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Erste Male

Erste Male

Titel: Erste Male Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan McCafferty
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niemandem sonst so viel Zeit verbracht wie mit Puffy, da lag das doch nahe.«
    Wieder eine Pause. Wieder ein Lungenzug Nikotin, Teer, Tabak. Der vorpubertäre Junge von der Promenade fiel mir wieder ein. Total auf Tabak.
    »Außerdem habe ich mir Mädchen gesucht, mit denen ich Sex haben konnte.«
    Das sagte er so nebenbei. Mädchen gesucht, mit denen ich Sex haben konnte . Keine große Sache. War es aber, denn über so was Persönliches hatten wir bisher noch nicht gesprochen. Er nahm wieder einen langen Zug, bestimmt, damit ich mir in allen erregenden Einzelheiten vorstellen konnte, wie er Sex hatte. Ich musste den Eindruck erwecken, dass mich sein Gerede nicht verrückt machte.
    »Sex und Drogen sind also eine Art zu leben?«
    »Genau«, sagte er. »Geht es nicht genau darum, wenn man jung ist? Die Jugend ist doch die wichtigste Zeit zum Experimentieren und Ausprobieren. Und ich habe beschlossen, bis zum Exzess zu experimentieren und zu probieren.«
    »Das ist so … jackass -ig«, sagte ich.
    »Klar ist das jackass -ig. Aber deshalb hat es ja auch solchen Spaß gemacht.«
    Solche Sprüche machten mich echt sauer. Wie konnte er so gleichgültig und selbstzerstörerisch daherquatschen? Und das, wo einer seiner besten Freunde daran gestorben war. Ganz zu schweigen von den Folgen: dass mir nämlich meine beste Freundin genommen worden war. Aber ich wollte ihn nicht direkt mit Heaths Tod konfrontieren. Wenn er was zu beichten hatte, dann sollte er das von allein tun.
    »Wenn das solchen Spaß macht, wieso machst du’s dann nicht mehr? Wieso zeigst du den Leuten in Middlebury nicht einfach den Finger und machst weiter wie vorher?«
    »Weil ich damit durch bin«, antwortete er. »So ziemlich das Einzige, was ich noch nicht probiert habe, ist total diszipliniert zu sein.«
    Na klar. Nach seinen Experimenten mit Teenie-Band-T-Shirts letztes Jahr muss ihm klar geworden sein, dass die Verwandlung in einen vorbildlichen Spitzenschüler der beste Weg war, alle total durcheinanderzubringen.
    »Und außerdem habe ich andere Beschäftigungen gefunden«, schob er nach.
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel auf der Gitarre Nirvana -Songs zu spielen, Tagebuch zu schreiben, mit den alten Knackern zu quatschen. Außerdem helfe ich Len mit meiner Erfahrung, bei Mädchen zu landen. Und ich habe meine allererste absolut sexfreie Beziehung zu einem weiblichen Wesen.«
    »Moment mal«, sagte ich, wieder völlig verwirrt. »Heißt das, du hast mit Mia keinen Sex?«
    Marcus lachte lauter, als ich je irgendwen lachen gehört habe. In Stereo und Dolby Surround. So ein Lachen, bei dem einem die ganze Luft aus dem Bauch gedrückt wird und man nach Sauerstoff japst. So ein Lachen, von dem man einen dauerhaften Hirnschaden kriegen kann – den ich schonhaben musste, sonst hätte ich diese dämliche Frage nicht gestellt.
    »Du bist so witzig«, sagte er. »Gute Nacht, Cuz.«
    Marcus findet mich absolut sexfrei. Keinerlei Spannungen, die unser Verhältnis irgendwie komplizieren könnten. Da müsste ich eigentlich erleichtert sein. Oder?
    FÜNFZEHNTER
    Heute ist mein zweiter Leitartikel erschienen: » Homecoming King und Homecoming Queen : Demokratie für Dummköpfe«. Die Reaktionen waren wie erwartet: Die Leute, die mich vorher schon gehasst haben, hassen mich immer noch. Und die mich nicht gehasst haben, tun es immer noch nicht, sondern dankten mir für meine hellsichtigen Beobachtungen.
    »Den Schülern ist die Homecoming-Kür wichtiger als der Präsidentschaftswahlkampf«, sagte ich. »Man sollte dieses ganze Homecoming-Hofzeremoniell abschaffen, weil beliebte Menschen dadurch Macht und Prestige gewinnen, die ihnen total zu Kopf steigen.«
    »Ich nehme also an, dass du den Homecoming-Ball boykottieren wirst«, sagte er.
    »Natürlich boykottiere ich ihn.« Mein moralischer Kreuzzug half mir, die Tatsache zu ignorieren, dass mich niemand gefragt hatte.
    »Schade.«
    »Wieso schade?«
    »Wrmhttum zfuhmt nghnknnun«, nuschelte er mit der Hand vorm Mund.
    »Ich glaube, mein Ohr ist verstopft«, sagte ich. »Könntest du das wiederholen?«
    »Wir hätten zu viert hingehen können«, sagte er.
    »Du gehst zum Homecoming-Ball?«
    »Ja«, antwortete er.
    » Du gehst zum Homecoming-Ball.«
    »Ja.«
    »Du, Marcus Flutie, gehst zum Homecoming-Ball.«
    »Ich glaube, diese Tatsache haben wir jetzt angemessen gewürdigt.«
    » Willst du zum Homecoming-Ball?«
    »Ich könnte auch ohne leben«, sagte er, »aber Mia will unbedingt hin.«
    Man kann sehr leicht

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