Entflammt von deiner Liebe: Roman (German Edition)
gemacht.
Lady Nash sprach noch immer über Mrs. Hayden-Worths Freunde. »Natürlich habe ich Jenny gesagt, dass es wünschenswert ist, Freunde zu haben«, sagte sie jetzt, »doch einige von ihnen sind, wie ich fürchte, ein wenig unpassend. Sie geben schrecklich viel Geld für ihre Kleider und für überflüssige Vergnügungen aus.«
»Oh, ich bin sicher, irgendwann versiegt der Geldstrom für jeden«, bemerkte Lady Phaedra. »Sogar für reiche amerikanische Industrielle.«
»Aber nicht für Jennys Papa«, wandte ihre Schwester ein. »Er verwöhnt sie schamlos.«
Lady Nash tadelte ihre Töchter dafür, dass sie klatschten, und nahm das Thema ihrer Geburtstagsfeier wieder auf. Lady Phaedra sah sich vier oder fünf weitere Male genötigt, die Rede auf das Wetter und die Regenwarnung zu bringen, bis der Tee schließlich getrunken war.
»Ach, herrje!«, sagte Lady Nash, als sie sich erhoben. »Nash und Tony sind noch immer nicht zurückgekommen, nicht wahr?«
»Doch, Mama, sie sind inmitten deiner Ausführungen über die Menüfolgen für die Dinners der kommenden fünf Tage hereingekommen«, sagte Lady Phaedra trocken. »Du hast es nur nicht bemerkt.«
»Oh, du Göre!« Lady Nash runzelte missbilligend die Stirn. »Das sind sie nicht – oh! Das Menü!«
»Was ist damit?«, fragte Lady Phaedra.
»Ich habe vergessen, der Köchin zu sagen, dass wir Spargel möchten und nicht den Rosenkohl!« Lady Nash hatte dramatisch die Hand an die Stirn gelegt. »Nash hasst Rosenkohl. Er wird mir ganz gewiss niemals vergeben.«
»O Gott, von nun an werden wir auf der Straße leben müssen«, sagte Phoebe. »Phae, zieh dein Zigeunerkleid an und hol dein Tamburin. Wir werden ins Dorf gehen, um dort für unser Abendbrot zu singen.«
Phaedra legte ihrer Mutter die Hand auf die Schulter. »Mama, geh einfach in die Küche und sag der Köchin, dass sie den Rosenkohl bis Sonnabend zurücklegen soll. Rosenkohl hält sich sehr gut, und bei deinem Geburtstagsessen werden wir eine so große Auswahl an Gerichten haben, dass Nash ihn gar nicht bemerken wird.«
Lady Nash nickte heftig. »Ja, ganz genau, ganz genau«, sagte sie. »Meine liebe Miss Neville, würdet Ihr mich entschuldigen? Phaedra wird Euch zu Eurem Zimmer begleiten. Ich werde jetzt in die Küche hinuntergehen.«
Sie trennten sich am Fuß der breiten Treppe, Lady Phaedra blieb an Xanthias Seite.
»Nun, das war interessant«, sagte Xanthia, während sie die Stufen hinaufgingen.
Lady Phaedra lachte. »Das ist es immer«, sagte sie. »Mama ist sehr lieb, aber sie hört niemals auf zu reden.«
»Ich finde sie sehr liebenswürdig«, sagte Xanthia. »Aber ich habe noch eine brennende Frage.«
Lady Phaedra sah sie auffordernd an. »Ja?«
»Welche Farbe hat die Rose wirklich? Die Celsiana , meine ich.«
Die junge Lady grinste. »Oh, die Rose!«, sagte sie. »Wenn ich die beeindruckenden botanischen Kenntnisse Eures Bruders einmal außer Betracht lasse, so fürchte ich, dass die Damascena celsiana blassrosa blüht.«
Xanthia lachte und hakte sich bei Lady Phaedra unter. »Meine Liebe, Ihr seid grausam«, sagte sie. »Ich denke, Ihr habt den gleichen schwarzen Humor wie Euer Bruder.«
»Nun, wenn Ihr das sagt«, entgegnete Phaedra zweideutig. »Ein scharfer Verstand ist eine gefährliche Waffe.«
Als sie Xanthias Suite erreichten, lachten sie wie alte Freundinnen. Phaedra ging geradewegs zu der Tür, die in Xanthias Schlafzimmer führte, und öffnete sie. »Uh!«, rief sie und wich entsetzt zurück. »Der Geruch muss Euch ja verrückt machen!«
Xanthia folgte ihr in das Zimmer und sog die Luft ein. Der moschusartige Geruch, der bei Xanthias Ankunft kaum wahrnehmbar gewesen war, hatte sich in der Tat verstärkt. Die Sonne des späten Nachmittags schien jetzt durch die lange Fensterfront und erwärmte die Luft. Phaedra nieste heftig und ging zu den Fenstern.
»Ich fühle mich durch den Geruch nicht sehr gestört«, versicherte Xanthia ihr.
Phaedra stimmte ihr offensichtlich nicht zu, denn sie war schon dabei, die Schiebefenster zu öffnen. »Ich kann ihn nicht ertragen.«
Xanthia half ihr. »Was ist das für ein Geruch?«
»Muskatblüte«, erwiderte Phaedra, während sie das Fenster rumpelnd hochschob. »Und eine Art von Moschus.«
»Das ist sehr ungewöhnlich«, bemerkte Xanthia.
Phaedra schaute sich im Zimmer um, als wittere sie Ungeziefer. Sie ging auf den schweren Mahagoni-Schrank zu, öffnete beide Türen und schob Xanthias Kleider zur Seite. »Entschuldigt meine
Weitere Kostenlose Bücher