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Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Engelsauge - Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny R. Loan
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auf mein Gesagtes dachte, wurde ich nachdenklich. Möglicherweise hat er es wirklich gar nicht richtig verstanden, was ich ihm da gesagt hatte. Er war ja noch nicht einmal darauf eingegangen, dass ich Ruben gefunden hatte. Mit diesen Gedanken schlief ich schließlich ein.

    Am nächsten Morgen wachte ich erst gegen neun Uhr auf und hüpfte noch immer etwas verschlafen unter die Dusche. Als ich mit allem fertig war, ging ich in die Küche und machte mir ein kleines Frühstück.
    Während ich kaute, rief ich Lisa an, die sich anscheinend sehr über meinen Anruf freute. Sie wollte mich am liebsten sofort sehen, aber ich vertröstete sie auf übermorgen. Ich notierte mir eine Anschrift, wo ich sie mittags treffen sollte, dann legte ich auf.
    Sealtiel müsste eigentlich auch bald wiederkommen, aber solange ich von niemandem etwas hörte, wollte ich es mir gemütlich machen und mich einfach mal ausruhen. Doch meine Ruhe währte nicht lange, als es zwei Stunden später an der Tür klingelte.
    »William, komm doch rein. Ich sitze gerade hinten im Garten.« Er folgte mir nach draußen und legte sich neben mich in den anderen Gartenstuhl.
    »Ich wollte dich nicht stören.«
    »Oh, schon okay. Alleinsein ist mittlerweile auch nichts mehr für mich.«
    »Du klingst angespannter als sonst. Ist alles in Ordnung mit dir?«
    Wie gerne hätte ich jetzt einfach alles erzählt, aber ich schluckte die Sätze schnell hinunter. Mir fiel wieder die Sache mit der Hexe ein und ich wagte einen vorsichtigen Schritt nach vorn.
    »Glaubst du eigentlich an Hexen?« William setzte sich aufrecht hin und schaute mich mit ernstem Gesicht an.
    »Ja, das tue ich.« Mit dieser direkten Antwort hatte ich nicht gerechnet, doch in seinen Augen spiegelte sich plötzlich etwas wider.
    »Wieso glaubst du daran?«
    Er schien kurz zu überlegen, ehe er mir antwortete. »Ich bin mal einer begegnet, aber das ist schon sehr lange her.«
    »Okay. Und weißt du, ob es auch männliche Hexen gibt?«
    »Hexer? Nein. Ich habe jedenfalls noch nie von einem gehört, geschweige denn einen gesehen.«
    Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, war er doch erst siebenundzwanzig Jahre alt, wie er mir gestern erst erzählte. Er war zwar viel gereist, aber seine Antworten schienen ... plötzlich überkam mich ein Gedanke und ich wusste nicht, ob ich ihn gut fand oder nicht. Es hatte die ganze Zeit über keine Anhaltspunkte dafür gegeben, aber ich war mit meinen Fähigkeiten auch noch sehr am Anfang. Ich wollte es auf einen Versuch ankommen lassen, setzte mich aufrecht hin und zeigte ihm meinen Engelsanhänger, den ich nie ablegte.
    »Sieh mal, wie findest du eigentlich meine Kette?«
    Er schaute mich an, blickte dann auf die Kette und nickte.
    »Sieht sehr hübsch aus.« Er lächelte wieder mit diesem charmanten Lächeln und seine dunkelblonden Locken bewegten sich leicht im Frühlingswind.
    »Du kannst sie ruhig anfassen, sie geht nicht so schnell kaputt.« Gespannt schaute ich auf seine Finger und wartete ab, ob er sie berühren konnte. Er tastete sich langsam an die Kette heran und berührte sie ganz zaghaft, aber nichts geschah. Ich war erleichtert. Möglicherweise hatte ich mich doch geirrt. Doch dann hatte ich das Gefühl, dass auch er irgendwie erleichtert zu sein schien, oder irrte ich mich schon wieder?
    »Wieso bist du erleichtert?«
    »Bin ich nicht, ich fasse nur nicht oft die Ketten von hübschen jungen Frauen an.«
    Ich ließ es vorerst dabei gut sein, schwor mir aber, der Sache dennoch mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Wir redeten noch über belanglosen Kram, als das Telefon klingelte. Es war Patrick, der mir mitteilte, dass es nur weibliche Hexen gäbe, was ich ihm ebenfalls bestätigen konnte. Dann legten wir wieder auf, denn er wollte noch weitere Nachforschungen betreiben und ich ließ ihn vorerst.
    »Noch einer mit Interesse an Hexen?«, fragte mich William, als ich zurück nach draußen kam.
    »Ja, ein Freund von mir. Er ist der Meinung, dass eine Hexe zwei Wesen hergezaubert hat und sie nun unter ihrem Bann stehen und alles machen, was sie will.«
    Ich versuchte dies eher beiläufig klingen zu lassen, damit er dem Ganzen keine große Beachtung schenken würde, aber sich dennoch vielleicht verraten würde.
    »Welche Wesen? Weiß man schon, wer die Hexe sein soll?« Er stand auf und stand nur eine Armlänge von mir entfernt. Ich konnte seine unglaublich schönen grünen Augen sehen und hörte seinen Atem, der ganz ruhig ging, obwohl er mir eher aufgeregt

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