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Ewige Versuchung - 5

Ewige Versuchung - 5

Titel: Ewige Versuchung - 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Smith
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starrst immer noch«, stellte er fest.
    Vivian wurde rot. Nochmals, zum Teufel mit ihm! Sie war darauf vorbereitet gewesen, dass er sie mit Spott, vielleicht sogar Hohn behandelte, nicht aber sich über sie amüsierte. Er war nicht ein bisschen bösartig.
    »Wo sind meine Kleider?«, fragte sie möglichst überheblich.
    »Möchtest du ein Bad nehmen?«, konterte er, warf die Decken beiseite und schwang seine langen Beine über die Bettkante.
    Vivian wusste, dass sie wegsehen sollte, was sie auch tat, aber erst, nachdem sie jenen Teil von ihm gesehen hatte, der die Nacht zuvor in ihr gewesen war. Derselbe Teil, der anscheinend auch jetzt wieder bereit für sie war.
    »Was hast du mit meinen Kleidern gemacht?«, bohrte sie nach, den Blick auf sein Gesicht fixiert, wo es relativ sicher war.
    Grinsend schlenderte er an ihr vorbei, worauf sie die Tür dichter vor sich zog und zurücktrat, bis sie die Wahl hatte, entweder stehen zu bleiben oder in den Schrank zu klettern. »Ich lasse das Wasser ein.«
    »Ich will kein Bad.«
    Wieder lächelte er, diesmal über die Schulter. Gott, was hatte er für einen reizenden Hintern! »Ist mir egal. Du brauchst eines.«
    Kein Wunder, dass er einen hübschen Hintern hatte! Sie sah zu ihm auf. »Du bist ein Esel.«
    Temple lachte leise, und Vivian wandte rasch den Blick ab, als er sich bückte, um die Wasserhähne aufzudrehen. »Sei brav, oder du bekommst deine Kleider gar nicht mehr zurück!«
    Was war enervierender: dass er sie so schnell dort hatte, wo er sie haben wollte, oder dass es sie nicht halb so sehr ärgerte, wie es sollte? Er hatte sie erwartet. Offensichtlich hatte er sie beobachtet. Das wiederum machte die Art etwas weniger schmerzlich, wie er sie in der Taverne verlassen hatte.
    Sie verlassen hatte? Woher zum Teufel kam dieser Gedanke? Er hatte sie nicht verlassen, sondern war geflohen. Sie hatte überhaupt nichts damit zu tun. Dennoch war es verletzend gewesen, wie sie wohl kaum mehr leugnen konnte – obgleich sie es sehr gern getan hätte. Sie sollte lieber wütend sein. Wut war einfacher.
    Durch Temple mutierte sie zur Närrin, und das machte sie sowohl wütend auf ihn als auch auf sich selbst. Sie hatte sich selbst in ihre gegenwärtige Lage gebracht.
    »Und was geschieht jetzt?«, fragte sie hochmütig. »Willst du mich als dein Rache-Instrument benutzen?«
    Temple richtete sich auf und drehte sich zu ihr um, nackt, wie er war, während sich hinter ihm die Wanne füllte. »Würde ich damit nicht mangelnden Sportsgeist beweisen?«
    Angestrengt konzentrierte Vivian sich auf sein Gesicht. Sie wollte ihn schlagen, zugleich aber auch küssen. Sie wollte ihn in sich und sich stürmisch mit ihm vereinen, bis er ihr alles versprach, was sie wollte, bis sie die Macht über ihn hatte. »Das beantwortet meine Frage nicht.«
    »Falls ich vorhätte, dir etwas zu tun, wäre es längst geschehen.« Nachdenklich neigte er seinen Kopf. »Ich habe dir letzte Nacht weh getan, nicht wahr?«
    Meinte er damit den Kinnhaken oder den Raub ihrer Unschuld? »Ich erhole mich wieder. Aber du hast mir immer noch nicht gesagt, ob ich dein Rache-Instrument sein soll.«
    Er lächelte, wenn auch nicht froh. »Instrument klingt, als seist du ein Objekt, mit dem man spielen oder das man manipulieren kann.«
    Unwillkürlich hielt sie die Schranktür fester, den einzigen Schutz vor ihm, obgleich sie wusste, dass er sie wie einen dürren Zweig durchbrechen könnte. Ein Objekt, das man manipulieren konnte. Sah Rupert sie nicht exakt auf diese Weise? Und sie ihn ebenfalls? »Ich war deine Wächterin.« Warum in aller Welt musste sie ihn daran erinnern? »Ich würde meinen, dass du mich hasst.«
    Er wandte sich ab, um seine Finger in das Badewasser zu tunken, und drehte an den Hähnen. Derweil bewegte er sich mit einer Gelassenheit, als stellte Vivian keinerlei Bedrohung für ihn dar. Und dennoch spürte sie eine Anspannung an ihm, die natürlich wirkte. Er war entspannt und doch stets auf der Hut.
    Wohingegen sie ständig zu unvorsichtig war.
    Muskeln wölbten sich wellenartig unter glatter Haut, während er sich bewegte. Er schien sich mit seiner Blöße wohl zu fühlen – und mit der Tatsache, dass sie ihn ansah.
    Erst nachdem er das Wasser auf die erwünschte Temperatur gebracht hatte, richtete er sich abermals auf und antwortete: »Ich empfinde eine ganze Reihe von Gefühlen, was dich betrifft, Vivian. Hass steht recht weit unten auf der Liste.«
    Ihr Herz setzte kurzfristig aus. »Was kannst du

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