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Engpass

Engpass

Titel: Engpass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Diechler
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Schluss haben sie sich Witze erzählt. Elsa hat schließlich kapituliert, weil ihr partout keiner mehr eingefallen ist. Schließlich haben sie gemeinsam eine Flasche Wodka geleert und Ben setzte zu einer schmalzigen Rede an, in der er beteuerte, ihr zu verzeihen, dass sie ihn für diese Nacht als Aufbleibhilfe benutze. Dafür musste sie ihm versprechen, noch mal mit ihm auszugehen. Er gebe nicht auf. Schließlich habe er noch jede Frau bekommen, auf die er scharf gewesen sei. Das sei ja wie beim Wettbewerb, meinte Elsa dazu und prustete ihr Wodka-Lachen hervor. Diesmal werde er sich mit einer Abfuhr zufriedengeben müssen.
    ›Das wollen wir erst mal, hicks, sehen‹, murmelte Ben dazwischen. Sie hätten keinen Zeitpunkt ausgemacht, bis wann es ihm gelingen müsse. Also bestehe Hoffnung, denn sein Charme potenziere sich von Woche zu Woche.
    ›Ich kriege Angst, huch‹, meldete Elsa darauf an und kicherte wie Anna.
    Danach hatten sie Karten gespielt, Doppelkopf. Das hatte so lange gedauert, bis es dem Wirt reichte. Er wolle schließen, er sei müde.
    Als Letztes hatte Ben Kästchen auf den Asphalt gemalt und sie waren über die Vierecke und den Stein gehüpft.
    ›Wir sind total blöde‹, hatte Ben fröhlich attestiert.
    Elsa stimmte zu. ›Richtig, Ben! Wir sind blöd, saublöd, aber es ist irre lustig.‹
    Er hatte sie an sich gezogen und ihre Lippen gestreift, ehe sie was dagegen unternehmen konnte.
    ›Schweinepriester‹, schrie sie ihm entgegen. Und ein verkniffenes Lächeln schickte sie hinterher.

7. Kapitel
    Das Weckerläuten hat Elsa verschlafen. Selig liegt sie im Bett, die Beine angezogen, wie ein unschuldiges Baby. Ganz entspannt wirkt sie zwischen den weißen Laken. Als sie die Augen öffnet und auf den Wecker schaut, ist es aus mit der Ruhe. Verfluchte Scheiße! Sie springt ohne eine Schrecksekunde aus dem Bett und schmeißt dabei das Plumeau hinunter. Dann rast sie ins Bad, steckt sich die Zahnbürste ohne Zahnpasta in den Mund und dreht die Dusche auf, damit das Wasser schon mal warm wird.
    »Anna?«, ruft Elsa viel zu laut, während sie den Kopf aus der Tür streckt. Speichel tropft auf den Boden. Von Anna und Lars keine Antwort. Elsa lässt es gut sein und stellt sich unter die Dusche. Das angenehm warme Wasser rinnt ihr über den Körper. Sie spürt, wie sich ihre Muskeln entspannen. Sie schäumt sich die Haare ein und duscht das Shampoo hinunter, dann dreht sie auf kalt und wird endgültig wach.
    Sie schiebt die Duschwand zur Seite und stellt sich auf die Badematte, die sie vorgestern in einem Baumarkt gekauft hat. Sie hat ein neues Zuhause. Alles wirkt gewöhnlich. Besondere Vorkommnisse scheint es nicht zu geben. Elsa rubbelt sich die Haare trocken. Fönen fällt heute flach. Sie schminkt sich im Eilverfahren, nur Wimperntusche und einen Hauch Lipgloss, dann springt sie in Cordhosen und einen bequemen Pullover, darüber einen Blazer, fertig. In der Küche liegt ein Zettel von Anna. Sie sei mit Lars im Ort, brunchen. Seit wann kann man so früh brunchen, wundert sich Elsa, schiebt den Gedanken jedoch beiseite, weil sie hinausrennt und in den Golf steigt.
    Als der nur leise ruckelnde Laute von sich gibt, weiß sie, dass sie gewaltig zu spät kommen wird.

     
    Der VW-Händler reicht ihr den Schlüssel.
    »Sie haben einen guten Kauf getätigt.« Ihren alten Golf hat Elsa in Zahlung gegeben. In den nächsten Wochen soll er verkauft und der erzielte Betrag gegengerechnet werden. Damit hat sie sich einverstanden erklärt. Degenwald hat schon auf ihrem Handy angerufen. Wo sie bleibe. Es gebe Probleme mit ihrem Wagen, erzählte sie wahrheitsgetreu.
    Jetzt setzt sie sich in das neue Golfmodell in silbermetallic mit Lederausstattung und legt den ersten Gang ein.
    »Servus«, winkt ihr der Händler hinterher.
    Elsa ärgert sich, weil sie zu viel Geld ausgegeben hat. Ledersitze – sie wundert sich über sich selbst. Wieso hat sie dem zugestimmt? Sie passiert die Firmeneinfahrt und fährt auf die Bundesstraße. Nachdem sie ordentlich Gas gegeben hat, wird sie an der nächsten Kreuzung von einer Polizeistreife angehalten. 20 Stundenkilometer zu schnell. Was sie dazu zu sagen habe, fragt der Polizist.
    »Nichts«, entgegnet Elsa.
    Beim Mittagessen muss ihr Degenwald das Geld für ein belegtes Brötchen vorstrecken. Anstatt sich zu wundern, grinst er hinterhältig.
    »Sie in der Bredouille zu wissen, das ist es mir wert. Fühlen Sie sich von mir eingeladen, Frau Kollegin.«
    »Das hätten Sie wohl gern,

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