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Entbrannt

Entbrannt

Titel: Entbrannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Shirvington
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seinen Leuten.
    Mein Magen sackte ab, als ich sah, was meinem Partner angetan wurde.
    Flache Atmung. Schulter definitiv ausgerenkt. Platzwunden über beiden Augen. Gebrochene Nase.
    »S icher kann Violet ihn heilen?«, warf Josephine unschuldig ein. »W ir haben so viel von ihren außergewöhnlichen Heilungsfähigkeiten gehört. Vielleicht würde eine Demonstration dazu beitragen, dass wir ein wenig mehr davon verstehen.«
    Noch ein Grund, weshalb sie Lincoln hatte verprügeln lassen.
    Ich holte tief Luft und bemühte mich, ruhig zu bleiben. »J osephine, du hast meine Eltern weggesperrt. Du hast meinen Partner halb totprügeln lassen. Ich wurde gerade einem unglaublich aufdringlichen Machtkampf unterzogen…« Ich zog meine geschundene Hand hinter meinem Rücken hervor. »U nd meine Hand ist völlig hinüber. Wir sind auf dein Ersuchen hin hierher gekommen. Ich habe vor, zu bleiben und mich an die Regeln des Rates und der Akademie zu halten, während ich hier bin.« Ich warf den übrigen Ratsmitgliedern einen Blick zu. »I ch möchte alles tun, was ich kann, um zu verhindern, was immer Phoenix und Lilith vorhaben. Anstatt hier herumzustehen und irgendwelche Spielchen mit euch zu spielen, würde ich aber im Moment lieber meinen Partner von hier wegbringen, damit ich ausruhen kann, bevor ich ihn heile, was zweifellos eine ziemlich aufreibende Aufgabe werden wird.«
    Alle Blicke huschten zwischen Josephine und mir hin und her. Ich hatte sie gerade auf eine Art und Weise herausgefordert, die sie ziemlich schlecht dastehen ließ und wodurch sie mich nur noch mehr hassen würde, aber ich wollte verdammt sein, wenn ich mich selbst und Lincoln noch weiter ihren Machtspielen unterwerfen würde.
    Josephine legte sich die Hand ans Kinn. »W irst du dich in drei Wochen einer vollständigen Grigori-Prüfung stellen?«
    Ich machte große Augen. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich schwören können, dass in ihrer Stimme ein Hauch von Respekt mitschwang.
    Ganz bestimmt nicht.
    Ich blickte über meine Schulter zu Griffin. Wir hatten darüber diskutiert und wussten, dass das eine Sache war, die ich würde tun müssen– alle Grigori taten das.
    Als ich mich Josephine wieder zuwandte, ließ ich meinen Blick über den gesamten Rat schweifen, womit ich ihm zeigte, dass ich keine Angst hatte, auch wenn mir Griffin davon abgeraten hatte.
    »I n drei Wochen«, stimmte ich zu.
    Dann marschierte ich, ohne auf eine ausdrückliche Erlaubnis zu warten, aus dem Raum, gefolgt von Griffin mit Lincoln in den Armen.
    Herzlich willkommen in New York.

Kapitel Vierzehn
    »E gal was du liebst– es wird dazu führen, dass dein Herz ausgepresst und vielleicht sogar gebrochen wird.«
    C. S. Lewis
    Morgan und Max warteten vor der Tür auf uns.
    »H ey«, sagte Morgan, und dann: »O h, mein Gott!« Sie schlug die Hände vor den Mund, als sie Lincolns Zustand sah. »I st er…?«
    »E s geht ihm gut«, fuhr ich sie an. »W o können wir ihn hinbringen?«
    »F olgt uns«, sagte Max, der sich schon in Bewegung gesetzt hatte.
    Wir stürmten durch die Flure. Max und ich machten den Weg frei– die Leute waren klug genug, schnell beiseite zu gehen.
    »S eth?«, fragte Max.
    »J a.«
    Er pfiff durch die Zähne. »O h Mann, er hatte keine Chance. Niemand hat Seth auch nur einen Schlag versetzt und lang genug überlebt, um hinterher davon zu erzählen.«
    »N un, einer hat es jetzt geschafft«, sagte ich. Ich verlangsamte meine Schritte nicht, auch wenn sich mein Zorn auf den Rat und insbesondere auf Josephine weiterhin steigerte. »W ohin?«
    Max zeigte nach rechts. »K rankenstation oder sein Zimmer?«
    »S ein Zimmer«, sagten Griffin und ich gleichzeitig.
    »G ut, hier lang. Wir müssen den Fußgängerweg benutzen.«
    Ich ging mit Max voraus, blieb aber abrupt stehen, als wir am Ende des Flurs anlangten. Wir standen vor einer Lücke in der Wand, einer riesigen Öffnung im Gebäude.
    »B oah!«, sagte ich und schaute über den Rand. Wir waren mehr als hundert Stockwerke über dem Boden. Nur ein Schritt und ich würde fallen, und ich konnte mir nicht vorstellen, dass es die Art von Sturz wäre, die einen direkt ins Engelreich bringt.
    »W as soll die Verzögerung?«, rief Griffin von hinten.
    »V iolet ist am Fußgängerweg!«, rief Max zurück.
    »B eeilt euch, um Himmels willen!«, schrie Griffin.
    »W as muss ich tun? Wohin gehen wir?« Ich blickte zwischen Max und dem Abgrund vor mir hin und her.
    Max verdrehte die Augen, schob mich zur Seite und

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