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Erinnerung Des Herzens

Erinnerung Des Herzens

Titel: Erinnerung Des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sollte - ernstzunehmenden Zweifel hervorrufen, sondern auch in der Öffentlichkeit. Jetzt, wo mir klar geworden ist, dass Sie und Julia eine persönliche Beziehung miteinander verbindet ...«
    »Tatsächlich?« Mit einem grimmigen Lächeln setzte sich Paul auf die Lehne eines Sessels. »Ich will es gern für Sie buchstabieren, Herr Verteidiger. Julia und Brandon gehören jetzt zu mir. Nichts würde mir mehr Vergnügen bereiten, als Ihnen jeden einzelnen Knochen im Leib zu brechen für das, was Sie Julia angetan haben. Aber wenn Sie tatsächlich so gut sind, wie man mir gesagt hat, wenn Sie ihr wirklich helfen können, dann bin ich bereit, alles zu tun, was Sie wollen.«
    Lincoln legte seinen Füllfederhalter hin. »Dann sollten wir als erstes vergessen, was zwischen mir und Julia vor mehr als zehn Jahren gewesen ist.«
    »Das ist und bleibt die einzige Ausnahme«, erwiderte Paul und lächelte. »Machen Sie einen anderen Vorschlag.«
    Lincoln hatte Männer, die von ihm »überführt« worden waren, schon freundlicher lächeln sehen. »Ihre persönlichen Gefühle mir gegenüber verletzen Julia nur unnötig.«
    »Nein. Nichts wird sie jemals wieder verletzen. Auch Sie nicht. Wenn ich anderer Ansicht gewesen wäre, hätte ich Sie nicht ins Haus gelassen.« Ohne den Blick von Lincoln abzuwenden, zog er eine Zigarre heraus. »Ich habe schon früher mit Abschaum zu tun gehabt.«
    »Paul.« Julia kam ruhig die Treppe herunter. »Das hilft uns nichts.«
    »Es hilft immer, wenn man die Dinge beim Namen nennt, Julia«, erwiderte er. »Hathoway weiß, dass ich ihn nicht nur aus tiefstem Herzen verabscheue, sondern ihn auch mit allen Kräften unterstützen werde.«
    »Ich bin hergekommen, um zu helfen, nicht um für einen Fehler verurteilt zu werden, den ich vor mehr als zehn Jahren begangen habe.«
    »Sei vorsichtig, Lincoln.« Julia ging einmal um ihn herum. »Dieser Fehler schläft da oben. Ich nehme deine Hilfe nicht nur meinetwegen an, sondern auch seinetwegen. Er ist ohne Vater aufgewachsen. Ich kann es nicht ertragen, auch nur daran zu denken, dass er auch mich noch verlieren könnte.«
    Nur eine leichte Röte, die ihm in die Wangen stieg, zeigte, dass sie ihn getroffen hatte. »Wenn wir alle unsere persönlichen Gefühle heraushalten können, haben wir eine viel bessere Chance zu erreichen, dass genau das nicht passiert.« Zufrieden, dass die Angelegenheit damit erledigt war, ging er auf ein anderes Thema über. »Sie kannten beide die Tote, sind vertraut mit ihren Angestellten, Freunden und Feinden. Es könnte sehr wichtig sein, dass Sie mir alles, was Sie wissen, über diejenigen, die ihr irgendwie nahestanden, erzählen. Über jeden, der von ihrem Tod hätte profitieren können, finanziell oder gefühlsmäßig.«
    »Außer mir?« fragte Julia.
    »Vielleicht könnten wir mit dir und Mr. Winthrop anfangen. Nur, um einen kurzen Überblick zu gewinnen. Ich habe eine Suite im Beverly Hills Hotel gemietet, wo ich arbeiten werde. Meyers, Cortney und Lowe haben mir freundlicherweise zwei ihrer Angestellten zur Verfügung gestellt, und meine eigene Sekretärin fliegt morgen her.« Er warf einen Blick auf die Uhr, die bereits auf die Zeit an der Westküste umgestellt worden war, und runzelte die Stirn. »Mehr ins einzelne gehende Interviews werden natürlich folgen. Am Montag werde ich als erstes eine Petition betreffs eines Aufschubs der Anklage einreichen.«
    »Nein.« Fröstelnd rieb Julia sich die Arme. »Es tut mir leid, Lincoln, aber ich kann den Gedanken nicht ertragen, die Sache in die Länge zu ziehen.«
    »Julia, ich brauche Zeit, um deine Verteidigung hieb- und stichfest aufzubauen. Wenn wir Glück haben, braucht es dann gar nicht mehr zu einem Prozess zu kommen.«
    »Ich will dir keine Schwierigkeiten machen, aber ich muss das endlich hinter mich bringen. Ein Aufschub gibt den Medien doch nur mehr Zeit, die Sache hochzuspielen. Brandon ist alt genug, um Zeitungen zu lesen, die Nachrichten im Fernsehen anzuschauen. Und ich ... Um ehrlich zu sein, ich ertrage dieses Warten nicht länger.«
    »Gut, wir haben ja noch das Wochenende vor uns, um darüber nachzudenken. Jetzt erzähl mir erst einmal von Eve Benedict.«
    Als Lincoln sich verabschiedete, war es fast zwei Uhr nachts. Paul hatte einen widerwilligen Respekt vor seiner Gründlichkeit entwickelt. Nach wie vor fand er die penible Arbeitsweise des Anwalts irritierend. Lincoln nahm immer ein neues Blatt Papier, sobald ein winziger neuer Fakt auftauchte. Er aß das

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