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Erebos

Erebos

Titel: Erebos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Poznanski
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Nervenzusammenbruch.«
    »Weißt du weswegen?«
    »Nicht genau. Sie hat etwas in ihrem Englischbuch gefunden und ist erschrocken. Was es war, konnte ich nicht sehen.«
    Die Antwort scheint den Boten zufriedenzustellen.
    »Was gab es noch?«
    Tja, was?
    »Ich habe Dan Smythe dabei beobachtet, wie er heimlich Fotos geschossen hat. Von etwas auf dem Parkplatz.«
    »Gut. Was noch?«
    Sarius denkt nach. Was soll er weiter erzählen?
    »Berichte mir von Eric Wu. Oder von Jamie Cox«, hilft ihm der Bote auf die Sprünge.
    Er weiß schon alles, begreift Sarius. Und er prüft mich.
    »Sie haben miteinander gesprochen.«
    »Worüber?«
    »Keine Ahnung.«
    »Wie schade.«
    Mit einer geschmeidigen Bewegung erhebt der Bote sich von seinem Stuhl. In der winzigen Stube wirkt er übermenschlich groß. An der Tür dreht er sich noch einmal um, als wäre ihm gerade etwas eingefallen.
    »Ich mache mir Sorgen«, sagt er. »Erebos hat Feinde und sie werden stärker. Einige davon kennst du, nicht wahr?«
    In Sarius’ Kopf stürzen die Gedanken durcheinander. Er wird nicht über Emily und Jamie reden, auf gar keinen Fall. Vielleicht über Eric? Nein, besser doch nicht. Aber sagen sollte er etwas, schleunigst, der Bote wirkt ungeduldig.
    »Ich glaube, Mr Watson hält nichts von Erebos. Obwohl er bestimmt nicht viel darüber weiß, aber er versucht, die Leute auszufragen.«
    »Ein wertvoller Hinweis. Danke.«
    Das Lächeln des Boten ist beinahe warm.
    »Nun beeile dich. Wer mir eine Feder des goldenen Falken bringt, wird reich belohnt.«
    »Welcher goldene Falke?«, will Sarius wissen, doch der Bote hat ihm den Rücken zugewandt und verlässt ohne ein weiteres Wort den Raum.
     
    Sarius fragt sich durch. Beim Bäcker erfährt er, dass er sich südlich wenden und vor den Schafen in Acht nehmen soll. Der erste Fehler in dieser Welt, denkt Sarius. Schafe!
    Eine Bettlerin, der er ein Goldstück schenkt, verrät ihm, dass er nach einer rosafarbenen Hecke Ausschau halten soll. Es ist mühsam und langwierig, doch nach etwas mehr als einer Stunde hat Sarius endlich genug Informationen gesammelt, um sich auf den – hoffentlich richtigen – Weg zu machen. Prompt wird er unterbrochen, wie immer ist es die Außenwelt, die stört.
    Sein Handy.
    Jamie.
    Sarius ignoriert es. Er hat zu tun, er muss aus der Stadt raus. Hoffentlich ist sein Schwert stabil genug, um gegen einen goldenen Falken standzuhalten.
    Eine weitere Stunde später ist er klüger. Er ist in die Richtung gelaufen, die der Torwächter an der Stadtmauer ihm gezeigt hat. Nach Süden. Er läuft und läuft, findet aber weder Schafe noch einen Falken. Dafür findet der Falke ihn. Überraschend und ohne Vorwarnung stürzt sich ein enormer goldgleißender Vogel vom Himmel, leuchtend wie ein Meteorit. Sarius geht in Deckung, aber er hat keine Chance. Er steht mitten auf dem offenen Feld und der Falke packt ihn mit seinen Klauen, hebt ihn ein Stück in die Luft und lässt ihn fallen. Der größte Teil seines Gürtels wird grau, wird schwarz.
    Wegkriechen, schnell, bevor es zu spät ist. Die schrillen Raubvogelschreie und das quälende Kreischen, das seine Verletzungen verursachen, vermengen sich. Sarius beißt die Zähne zusammen – er hat noch Heiltrank, er muss nur an sein Inventar kommen, bevor der Falke ihn ein zweites Mal erwischt.
    Doch sein Gegner lässt ihm keine Zeit, er ist hoch in den Himmel gekreist wie ein gleißender Drachen und macht sich nun wieder zum Sturzflug bereit. Sarius zieht sein Schwert, er sieht den Falken auf sich zurasen, blendend hell. Eine weitere schwere Verletzung wird er nicht überstehen.
    Der Aufprall ist hart und metallisch, der Verletzungston wird unerträglich, ist aber immerhin noch da, das ist gut, das bedeutet Leben. Doch nun macht der Falke sich zum dritten Angriff bereit, der der letzte sein wird. Ein Mückenstich würde reichen, um Sarius in seinem jetzigen Zustand zu töten.
    Nein, bitte, bitte nicht. Hektisch reißt er sein Inventar auf – da ist der Heiltrank, schnell, der Vogel steigt noch, vielleicht ist genug Zeit, schnell …
    Doch der Trank wirkt nur langsam. Stück für Stück kehrt die Farbe zurück, der Ton wird langsam, langsam leiser. Währenddessen hat der Falke wieder ausreichend an Höhe gewonnen und bringt sich in Position. Obwohl es sinnlos ist, versucht Sarius, auf den nächsten Baum zuzukriechen, während der Falke auf ihn zustürzt und einen immer größeren Teil seines Gesichtsfeldes einnimmt.
    »Soll ich ihn aufhalten?«
    Der

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