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Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition)

Titel: Ewiges Blut - ein Vampirroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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ich.«
    Brian legte seinen Arm über die Augen. »Nein, bitte verschon’ mich.«
    »Es tut mir leid, aber das geht nicht.«
    »Okay, dann schieß los«, sagte Brian und nahm den Arm wieder von den Augen.
    »Du mußt jetzt ja glauben, daß ich das nur getan hab, weil du – oh man, weil du Frauenkleidung anhattest.«
    Brian lächelte schief. »Ist das nicht naheliegend?«
    »Doch«, gab Alex zerknirscht zu. »Aber das ist nur ein Grund. Brian, du weißt, daß ich dich als Mann liebe. Oh, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll, dir das alles zu erklären.«
    »Mußt du es mir denn unbedingt erklären?« fragte Brian geduldig.
    »Ja, das muß ich«, erwiderte Alex heftig und ließ sich auf die Ellenbogen zurücksinken. »Mir ist das nämlich alles ... unangenehm.«
    Brian starrte ihn an.
    Doch Alex fuhr unbeirrt fort: »Das war nicht fair dir gegenüber, und deswegen möchte ich es erklären. – Wenn ich kann«, fügte er seufzend hinzu.
    »Okay«, sagte Brian und stand auf. »Aber vorher werde ich diese Sachen ausziehen.«
    Alex wartete, bis Brian wieder zu ihm ins Bett kam. Vorsichtig strich er über den makellosen Rücken seines Freundes.
    Dann begann er leise: »Brian, du bist ein wirklich interessantes Wesen. Schon als Mensch warst du irgendwie unwirklich. Du weißt, wie du auf mich wirkst. Du hast eine intensive Ausstrahlung, die mich fasziniert. Aber diese Ausstrahlung hast du für mich nicht als Mann – und auch nicht als Frau. Du hast etwas betörend Androgynes an dir, was dich zwar begehrenswert, doch auch sehr fremd macht. Und eben – da hatte ich die Möglichkeit damit umzugehen, denn ich konnte dich als Frau sehen. – Jetzt schau mich nicht so gekränkt an. Ich wußte die ganze Zeit, mit wem ich es getrieben habe. Und ich wollte es ja auch mit dir. Aber allein die Tatsache, daß ich es überhaupt wollte, hat mich schon aus der Fassung gebracht. Verstehst du das?«
    Brian überlegte kurz. »Nein, ich glaube nicht.«
    Alex seufzte.
    »Das wundert mich auch nicht. Aber ich habe seit, ah, über 360 Jahren nicht mehr so ein intensives Verlangen gespürt. – Ach, und es kam noch etwas dazu. Ich habe seit einiger Zeit einen immer wiederkehrenden Traum. Dieser Traum quält mich sehr, denn er ist ein Teil meiner Erinnerung. Aber dadurch, daß wir es eben so miteinander getan haben, konnte ich diese Erinnerung verdrängen. Ich kann sie jetzt überlagern – mit deinem Gesicht. Dafür habe ich dich benutzt und ... und jetzt schäme ich mich. Es tut mir leid, Brian.«
    Brian sah ihn eine Weile schweigend an. In seinem Kopf arbeitete es, und er biß sich nervös auf die Unterlippe.
    Schließlich sagte er leise: »Weißt du was, Alex? Halt jetzt einfach den Mund und nimm’ mich wenigstens noch in den Arm. Es war gut so, wie es passiert ist – vielleicht ergibt sich ja noch einmal irgendwann eine etwas – angenehmere Situation.«
    Sie lagen noch eine ganze Weile zusammen auf Alex’ Bett und genossen die Nähe des anderen. Schließlich krabbelte Alex über Brian hinweg und stand auf. Er fuhr sich mit den gespreizten Fingern durch das dichte schwarze Haar und betrachtete sich im Spiegel.
    »Narziß«, flüsterte Brian dicht hinter ihm. Auch er war aufgestanden. Alex drehte sich um und lächelte versonnen.
    »Meinetwegen«, gab er zurück.
    Gabriel wartete unten im geräumigen Salon auf sie, die Beine auf der Couch ausgestreckt. Als Brian und Alex den Raum betraten, stand er auf. Er sah von Alex zu Brian. Dann wieder zu Alex. Er fing an zu grinsen.
    »Na, die – Herren? War Brian ein guter Fick?«
    Ohne Vorwarnung schlug Alex Gabriel hart ins Gesicht. Doch dieser verzog kaum die Mundwinkel.
    »Danke, Vater«, sagte er und neigte leicht den Kopf.
    Alex’ Lippen verzogen sich zu einem spöttischen Grinsen. Er bedeutete den beiden sich zu setzen. »Wein?«
    Die beiden nickten, und Brian nahm eines der Tagebücher zur Hand. Schweigend blätterte er darin herum.
    »Was ist das?« fragte Gabriel interessiert und schlug ebenfalls ein Buch auf.
    »Die Tagebücher von Benjamin Clairley. Nach ihnen hat er sein doch sehr aufschlußreiches Buch geschrieben.«
    »Was uns offensichtlich mehr in Aufruhr versetzt hat als nötig«, unterbrach Alex ihn. »Es bleibt, wie es ist: die meisten Menschen glauben nicht an unsere Existenz.«
    »Trotzdem erschreckend«, murmelte Brian vertieft und versäumte, Alex das Glas aus der Hand zu nehmen. Einen Augenblick schwebte es in der Luft, gehalten nur durch Alex’ Gedanken, bis Gabriel

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