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Es begann in einer Winternacht

Es begann in einer Winternacht

Titel: Es begann in einer Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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durch den Raum schritt. „Er hat ihr vermutlich Gewalt angetan. Sie bedroht. Sie vielleicht sogar geschlagen …“
    „Nein, nein“, hatte Westcliff sie beruhigt und ihren starren Körper in seine Arme geschlossen. „Nach allem, was Daisy und Annabelle erzählt haben, hatte sie mehr als genug Gelegenheit, ihnen zu sagen, falls er sie misshandelt haben sollte. Aber das hat sie nicht. Wenn es dich beruhigt, werde ich in den Club gehen und ihr anbieten, dass sie zu uns kommen kann. Sie kann mit uns in Hampshire bleiben, wenn sie das gerne möchte.“
    „Für wie lange?“, hatte Lillian gemurmelt und sich tiefer in seine Umarmung geschmiegt.
    „Für immer natürlich.“
    „Oh, Marcus …“ Ihre braunen Augen glänzten mit plötzlichen Tränen. „Das würdest du für mich tun?“
    „Alles, Liebste“, hatte er sanft zu ihr gesagt. „Alles, was dich glücklich macht.“
    Und so war Westcliff heute Abend zu Jenner’s gekommen, um sicherzustellen, dass Evangeline nicht gegen ihren Willen gefangen gehalten wurde. Entgegen allen Erwartungen hatte er eine Frau vorgefunden, die begierig war zu bleiben und die St. Vincent offensichtlich Zuneigimg entgegenbrachte.
    Was St. Vincent betraf, der immer so unnahbar und gleichmütig gewesen war … es war schwer zu glauben, dass der Mann, der Frauen mit so beiläufiger Grausamkeit behandelt hatte, derselbe war, der eben sein Leben riskiert hatte. Eine Entschuldigung von einem Mann zu erhalten, der in seinem ganzen Leben noch nie Reue wegen irgendeiner Tat geäußert hatte, und ihn dann praktisch um Schutz für seine Frau betteln zu hören, ließ nur einen einzigen unausweichlichen Schluss zu. St. Vincent hatte gegen alle Wahrscheinlichkeit gelernt, jemand anderen mehr zu lieben als sich selbst.
    Die Situation war außergewöhnlich. Wie jemand wie Evangeline Jenner so eine Veränderung in St. Vincent, dem weltlichsten aller Männer, hatte hervorrufen können, war schwer zu begreifen. Doch Westcliff hatte gelernt, dass die Geheimnisse der Liebe nicht immer mit Logik erklärt werden konnten. Manchmal wurden die Brüche in zwei verschiedenen Seelen genau zu den Puzzleteilen, die sich nahtlos zu einem Ganzen ineinanderfügten.
    „Mylady …“, sagte er sanft.
    „Evie“, sagte sie, während sie noch immer die Hand ihres Mannes gegen ihr Gesicht hielt.
    „Evie. Ich muss es einfach fragen … Warum sind Sie ausgerechnet an St. Vincent herangetreten, um ihm die Ehe vorzuschlagen?“
    Evie senkte St. Vincents Hand vorsichtig und lächelte reuevoll. „Ich suchte eine Möglichkeit, meiner Familie zu entkommen, legal und dauerhaft. Eine Ehe war die einzige Lösung. Und wie Sie ohne Zweifel wissen, standen die Männer in Hampshire nicht gerade Schlange, um sich um meine Hand zu bewerben. Als ich erfuhr, was St. Vincent Lillian angetan hatte, war ich entsetzt… aber mir kam auch der Gedanke … dass er die einzige Person war, die ich kannte, die genauso verzweifelt zu sein schien wie ich selbst. Verzweifelt genug, allem zuzustimmen.“
    „War es auch Teil Ihres Plans, dass er den Club Ihres Vaters führen sollte?“
    „Nein, das hat er zu meiner großen Überraschung selbst entschieden. Tatsächlich hat er mich wieder und wieder überrascht, seit wir geheiratet haben.“
    „Wie das?“
    „Er hat alles nur Menschenmögliche getan, um sich um mich zu kümmern – während er die ganze Zeit sein Desinteresse verkündet hat.“ Sie blickte in das Gesicht ihres bewusstlosen Ehemanns. „Er ist nicht herzlos, auch wenn er das gerne vorgibt.“
    „Nein“, stimmte ihr Westcliff zu. „Er ist nicht herzlos – auch wenn ich da bis heute Abend meine Zweifel hatte.“

18. KAPITEL
    Selbst wenn Cam und Westcliff so vorsichtig wie möglich waren, war der Transport ins obere Stockwerk doch sehr anstrengend für Sebastian. Evie folgte ihnen auf dem Fuße, voller Angst und Besorgnis, als sie die Totenblässe ihres Ehemanns sah. Cam war offensichtlich ernsthaft erschüttert, obwohl er seine Gefühle streng unter Kontrolle hielt, während er sich auf das konzentrierte, was getan werden musste.
    „Ich weiß nicht, wie er hereingekommen ist“, murmelte er. Evie wurde klar, dass er von Bullard sprach. „Ich kenne alle Wege, die in den Club hinein- und hinausführen. Ich dachte, ich hätte alles gesichert …“
    „Es ist nicht deine Schuld, Cam“, sagte Evie ruhig.
    „Jemand muss ihn hereingelassen haben, auch wenn ich den Angestellten gesagt habe …“
    „Es ist nicht

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