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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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ich mir eine Taschenlampe, einen Schlafsack, Wasser und Nahrung, eine leichte Jacke, festere Schuhe und einen Rucksack. Als ich alles beisammenhabe, mache ich mir in Gedanken eine Liste von allem, was ich bislang über den Baum gelernt habe. Dinge, die ich von Damen und Lotos gelernt habe, und die paar Sachen, die ich aus Büchern und Filmen und bei der Arbeit in Judes Laden aufgeschnappt habe. Während ich lostrotte, gehe ich die Liste im Stillen noch mal durch.

    Er ist mystisch – wahr.
    Manche behaupten, er sei nur ein Mythos, doch das wird sich zeigen.
    Angeblich soll er nur alle tausend Jahre oder so eine einzige Frucht tragen – falls ja, dann hoffe ich inständig, dass jetzt gerade Erntesaison ist und ich als Erste komme, sonst muss ich mich auf eine entsetzlich lange Wartezeit gefasst machen.
    Ich halte inne, schließe die Augen und stimme mich auf die Weisheit des Sommerlands ein. Ich vertraue darauf, dass sie mich in die richtige Richtung weisen wird, als meine Füße wieder losmarschieren, scheinbar aus eigenem Antrieb. Als ich nach unten sehe, bin ich froh, dass ich so klug war, mir Wanderstiefel zu manifestieren, denn in meinen Fußspuren bleiben dicke Grasbüschel zurück. Üppige Büschel, die schon bald zu großen Staubwolken werden, als das Gras auf einmal in lockeres Erdreich übergeht und mich zwingt, mich auf das gute Profil meiner Sohlen zu verlassen, da sich das Gelände erneut verändert und rauer wird, übersät von scharfkantigen Steinen und Felsbrocken und so voller Haarnadelkurven und Serpentinen, dass ich immer langsamer gehen muss.
    Doch ganz egal, wie gefährlich der Weg auch werden mag, ich werde nicht aufgeben und nicht einmal daran denken, dorthin zurückzukehren, wo ich herkomme. Selbst als der Pfad schließlich so eng und steil wird, dass er rechts und links senkrecht abfällt, halte ich an meiner Reise fest. Es gibt kein Zurück.
    Mühsam wahre ich einen gleichmäßigen Atemrhythmus und bemühe mich nach Kräften, nicht nach unten zu sehen. Nur weil ich nicht sterben kann, heißt das nicht, dass ich erpicht auf Gefahr wäre.

    Der Weg führt immer höher und höher hinauf, und als es zu schneien beginnt, frage ich mich zwangsläufig, ob es etwas mit der Höhe zu tun hat. Nicht dass es eine Rolle spielen würde. Auch wenn ich den Grund kenne, ändert das nichts daran, dass meine Füße gefährlich nahe an dem steilen Abgrund entlangschlittern, der tief unten klafft. Und es hindert auch meine Haut nicht daran, vor Kälte blau anzulaufen.
    Ich weiß, dass die leichte Jacke in meiner Tasche kaum ausreicht, um einen so extremen Temperatursturz auszugleichen, und so schließe ich die Augen und male mir eine neue aus – etwas Üppiges, Daunengefüttertes, etwas, in dem ich wie ein unförmiger Kloß aussehen werde, das mich aber hoffentlich wärmt. Als indes nichts geschieht und keine Jacke auftaucht, weiß ich, dass ich die Etappe des Wegs erreicht habe, wo Magie und Manifestieren nicht mehr funktionieren. Ich muss mich auf mich selbst verlassen und auf die paar wenigen Dinge, die ich in weiser Voraussicht manifestiert habe.
    Ich schlüpfe in die Jacke und ziehe mir die Ärmel bis über die Hände, sodass sie meine tauben, halb erfrorenen Fingerspitzen bedecken, während ich den Blick auf dem Weg und meine Gedanken bei meiner Bestimmung lasse. Ich will unbedingt mit dem auskommen, was ich habe, und rufe mir all die Hindernisse in Erinnerung, die ich bereits bewältigt habe – Hindernisse, die mir vor einem Jahr noch unüberwindlich erschienen wären.
    Doch trotz all meiner Konzentration, trotz des Endlosbands von aufmunternden Sprüchen und Baumwissen, das ich in Gedanken abspule, komme ich irgendwann an den Punkt, wo ich einfach zu durchgefroren und erschöpft bin, um weiterzugehen. Und so suche ich nach einem Plätzchen,
wo ich mein Lager aufschlagen kann, muss aber schon bald feststellen, dass es keines gibt. Diese eiskalte Landschaft bietet nicht viele Rückzugsmöglichkeiten.
    Ich werfe meinen Rucksack auf den gefrorenen Boden und setze mich darauf. Dann presse ich die Nase auf die Knie und schlinge mir die Arme um den Leib, um mich warm zu halten und zu entspannen. Ich versuche zu schlafen, doch ich kann nicht. Obwohl ich meditiere, kommt mein Geist nicht zur Ruhe. Und so verbringe ich stattdessen die Zeit damit, mir selbst einzureden, dass ich die richtige Wahl getroffen habe. Dass trotz meines elenden Zustands alles in Ordnung und genau so ist, wie es sein soll – aber das

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