Entbrannt
sie vollkommen geheilt war.
Sofort unterbrach ich die Verbindung zwischen uns, weil ich keine zusätzliche Energie verschwenden wollte.
»D u solltest dich eine Weile ausruhen«, sagte Lincoln, seine Augen beobachteten mich mit derselben tiefen Konzentration. Mein Herzschlag beschleunigte sich.
Um dies zu verbergen, machte ich schmale Augen. »W ürdest du bitte aufhören, mich herumzukommandieren?«
»I ch kann warten, bis du dich ausgeruht hast. Ich fühle mich besser. Es ist nur noch meine Schulter übrig. Ich möchte nicht, dass du zu viel machst.«
Ich ignorierte ihn und fing stattdessen an, seinen Arm vorzubereiten, aber er hatte einen schlechten Winkel. Seine Schulter war so ausgekugelt, dass man großen Druck aufwenden musste, um sie wieder einzurenken. Das war kein großes Problem, ich war ja stark genug, aber der Winkel musste stimmen.
»D u willst nur nicht, dass ich deinen Arm wieder in die richtige Position zerre.«
Ich wusste, dass das nicht stimmte, aber er gab es auf, mir zu widersprechen.
»T u es einfach«, sagte er.
Ich klimperte mit den Wimpern, um ihn am Reden zu halten und ihn abzulenken. »O h, Linc, du bist so tapfer.«
Er versuchte, die Augen zu verdrehen, doch eigentlich konzentrierte er sich auf die bevorstehende Einrenkung des Gelenks. Grigori hin oder her– es würde wehtun.
Ich zog die Kissen unter seinem Kopf hervor, sodass er flach dalag. Er tat so, als würde ihm das nichts ausmachen, aber die Muskeln in seinem Hals traten hervor und verrieten ihn. Ich setzte mich rittlings auf ihn, um die beste Position zu finden, bereit, seine Schulter zurück an ihren Platz zu schieben. Plötzlich wandte Lincoln seine Aufmerksamkeit wieder mir zu. Ich kaute auf meiner Unterlippe herum– und an einer Idee.
»B ereit?«, fragte ich.
Oh, Shit, was denke ich mir eigentlich dabei?
Er knirschte mit den Zähnen. »T u es.«
Pfeif drauf.
»M ach die Augen zu!«, befahl ich.
Überraschenderweise tat er es. Ohne auch nur einen Augenblick darüber nachzudenken beugte ich mich vor und presste meine Lippen auf seine.
Lincolns Körper zuckte bei der Berührung zusammen, aber nur ein paar Sekunden später war der Schock wieder verflogen, und er erwiderte meinen Kuss. All die Gefühle, die sich aufgebaut hatten, als ich ihn heilte, wurden freigesetzt. Tief aus seiner Kehle drang ein Laut, und ich nahm ihn als Zeichen zum Einsatz.
Hart und schnell stieß ich meine Hand nach unten. Seine Schulter sprang direkt zurück an ihren Platz. Sein Körper zuckte vor Schmerz und ich ließ meine Kraft in ihn strömen. Meine Stärke heilte ihn schnell.
Lincolns Lippen blieben auf meinen, selbst als er sich vor Schmerzen anspannte. Innerhalb von Sekunden hatte sich sein Kuss verwandelt– von Überraschung zu Schmerz zu Erleichterung und dann… zu etwas anderem, viel Intensiverem.
Ja, mein Plan hatte einen wesentlichen Fehler, denn so verzweifelt wie er mich küsste, küsste ich ihn zurück. Seine Arme, die jetzt beide wieder voll funktionstüchtig waren, zogen mich zu ihm hinunter, und es gelang ihm uns irgendwie so umzudrehen, dass ich unter ihm lag.
Meine Hände fanden ihren Weg an seinem nackten Rücken hinauf und nach vorne auf seine Brust. Lincoln gab wieder einen Laut von sich, und etwas in meinem Inneren schob mich vorwärts und forderte, mir alles zu nehmen. Als seine Hände anfingen, mein Oberteil hochzuschieben, spürte ich, wie ich mich verlagerte und es mir über den Kopf riss.
Denk nach, Vi. Denk nach.
Geht nicht.
Lincolns Lippen waren an meinem Hals, seine Hände wanderten an meinen Seiten nach oben. Alles an ihm umgab mich. Seine Wärme erinnerte mich an Sonnentage und sickerte in mich, entzündete mein Verlangen. Genau hier wollte ich sein, genau das wollte ich tun. Körper, Seele und Geist. Ich fuhr ihm mit den Fingern durch das Haar und er tat das Gleiche bei mir.
Sein Körper fing an zu beben.
Nein.
Ich wusste, was er gerade tat.
Ich konnte seine Kraft spüren, der charakteristische Honiggeschmack begann zu flackern, während die gefühlte Sonne verblasste. Er zog wieder die Mauern zwischen uns hoch.
Aber meine Mauern waren nicht oben. Meine waren ganz unten und meine Seele hungerte qualvoll.
»N ein«, hörte ich mich sagen. »N ein!«, knurrte ich. Es war mir gleichgültig.
Ich zog sein Gesicht zu mir herauf und küsste ihn. Er erwiderte meinen Kuss und seine Kraft schrumpfte, aber er bebte weiter, versuchte weiterhin, Mauern zwischen uns zu bauen, die dort nicht
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