den Rat, sich vorerst möglichst von ihm fernzuhalten und wenn sie ihn doch traf, möglichst nicht über dieses Thema zu sprechen. Als ich auflegte, hatte ich durchaus das Gefühl, dass sie erleichtert war. Claire war nicht der Typ, der mit schwierigen Personen oder Situationen gut umgehen konnte und schon gar nicht, wenn der eigene Freund plötzlich eine Hundertachtziggraddrehung hinlegte und zu einem Irren mutierte. Ich hatte daran gedacht, Patrick reinen Wein einzuschenken, aber ich befürchtete zu schlimme Konsequenzen, also ließ ich es besser bleiben. Er war so ganz anders, anders wie es eben Alice war. Sie konnte gut damit umgehen, sogar dann, als sie mich mit den Flügeln gesehen hatte. Ich versuchte mich in seine Lage hineinzuversetzen, um herauszufinden, welche Lösung wirklich die Bessere sei, als ich unterbrochen wurde.
    Es klingelte erneut das Telefon und zu aller Überraschung war Sealtiel dran. Ich hatte nicht mal gewusst, dass er tatsächlich telefonieren konnte, was ihn ziemlich belustigte, da ich es ihm natürlich sofort

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