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Es muß nicht immer Kaviar sein

Es muß nicht immer Kaviar sein

Titel: Es muß nicht immer Kaviar sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Mario Simmel
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Wein. – Man stecke das Fleisch abwechselnd mit Speckscheiben auf Grillspießchen, röste sie auf dem Grill oder im Bratofenrost, aber so, daß sie innen noch leicht rosafarben bleiben.
    Risotto:
Man lasse eine große, feingeschnittene Zwiebel in einer Kasserolle in Butter oder Olivenöl weich und hellgelb dünsten, schütte trockenen Reis dazu, lasse ihn unter ständigem Rühren etwa zehn Minuten leicht mitrösten, wobei er keinesfalls braun werden darf. – Man gieße dann die anderthalbfache Menge kochendes Wasser auf den Reis, salze ihn leicht und lasse ihn im fest verschlossenen Topf auf einer Asbestplatte über schwächster Flamme dreißig Minuten ziehen.
    Gebratene Bananen:
Man nehme reife, aber nicht zu weiche, geschälte Bananen, brate sie rasch rundherum in brauner Butter, gebe etwas flüssig gemachten, mit einem Schuß Rum verrührten Honig in die Pfanne, drehe die Bananen unter Begießen ein paarmal vorsichtig darin herum und serviere sie sofort auf vorgewärmten Tellern, mit geriebenen Mandeln oder Pistazien bestreut.
    »Keinen Schritt.«
    »Mist«, sagte Mr. Ackroyd. »Verschiedene Anzeichen sprechen dafür, daß Goldfuß unmittelbar vor der Flucht steht. Wir wissen nicht, wohin er abhauen wird. Australien. Asien. Afrika. Europa.«
    »Die Grenzen bewachen. Flugplätze. Häfen. Und so weiter.«
    »Wie wollen Sie das machen? So viele Beamte gibt es einfach nicht. Goldfuß wird selbstverständlich mit einem absolut echten falschen Paß reisen.« Ein »echter« falscher Paß, das wußte Thomas seit langem, war ein solcher, der auch einer Überprüfung in den Behördenregistern standhielt.
    »Glauben Sie, daß er sich lauter echte falsche Papiere verschafft hat?«
    »Das weiß ich nicht. In der Eile wohl kaum. Aber sicherlich einen Paß. Und der Paß genügt. Wenn nicht ein Wunder geschieht, geht uns der Mann durch die Lappen.«
    Thomas seufzte tief. Und zu allem noch diese feine Mitarbeiterin Miß Faber, dachte er erbittert. Na, der werde ich aber was erzählen!
    9
    »Wissen Sie, was Sie verdienen? Prügel verdienen Sie!« schrie Thomas. Schwer atmend stand er an diesem Abend in Pamelas kleiner Wohnung vor der Besitzerin, die einen schwarzen Morgenrock und offenbar wenig darunter trug. »Was fällt Ihnen ein, zu ›Roganow‹ zu kommen?«
    »Ich werde wohl noch das Recht haben, zu ›Roganow‹ zu gehen.«
    »Aber nicht, wenn ich dort bin!«
    »Das habe ich nicht gewußt!« schrie sie a tempo.
    A tempo schrie er zurück: »Das haben Sie sehr wohl gewußt!«
    »Also schön, ich hab’s gewußt!«
    »Und warum sind Sie dann gekommen?«
    »Weil ich mal Ihre Dunja sehen wollte, dieses süße Täubchen!«
    Ihm fiel der Kiefer herunter. »Und deshalb gefährden Sie alles – die ganze Aktion?«
    »Schreien Sie mich nicht an! Sie müssen
ja fürchterlich
verliebt sein in die Dame!«
    »Halten Sie den Mund, oder ich ziehe Ihnen die Hosen stramm!«
    »Tun Sie’s doch, wenn Sie’s wagen!«
    »Na warte«, sagte er und stürzte sich auf sie. Mit einem geschickten Jiu-Jitsu-Griff legte die erfahrene Agentin ihn aufs Kreuz. Er krachte auf den Teppich. Sie lachte und rannte davon. Er kam auf die Beine und rannte ihr nach. Im Schlafzimmer erwischte er sie wieder. Ein kleiner Ringkampf folgte. Sie fielen beide auf das Bett.
    Dann lag sie strampelnd und fauchend über seinem Knie. »Laß mich – laß mich – ich bringe dich um …«
    Der Morgenrock fiel auf. Pamela trug tatsächlich nur wenig darunter. Ungerührt versohlte Thomas sie. Sie kreischte, schlug um sich und biß.
    Wie Chantal, dachte er benommen, während das Blut in seinen Schläfen zu rauschen begann, genau wie Chantal ist sie – o Gott! Plötzlich fiel er über sie. Seine Lippen trafen die ihren. Sie biß. Dann öffneten sich ihre Lippen und wurden weich. Ihre Arme schlangen sich um ihn. Und beide versanken in der betäubenden Süße ihres ersten Kusses. Der Raum verschwamm vor Thomas Lievens Augen, die Zeit verlor ihren Sinn.
    Als er wieder zu sich kam, sah er in zwei Augen voller Liebe. Pamela flüsterte: »Ich war so eifersüchtig – so fürchterlich eifersüchtig auf deine Russin …«
    Plötzlich fiel Thomas etwas an Pamelas Oberarm auf. Er sah die kreisrunden hellen Stellen einer Impfung. Er wurde bleich im Gesicht. Und sagte lallend: »Impfen …«
    Pamela, im Begriff, ihn zu küssen, erstarrte. »Was ist los?«
    »Impfen«, wiederholte er blödsinnig.
    »Bist du verrückt geworden?«
    Er sah sie völlig abwesend an: »Goldfuß weiß,

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